Antinacio – Mendoza

04.02.2019

Wir fahren zurück auf die Ruta 40. Obwohl wir die Strecke gut kennen, meint ein Mara, ein hasenähnlichesTier, uns den Weg zeigen zu müssen. Einige 100 m läuft er vor uns her und läßt sich nicht von dem Vorhaben abbringen uns den Weg zu zeigen. Erst als wir ihn überholen wollten, um ihm zu zeigen, daß wir uns auskennen, gibt er auf und verschwindet flugs rechts abbiegend im Gelände und ward nicht mehr gesehen.

Unser Weg weiter auf der Ruta 40 nach Leoncito, einem Nationalpark, führt uns nach einer längeren Taldurquerung über den schönen Paß Cuosta de Miranda mit 2.040 m Höhe.

Die gut ausgebaute Straße erlaubt uns oft tiefe Einblicke in die seitlichen Schluchten. Interessant ist die aufwendige Ingenieurleistung, die mit dem den Ausbau der Gebirgsstraße hier sehr gut sichtbar wird.

Die von der Witterung gestalteten Felsformationen bilden die verschiedensten, in ihrer Vielzahl kaum darzustellenden, bizarrendsten Gebilde. Anschließend empfängt uns wieder die weite der Pampa, diesmal mit einem sehr niedrigen Strauchbewuchs.

Schon am Nachmittag finden wir einen schönen weiten ehemaligen Straßenbauplatz, auf dem dem wir den Tag beschließen können. Zwischendurch erhalten wir einen kurzen Besuch von einer größeren Heuschrecke.

Wir genießen hier auf unserer großen Terrasse den Abend. Allerdings müssen wir sehr aufpassen, wohin wir treten, denn die Umgebung, dort wo die Baumaschinen nicht waren, ist äußerst stachelig.

05.02.2019

Nach  einen geruhsamen Frühstück machen wir uns dann langsam wieder auf den Weg.

Die Ruta 40 durchquert jetzt ein Gebiet, das durch viele kleine Bäche gekennzeichnet ist, sofern es regnet. Da es in den letzten Tagen hier stark geregnet hat, sind die Bachquerungen (span. Badenes), sofern sie noch nicht geräumt wurden, mit allerlei Geröll und Wasser versehen und beim Passieren ist immer eine besondere Vorsicht geboten. Wie häufig diese Bachquerungen eingebaut wurden, läßt sich an dem Bild recht gut nachvollziehen. Bei trockenem Wetter und geräumter Fahrbahn macht diese Achterbahnstrecke beim Fahren einen richtigen Spaß, sofern man die richtige Geschwindigkeit hat. Heute allerdings ist das nicht möglich. Esel interessiert dies natürlich überhaupt nicht, sie lassen sich auch vom vorbeifahrenden Auto kaum stören.

Unser Auspuff ist mit der Zeit auch immer lauter geworden und so wird es Zeit mal einen Fachmann danach schauen zu lassen. Wir finden neben einer Tankstelle in einer Halle zwei Stahlbauer, die dort an der Stahlkonstruktion arbeiten und uns behilflich sind. Ergebnis, es war höchste Zeit, denn das Rohr hing nur noch an einer Seit am Auspufftopf. So wird von ihnen eine Notreparatur durchgeführt, eine sehr gewissenhafte, mit der wir in die nächste größere Stadt fahren sollten, riet man uns. Die liegt nicht in der Richtung in die wir weiter wollen, also entschließen wir uns, da die Notreparatur sehr gut ausgeführt wurde, weiter zu fahren und in Mendoza eine entsprechende Werkstatt aufzusuchen.

Auf dem nahen leeren Grillplatz der Gemeinde verbringen wir den restlichen Tag. Es ist ein ruhiger Abend hier, so denken wir, doch weit gefehlt. Wir sind in Argentinien, obwohl mitten in der Woche, füllt sich der Platz ab 20 Uhr Eine große Familie mit Verwandten und Freunden beginnt an dem großen Platz zu grillen. Hier und da kommen kleinere Gruppen zum Grillen. Doch richtig bunt wird es erst gegen 23 Uhr. Das Publikum ändert sich. Nach den Familien kommen die jungen Leute und diese bringen natürlich ihre laute Musik mit. Ohne Frage hat jeder seinen eigne Vorlieb für Musik und Lautstärke. Das geht bis morgen um 5 Uhr.  Anderthalb Stunden Ruhe, dann kommt der Wassersprengwagen und pumpt in unmittelbarer Nähe seinen Wassertank voll um anschließend die staubigen Wege zu befeuchten und um 8:30 Uhr beginnt in einem Wohnhaus in der Nähe erneut laute Musik. Der Platz ist allerdings wieder völlig leer. Nun ja, wir fahren ja weiter und haben wieder eine neue Erfahrung mit freien Grillplätzen gemacht. 

06.02.2019

Wir haben die Ruta 40 verlassen und fahren weiter auf der Ruta 150, später über die Ruta 149  weiter in die Berge. Wir fahren stetig bergauf und erleben oft viele guten Einblicke in die Flußtäler, die sich der Fluß in der vergangenen Zeit geschaffen hat.

