20.02.2017
Den Paso Aqua Negra wollen wir heute noch nicht überqueren, deshalb beschließen wir an einer uns schon bekannten Stelle im Hochtal, auf 1.572 m an einem rauschenden Bach, Halt zu machen. Schließlich wollen wir noch einen zünftigen Asado bereiten und unser restliches Obst und Gemüse verzehren.
Zur Abkühlung nehmen wir ein Bad im Bach, nicht ohne uns an den Steinen die im Bach liegen, gut festzuhalten, denn die Strömung ist gewaltig. Das tut richtig gut.
Bier und Wein, sowie einige Lebensmittel kühlen wir im Wasser des Baches. Klappt alles wunderbar.
Aufgrund des starken Windes am Abend verschieben wir das Grillen auf den nächsten Tag. Doch wie sich herausstellt, flaut der Wind gegen 20:00 Uhr ab. So wissen wir jedenfalls für morgen Bescheid.
21.02.2017
Wir verbringen einen ruhigen Tag, Uta wäscht einige Kleinigkeiten, die im Wind schneller trocknen als sie gewaschen wurden. Ab und zu kühlen wir uns im Bach ab. Es ist sehr erholsam.
Dann wird unser Grill gebaut, mit Holz und Holzkohle beladen und später die Holzkohle angezündet. Das gibt ein wunderschönes Feuer und danach eine fantastische Glut.
Der Geruch des gebratenen Fleisches läßt sofort den Appetit aufkommen. Heute stimmt wirklich alles. Der Wind hat sich etwas früher gelegt, die Glut hat die richtige Hitze, das Fleisch ist hervorragend und der Wein stammt noch von der letzten Reise aus dem Raum Cafayate.
22.02.2017
Da wir Zeit haben, verbringen wir an diesem schönen Ort noch einen weiteren Tag.
23.02.2017
Die Wolken des gestrigen Tages haben sich verzogen, so geht es heute bei schönstem Sonnenschein weiter die Anden hinauf. Bis zur Grenzstation von Chile verläuft alles gut. Auch der Grenzübergang ist problemlos. Bis zur argentinischen Grenzstation sind es noch ca. 200 km. Die Paßspitze liegt mitten dazwischen. Die Straße nach der Grenzstation ist jetzt schon ca. 20 km asphaltiert. Danach beginnt eine fast nicht enden wollende Baustelle. In ca. 3.500 soll ein Tunnel nach Argentinien gebaut werden. Die diesbezüglichen Verträge wurden im Januar 2017 unterzeichnet. Nun wird erst einmal auf jeder Seite die Straße bis zum geplanten Tunneleingang fertiggestellt.
Es folgt eine Baustelle nach der anderen. Am spiegelglatten Stausee machen wir an der Stelle eine Mittagspause, an der wir vor zwei Jahren noch zum Wasser runtergefahren sind und dann im Sandstecken blieben. Heute ist der Stausee fast voll. Cicero benötigt wieder etwas Wasser und kann sich dabei etwas abkühlen. Da z. Z. wenig Verkehr ist traut sich auch das Mäuschen aus ihrem Versteck.
Danach geht es weiter in die bunte Bergwelt, die mit ihrer unvorstellbaren Farbenvielfalt uns immer wieder aufs Neue erfreut.
Die Baustellen sind endlich vorbei und es geht weiterhinauf. Zum Photographieren halten wir. Um dem Motor etwas Abkühlung zu gönnen schalte ich ihn aus. Wir sind etwas auf 3.700 m Höhe. Dann die Überraschung – – Er springt nicht an, Batterie leer. Noch ein Versuch. — Nein, geht nicht. — Dann die Erklärung, wir hatten einen Umsetzer, 12/230 V mit großer Leistung für den Kühlschrank die ganze Zeit laufen. Angeschlossen an der Bordbatterie, doch diese ist mit der Lichtmaschine zum Laden verbunden und hat wohl die Starterbatterie ausgesaugt.
Das nächste Auto wollen wir anhalten und um Hilfe bitten, denn ein Starterkabel haben wir dabei. Daher kommt ein französisches Wohnmobil. Wir erklären kurz die Situation und er kommt darauf mit einem Powerblock, handlich und klein, schließt ihn an und schwupp-die-wupp läuft der Motor wieder. Wir lassen den Motor eine Weile Laufen und dann können wir wieder alleine Starten.
