Mendoza – Chillán

12.02.2019

Ehe wir heute weiterfahren machen wir noch einen kleinen Kirchenbesuch. Erst besuchen wir die alte Kirche, wo in einer Grottennachbildung eine Statue der Jungfrau von Lourdes steht, die von den Gläubigen angerufen wird, um dann zu dem Neubau überzuwechseln, der ein recht interessanter Bau ist.

Der Innenraum des Neubaus faßt 4.000 Besucher bei einer Abmessung von 90 x 45 m und einer Höhe von 65 m. Dabei werden wir auch auf recht die moderne Kerzenspendungmethode aufmerksam. Ja, auch die Kirche entdeckt die Technik.

Anschließend begeben wir uns wieder auf die Ruta 40 in Richtung San Carlos.  Zum Übernachten finden wir ein nettes Plätzchen an einem Fluß. Unter den großen Weiden möchte Uta dann doch nicht stehen, denn deren Standsicherheit traut sie nicht ganz, nachdem sie die Stämme genauer Betrachtet hat. So finden wir dann auch einen freieren Platz unmittelbar am Fluß.    

13.02.2019

Eine Wildgansfamilie können wir heute morgen im nahen Sumpfgrasgebiet beobachten. Leider  bewegt sich die kleine Familie sehr versteckt und so ist immer nur der Ganter auf Wachposten zu sehen.

Wir erreichen Malargüe und fahren weiter in Richtung der chilenischen Grenze. Nachdem wir bisher immer am Fuße der Berge gefahren sind, geht es jetzt wieder voll in die Anden, die jedoch hier im Süden nicht mehr so hoch wie im Norden sind. Die Straße ist zu unserem Erstaunen neu und voll asphaltiert.

Die Grenzkontrolle auf argentinischer Seite geht recht schnell und so können wir unsere Fahrt bald fortsetzen. Über den Paß Maul o Pehuenche  mit 2.553 m erreichen wir Chile. Vorbei geht es auf chilenischer Seite am Stausee Laguna de Maule, ehe wir nach 20 Km die chilenische Zollstation erreichen. Auch geht alles zügig.

Die chilenische Seite ist auch hier, wie in anderen Bereichen schon zu beobachte war, steiler und felsiger.

Abseits von der Hauptstraße, über einen schmalen unbefestigten Weg, gelangen wir auf ein zum Verkauf anstehendes Grundstück, und finden dort ein ruhiges, friedlichen Plätzchen zum Übernachten.

14.02.2019

Wir erreichen Chillán biegen ab in Richtung Recinto. Vor Pinto begrüßt uns der Doppelvulkan Chillán mit einem schönen Puff, einer weißen Wolke, gleich zweimal hintereinander.  

Am frühen Nachmittag erreichen wir den Campingplatz, an dem uns Raúl, Jessica und Emilia bereits erwarten. Die grasenden Pferde des Nachbarn schauen auch mal kurz auf. Nach einer herzlichen Begrüßung geht es an den See zum Mittagessen. Hier können wir uns ausgiebig unterhalten und den Enten, die sich im Wasser tummeln zuschauen. 

15.02. – 28.02.2019

Am nächsten Tag besuchen wir das Grundstück von Raúl, auf dem jetzt schon Augustin mit seinen Tieren wohnt. Von der Straße führt ein ca. 800 m langer Weg 85 m zu der ersten Ebene, wo das Haus von Augustin steht, hinunter. Diesen nur befestigten Weg befahren wir mit Cicero nicht, denn auf den trockenen, teilweise losen Kiessteinen hätten die Räder beim Aufwärtsfahren nicht gefaßt. Das Risiko wollte ich doch nicht eingehen. Die Steigung ist auch recht groß.

Neben dem Wohnhaus steht seine Werkstatt und Hühnerhaus. Es ist noch eine bunte Mischung von Tieren. Zwei Hunde, eine Katze, 3 Entlein, diverse Hähne und Hühner und Küken, die alle wild durch das Gelände laufen und scharren. Das Projekt befindet sich noch im Anfangsstadium.

Wir helfen mit den Wald „aufzuräumen“. Dazu werden morsche große Äste auf die Flußebene, 50 m tiefer entsorgt, diese Ebene gehört natürlich auch noch zu dem Grundstück. Uta bekämpft derweil mit Jessica und Antonio die Brombeeren, die hier wild und ungezügelt den Wald durchwuchern.