Von einer sehr hoch gelegenen Stelle haben wir einen ausgezeichneten Blick auf den tief unten fließenden Fluß, auf dem sich gerade einige Touristen in der Wildwasserfahrt üben, so jedenfalls sieht es von hier oben aus

Nachdem wir einen Bergeinschnitt durchqueren, liegt vor uns der gewaltige Stausee mit vielen kleinen Inseln.

Ringsum erleben wir gewaltige verzauberte Felsausformungen in einem sehr gewaltigem Ausmaß.

Wir bleiben in der gebirgigen Landschaft, die sich immer wieder Wechsel, ehe wir eine größere Umleitung fahren müssen, weil die Straße durch die größeren Regenfälle nicht passierbar ist.

Am späten Nachmittag erreichen wir den Nationalpark Leoncito mit seinem wundervollen, tiefeingegrabenen Flußbett sehr schönen alten Pappelallee.

07.02.2019

Vorbei an dem tiefen Flußeinschnitt fahren wir dann zurück auf die Ruta 149. Vor dem herrlichen Bergmassiv leuchtet weiß ein ausgetrockneter, flacher See.

Auf der weiteren Strecke begegnen uns einige sehr scheue und in dem Pampagesträuch kaum zusehende Strauße und einige Vicuñas, die wiederum sehr gut sichtbar sind, allerdings auch überaus scheu.

Des öfteren führt uns der Weg durch schöne alte Baumalleen, allerdings nur in der Nähe von großen Farmen. Daran ist immer wieder deutlich zu erkennen, daß ein Baumbestand möglich ist, sofern ein Interesse daran besteht. Viehzucht ist aber, so konnten wir uns immer wieder überzeugen, einfacher.

Wir biegen ein in die Ruta Provincial 52, die anfangs noch eine stark zerrüttete Asphaltstraße ist dann allerding in eine Erdstraße übergeht. Von ca. 3.000 m geht es nun in unterschiedlichen Serpentinien und Kurven runter bis auf 900 m in Richtung Mendoza.

Es bieten sich herrlich Ausblicke in die wundervolle Landschaft. Ein Fuchs kreuzt unseren Weg und auch ein Lama scheint heute ihren Fototag zu haben, denn wie die sonst eher scheuen Tiere, hatte dieses Tier keine Eile. Auch ein Condor, der wie es scheint keineswegs vom Aussterben bedroht ist, da er uns auf unseren Reisen immer wieder oft begegnet ist, zieht seine Kreise über uns.

Am Rande blüht die Flora in den unterschiedlichsten Farben und rundet so das herrliche Erlebnis ab.

Allerdings ist ein vorsichtiges Fahren angesagt, was offensichtlich nicht alle Fahrer voll berücksichtigen, wie einige demolierte Leitplanken zeigen.

In mitten der Berge liegt ein altes Hotel mit Thermalbad, was wir aber nicht besuchen wollten. Von hier ab ist die Straße geteert, üppig bewachsen und weiter unten, wo sie schnurgerade in die Ebene führ fahren wir auf einer alten Betonstraße weiter bis in die Vororte von Mendoza.

Auf dem uns schon bekannten Campingplatz Suiza werden wir freundlich wie alte Bekannte begrüßt und erhalten zur Begrüßung einige Dosen Bier.  

08.02.2019 – 11.02.2019

Ein Termin wurde gestern gleich mit einer Werkstatt gemacht, die speziell nur für Auspuffanlagen zuständig ist. Gleich um 9 Uhr sollten wir da sein. Wir sind zwar pünktlich doch der Inhaber der Werkstatt ließ sich etwas Zeit. So warten wir vor der Tür auf der Straße. Wir können uns auch nach so langer Zeit in Südamerika nicht so recht an die etwas großzügige Zeithandhabung gewöhnen. Doch endlich wird das Tor aufgeschlossen und wir können auf die Grube fahren, damit der Chef sich alles ansehen kann. Das Problem ist sehr schnell erkannt.

Das alte Rohr wird ausgebaut und ein neues gebogen. Es geht alles recht professionell vonstatten und nach 2 Stunden können wir wieder etwas leiser vom Hof fahren.

Nachdem dieses erledigt wurde können wir abends das machen was wir recht gerne machen, etwas Feuer und ….

Wir bleiben einige Tage auf dem Platz. Bei einem Stadtspaziergang in Mendoza stolpern wir über diese beiden lustigen Typen, die zwar eine recht gute Musik machen, doch diese Theaterverkleidung  wirkt doch recht lustig hier. Auch für nordamerikanische Indianer war das nur eine  Hollywoodverkleidung, die es in Wirklichkeit ja nie gab.

Nach unserem kleinen Grillabschiedsessen, schallt zu uns richtig laute Musik herüber. Unweit vom Campingplatz befindet sich das Santuario Virgen de Lourdes Challao Mendoza (Heiligtum der Jungfrau von Lourdes in Challao Mendoza) wo am 11.02.2019 am Tag der Jungfrau von Lourdes vom Bischoff von Mendoza eine große Anbetung zelebriert wird. Diese gleicht einem Volksfest, bei dem es erforderlich wurde alle Zufahrtsstraßen ringsum den Kirchenkomplex zu sperren. Wir mischen uns abends noch kurz unter die noch immer vielen Besucher.

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