Den Motor lassen wir erstmal auskühlen, um anschließend das Wasser zu prüfen. Natürlich fehlt Wasser, das dachte ich mir schon, doch daß ca. 6 Liter fehlen, hätte ich nun nicht gedacht. Der Druckausgleich scheint irgendwie defekt zu sein, denn die Temperatur zeigt die normale Arbeitstemperatur.
Alles gut, es geht weiter. Am nächsten Bach wird das Reservewasser aufgefüllt, um die nächsten 1.000 m Höhe zu überwinden. Leider ist das Wetter nicht so besonders, doch dafür ist die Farbenpracht der unterschiedlichen Gesteine sehr beeindruckend. Dann die ersten schneebedeckten Berge. Wir passieren an Resten von zerklüfteten Gletscherresten vorbei, ehe wir die Paßhöhe von 4.779 m erreichen, wo uns ein recht kühler Wind erwartet. Eine kleine Verschnaufpause für Cicero und ein kühler Wind passen gut zusammen.
Nun geht es abwärts und die Landschaft nimmt auch gleich einen anderen Charakter an. Hier finden wir noch große Reste von Gletschern. Leicht ist hier zu ermessen, wie es erst im Winter hier zugehen mag. Unaufhaltsam geht es nun abwärts in engen Serpentinen und weitausholend in die Tiefe des Tales. Die Farben sind auch hier beeindruckend, ebenso ist der Blick in die Tiefe immer wieder atemberaubend und schön.
Wir erreichen die geplante Höhe, von wo der Tunnel beginnen soll und gleichzeitig schweben wir nun dahin, denn wir gleiten plötzlich auf einer spiegelglatten Asphaltstraße fast unhörbar dahin. Nach den letzten Stunden Erdstraße eine reine Erholung.
In dem schmalen Tal geht es rapide, in engen Serpentinen, schnell abwärts. Unaufhaltsam werden die Berge flacher, bis uns endlich die weite Ebene der argentinischen Pampa umgibt. In schnurgeradem Weg geht es kilometerweit bergab bis zur argentinischen Grenzstation Las Flores. Die gesamten Bilder der Paßüberquerung sind HIER zu finden.
Hier ist er zusehen der „verhinderte Brotdieb“.
Hier ein Auszug von anderen Reisenden an dem gleichen Grenzübergang 2013
Fahrzeug- und Lebensmittelkontrolle: Die Vorschriften für die Mitnahme von Lebensmitteln habe ich bereits beim ersten „Grenzübertritt Argentinien“ beschrieben. Das komplette Fahrzeug wurde vom argentinischen Beamten akribisch kontrolliert. Sogar das offene Paket Butter, für das sich bisher weder chilenische, noch argentinische Zöllner interessiert haben, wurde uns abgenommen. Bei der Grillkohle, die wir (im geschlossenen Sack) vor einigen Tagen von Argentinien nach Chile gebracht hatten und nun wieder zurück nach Argentinien bringen wollten, haben wir lange diskutiert, damit sie uns nicht abgenommen wurde.
Fazit: Die Lebensmittelkontrolle auf argentinischer Seite haben wir als unangemessen empfunden. Als Petra bei der Butter sagte, sie bräuchte die Plastikdose zurück und die Butter einfach ohne Verpackung in den Mülleimer geschmissen hat, bekam sie einen entsetzten Blick vom Beamten. Dieser zeigte dann noch ein Tütchen mit einer halben Chilischote und drei Knoblauchzehen seinen Kollegen und zuckte entschuldigend mit den Schultern in ihre Richtung. Da war es für uns recht eindeutig, dass die Beamten Lebensmittel für sich persönlich bei uns gesucht haben und nicht, um diese zu vernichten.
Quelle: http://www.abenteuertour.de/2012sa/grenzuebertritt_argentinien2.php?version=screen
Auch die Sonne neigt sich langsam wieder dem Horizont entgegen, die Schatten werden länger und wir suchen ein Plätzchen. Nach einigen Anläufen finden wir in der Pampa ein für uns ruhigen Platz.