Uyuni

27.11.2015

Sucre - IquiqueNach zwei Tagen Höhenanpassung machen wir uns heute weiter auf den Weg  und folgen der Ruta 5 nach Uyuni, um einen Ausflug auf den größten Salzsee der Welt zu unternehmen. Wir bleiben also auf dem Altiplano in der höhe zwischen 3.600 m und 4.000 m.

Wir erreichen Uyuni und suchen ein Hotel, wo wir möglicherweise auf dem Hof oder vielleicht auch auf einer Wiese stehen können. Wir finden auch ein entsprechendes Hotel, das etwas außerhalb liegen soll. Ein Bediensteter will vorausfahren um uns den Weg zu zeigen.

Alles gut – nur Cicero springt nicht an.

Wir vermuten einen elektrischen Fehler und so schleppt man uns zu einem Elektriker, der auch gleichzeitig Autos repariert. Nach relativ kurzer Zeit findet er den Fehler, der provisorische Zahnriemen hat sich etwas aufgelöst in einen Riemen mit und einen ohne Zähne.

Wir bekommen in der Zwischenzeit einen kleinen Besuch. Sehr niedlich und sehr  verspielt. Offensichtlich findet die Kleine es bei uns sehr gemütlich. Da sie herrenlos ist bietet man sie auch uns an. Am Nachmittag findet sie sann schnell ein neues Zuhase. Ein vorbeikommender Motoradfahrer bekommt sie angeboten, sagt zu und nimmt sie sanft an sich, indem er die kleine Katze vorsichtig in seiner Jacke vorne an der Brust verstaut und davonfährt.

Uyuni Uyuni Uyuni

Nun da wir einen Original Zahnriemen bei uns haben, dürfte der Einbau kein Problem sein, aber das macht morgen ein Spezialist, eröffnet man uns, sie bereiten hier nur alles vor. Und so kommt es, daß unser Stellplatz am Straßenrand gleichzeitig unser Nachtquartier in unmittelbarer Nähe der alten Dampflock wird. Hier ist alles ganz sicher, beteuert man uns immer wieder.

Uyuni Uyuni Uyuni
Abends sind noch einige Autos vorhanden, doch am Morgen ist alles wie ausgestorben.

28.11.2015

Da wir nicht wissen, wann hier die Arbeit beginnt und in Bolivien die Menschen offensichtlich weniger schlafen, sind wir schon relativ früh aufgestanden. Wir harren der Dinge die nun passieren sollen. Ehe der Spezialist kommt vergehen natürlich etliche Stunden, doch dann ist es soweit und die Arbeiten beginnen an unserem Auto. Glücklicherweise habe ich aus Hernando noch eine Einbauanleitung für den Zahnriemen in spanisch, die sich als sehr hilfreich erweist, da alle dieses Modell natürlich nicht kennen. Am Nachmittag läuft der Motor wieder einwandfrei und hört sich auch gut an.

Unser Hotelführer ist auch pünktlich zur Stelle und so gelangen wir schnell auf den etwas außerhalb gelegenen Hotelstandort, wo wir die Nacht verbringen können, nicht ohne uns vorher erst einmal ausführlich geduscht zu haben. Jetzt fühlen wir uns wieder richtig wohl und das Wi-Fi funktioniert auch brauchbar. So kommen wir von dem neuen Standort auch einmal in den Genuß, die Eisenbahn direkt vor unser Haustür vorbeifahren zu sehen.

Uyuni Uyuni Uyuni

Wir wollen den Nachmittag noch etwas nutzen und machen uns deshalb auf den Weg zum Eisenbahnfriedhof in der Wüste. Die Stadt Uyuni ist in den letzten zwei Jahren auch gewachsen, so daß der Eisenbahnfriedhof eines Tages sicher innerhalb des urbanen Territoriums liegen wird, wie wir das z.B. gerade in Kairo mit dem Pyramidenkomplex erleben.

29.11.2015

Am späten Vormittag machen wir uns auf zum Salar de Uyuni, dem großen Salzsee.

Salar Uyuni Salar Uyuni

Im Gegensatz zu unseren Erfahrungen vor zwei Jahren, empfängt uns diesmal eine neue Asphaltstraße. Bei Colchani biegen wir ab auf die staubige Gemeindestraße, um danach einen Zugang zum Salzsee zu finden.