In den nächsten Tagen sind wir allein auf dem großen Campingplatz, weil die Familie einige Besorgungen in Chillán zu erledigen hat.

Auf dem Grundstück gibt es immer etwas zu tun. So arbeiten wir an dem Plattenweg weiter und verlegen die Platten, Raúl stapelt mit Antonio in der Zeit große Mengen von Holz im Schuppen.

Das Grundstück ist noch total bewaldet mit sehr schönen alten Bäumen und blühenden Sträuchern, wie den Arrayan. Auch einige kleine Tiere sind manchmal zu sehen. Wir können immer wieder die chilenische Nationalblume  Copihue mit ihrer schönen roten Blüte bewundern. Abends geht es dann zu Fuß die 800 m wieder bergauf, da kommt man schon recht kräftig ins Pusten.

Zum Röntgen fahren wir getrennt nach Chillán, treffen uns dann auf dem großen Markt, wo wir allerlei einkaufen, anschließend geht es getrennt wieder zurück. Utas Bein ist weiter wunderbar geheilt, die Ärztin war zufrieden.

Allein machen wir einen Ausflug zu den Thermen von Chillán um danach auf das Grundstück zu fahren.  In dem noch recht wilden, alten Wald sehen wir viele vom nahen Vulkan verbrannte Bäume, die überall in der Landschaft stehen. Der ins Tal fließende Gebirgsbach gibt einen märchenhaften und  rohen Anblick. Auch die Eidechsen fühlen sich offensichtlich hier recht wohl. Im Winter ist Skifahren angesagt und nach der regen Bautätigkeit zu urteilen, ist der Andrang recht groß.

Wir kommen zur Mittagszeit am Terreno an, da wir aber schon gegessen haben sind wir heute nur Zuschauer beim Mittagsmahl. Es ist für alle ein herrliches Gefühl in dem großen Holzspanhaufen zu liegen. Am Eingang wohnt die Katze im oberen Bereich, der über die Stiege zugänglich ist. So hat sie dort Ruhe vor den Hunden.

Neben den schönen gemeinsamen Abenden, an denen wir draußen beisammen sitzen, sind heute auch die beiden Jungen dabei, die sonst auf dem Grundstück wohnen, um gemeinsam die Arbeiten durchzuführen, die allein doch nicht zu schaffen sind. Emilia geht wie immer ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, wie auf dem Foto klar ersichtlich ist.

Am Sonntag nach dem Mittagessen in einem kleinen Restaurant, in dem wir ein einheimisches Gericht, eine Bohnen-Maissuppe essen, die recht köstlich schmeckte, machen wir eine kleine Wanderung zum Wasserfall des Digiguin. 

Durch einen Wald mit sehr schönen alten Bäumen gelangen wir über eine Wiese an den Abhang wo das Wasser in die tiefe fällt. Raúl mit Tochter Emilia und ich steigen auf den gesicherten Treppen abwärts, während  Uta und Jessica oben bleiben.

Später geht es auf unbefestigten Weg weiter in die Tiefe. Da nichts gesichert ist, muß man sehr genau aufpassen, wohin die Füße treten.

Das Wasser stürzt ca. 20 m in die Tiefe. Hinter dem Wasserfall befindet sich eine wunderbar grün bemooste Höhle, von der es unablässig tropft und die Steine daher äußerst glitschig sind, aber es gibt von dort einen etwas anderen Blick zum Wasserfall. Danach geht es wieder zurück an der steilen Felswand empor.   

Die Tage des Urlaubs neigen sich für Raúl auch dem Ende entgegen. So machen wir auf dem Terreno noch ein zünftiges Grillabschiedsessen. Die Grillstelle, nachdem sich alle geeinigt hatten wo sie sein solle, wird dann auch zünftig hergerichtet  und bestückt. 

Am Tag, bevor Raúl mit Familie zurück nach Iquique abfahren, besuchen wir die Thermen von Chillán und bleiben dort ca. 5 Stunden im Wasser. Es ist ein herrlicher Tag in der schönen Umgebung und in dem heißen Wasser. Die Zeit vergeht wie im Fluge.  An der Bar am Rande des Beckens konnten wir uns auch mit einigen Getränken versorgen.

Nachdem wir nun allein sind, wechseln wir für einige Tage noch den Stellplatz und genießen den See und die beruhigende Landschaft. Der Vulkan bläst auch zeitweilig Dampf in den Himmel. Es ist schon leicht zu spüren, daß der Sommer sich dem Ende zuneigt.

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