27.11.2016
Nach einer kurzen Pause auf dem Paß geht es weiter auf staubiger Straße 20 km zur Laguna Verde. Auch auf dieser Seite der Anden ist das Panoramabild sehr beeindruckend.
Es geht vorbei an Schneeresten, die vereinzelt in der Landschaft liegen. Sie sehen von Ferne aus wie aufgestellte Zähne. Von Wind und Sonne sind diese Schneeflächen so bizarr geformt worden. Ähnliches hatten wir schon an einem Gletscherfuß gesehen.
Um die Landschaft mit den gewaltigen Bergen, um uns herum erfassen zu können, halten wir für einen Rundblick an. Um uns sind zum größten Teil Berge über 6.000 m. Wir versuchen den Eindruck festzuhalten, indem wir von Süd beginnend unsere Umgebung im Uhrzeigersinn zu fotografieren.
Als wir um eine Kurve biegen taucht in der Ferne der grüne See auf. In dieser Umgebung auch fast unwirklich und doch schön. In einer langen Rampe führt die Straße direkt auf den See zu.
Auf der linken Seite sind Flamingos auf Nahrungssuche auf der rechten Seite des Sees bilden sich durch den starken Wind regelrecht Schaumkronen auf dem Wasser.
Wir sind auf fast Seeniveau und halten neben einem chilenischen Touristik Geländewagen, der offensichtlich eine Reifenpanne hat. Von den beiden belgischen Touristen erfahren wir, daß der Fahrer keinen Wagenheber dabei hat. Sehr praktisch bei derartigen Geländefahrten ins Hochgebirge. Wir versuchen mit unserem auszuhelfen, doch leider kann der Fahrer den hydraulischen Wagenheber unter der Achse nicht richtig anbringen, denn er bekommt den Reifen nicht hoch. Und das alles bei dem heftigen kalten Wind. In der Nähe sei ein Camp mit noch zwei anderen Geländewagen, meint der Fahrer, ob wir von dort nicht Hilfe holen könnten. Claro, machen wir doch gern.
Die belgische Touristin steigt zu uns in den Bus und los geht die Fahrt. Nach einiger Zeit am See entlang, biegen wir von der Straße ab in eine Bucht und erkennen sehr bald die Unterkunftsbaracke und entfernt zwei Geländefahrzeuge. Es ist um die Mittagszeit, von den Fahrern natürlich keine Spur.
Endlich machen wir zwei Personen ausfindig, die sich weitentfernt hinten am Ufer von unserem Standort fortbewegen. Da können wir lange warten bis sie zurückkommen. Also kehren wir wiederum. Auf dem Weg zurück, treffen wir auf eine chilenische Familie mit ebenfalls einem Geländewagen. Unsere Begleiterin spricht sie an und bittet um ihre Hilfe, was sie auch zusagen.
Am Ausgangspunkt unseres kleinen Abstechers setzten wir unsere Begleiterin wieder ab und da wir nicht helfen können machen wir uns wieder nach einer kleinen Mittagspause etwas oberhalb des Sees auf den Rückweg nach Argentinien.
Als die Paßspitze erreicht ist atmen wir erleichtert auf – es beginnt Asphalt. Uns ist, als flögen wir durch die Landschaft, so ruhig ist es wieder im Wagen. Cicero atmet erleichtert auf.
Nach einer langen Paßabfahrt mit zahlreichen Kurven und Serpentinen taucht die Polizeistation wieder auf. Wir reisen wieder ordnungsgemäß ein. Die Aufenthaltsgenehmigung für uns und Cicero beginnt von neuem.
Obwohl wir die Auffahrt zum Paso San Francisco schon so wunderbar fanden, ist auch die Abfahrt zu unserem Schlafplatz, den wir zum Übernachten wieder aufsuchen wollen, ebenso faszinierend in dieser Bergwelt.
So, wir parken ein und dann wird ersteinmal ein erfrischendes Bad genommen. Es ist heute nicht ganz so warm, aber wen stört das schon. Es ist einfach schön.