SalzseeSalar UyuniDas geht nach dem Motto immer den breitesten Spuren folgen. Dann endlich sind wir wieder auf der weißen salzigen Pracht. Nach ca. 11 Km erreichen wir das Hotel de Sal, wo wir einen Halt machen. Auch hier ist eine Veränderung festgestellt, denn es wurde um einen großen Saal erweitert. Alles aus Salzbrocken, versteht sich von selbst.

Salar Uyuni Salar Uyuni Salar Uyuni Salar Uyuni Salar Uyuni

Anschließend geht es weiter, die 70 Km zur Isla Inca Huasi. Diesmal spazieren wir gemütlich einmal um die Insel, ehe wir weiter zur 20 Km entfernten Isla del Pescados, mit einer Größe von 800m x 500 m fahren. Hier, fern ab vom Tourismus bleiben wir stehen und verbringen den Rest des Tages und die Nacht. In der Ferne grüßt uns der erloschene Vulkan Tunupa, sonst ist alles ruhig, nur der Wind rüttelt den ganzen Abend an unserem Auto, doch je später es wird desto ruhiger wird auch er.

Der Horizont erscheint gerade wie ein Lineal, was wir auch mal eben überprüfen. Auch die Berge in 90 Km Entfernung können wir gut sehen. Wie ist das zu erklären?

Gerader Horizont Gerader Horizont Gerader Horizont

Im Internet finden wir später dazu einige Videos, die uns zum Nachdenken anregen, wie dieses z.B. https://www.youtube.com/watch?v=0GCac9fFH6o.

Als die Sonne immer längere Schatten wirft, zieht langsam die Dämmerung herauf, um später von einem herrlichen glitzernden Sternenhimmel abgelöst zu werden. Über uns ein Sternenmeer von einer Seite des Horizontes zur anderen. Es ist ruhig, nur der abflauende Wind zu rüttelt hin und wieder an unserm Auto.

Vulkan Tunupa Isla Pescado

30.11.2015

Heute ist das Wetter nicht mehr ganz so gut, doch ist es noch immer ein ganz besonderes Erlebnis, wenn die Sonne langsam über den Horizont des Salzsees sich schiebt. Nach dem Frühstück machen wir uns wieder auf den Rückweg, denn ein merkwürdiges Geräusch im Motorraum läßt bei uns keine entspannte Ruhe aufkommen.

Entsalzungswäsche Entsalzungswäsche Entsalzungswäsche

Auf dem Rückweg erledigen wir noch einige Kleinigkeiten, ehe wir dann noch einmal bei der Werkstatt vorbeischauen um das Geräusch lokalisieren zu lassen. Dabei stellt sich nun heraus, daß sich die provisorische Spannrolle am Zahnriemen in zwei Teile aufgeteilt hatte und das Geräusch verursachte. Kein Problem, meinte der Mechaniker, wir werden etwas draufsetzten und anpassen lasssen, er kenne eine Metallwerkstatt. Mañana ist es dann fertig. Prima, also wieder Schlafplatz neben der Lokomotive, nur diesmal in der Mitte der Straße am Mittelstreifen.

In der Werkstatt In der Werkstatt In der Werkstatt In der Werkstatt In der Werkstatt

Ein Blick aus dem Front- und Rückfenster, läßt schon eine nette Perspektive unseres Standortes erkennen. Hatten wir so noch nicht.

In der Werkstatt In der Werkstatt

01.12.2015

Wie schon öfter erwähnt, ist Geduld  die erste Bürgerpflicht, wer sie nicht hat, lernt sie in Südamerika. Die Stunden vergehen mit Warten, bis endlich um 14:00 Uhr das Teil geholt wird. Durch eine massive Aluminiumhülse wurde die Spannrolle auf den erforderlichen Durchmesser gebracht. Um 17.30 ist alles eingebaut und der Motor läuft wieder einwandfrei ohne Nebengeräusch. Nun können wir endlich unseren Hotelhof aufsuchen und uns entspannen. Morgen wollen wir weiter nach Oruro und von dort in Richtung Chile weiterfahren.

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