Ab 25.02.2014 Mendoza bis Chile

25.02.2014

Endlich geht es weiter. Wir schlängeln uns wieder durch Mendoza ehe wir die richtige Straße finden, die uns aus derselben führt. Dann empfängt uns allerdings wieder die weite Ebene. Der Regen will uns auch heute offensichtlich auch nicht verlassen. Die Wolken hängen tief und es sieht hier wie in der ganzen Welt bei Regenwetter grau und trist aus. Trotzdem geht die Fahrt weiter.

Mendoza bis Chos Malal fertig1jpg

Nach ca. 20 Km – Fruchtkontrolle – schon wieder. Darauf haben wir ja nun gar keine Lust, denn in Mendoza haben wir uns ja gerade erst mit Obst und Gemüse eingedeckt. Dem Kontolleur ging es bei diesem Wetter offensichtlich ähnlich. Auf seine Frage, ob wir Früchte hätten, antwortete ich ihm, no, haben wir nicht. Das genügte ihm und weiter ging die Fahrt.

San Refael San Refael San Refael

In der Mitte ist Gauchito Gil, ein Gaucho der die Reichen erleichtert hat und es den Armen gegeben hat, allerdings wurde er von der Justiz erfaßt und …. . Rechts handelt es sich um ein „Heiligtum“ der Difunta Correa, einer Frau, die ohne zu trinken in der Wüste gelebt hat und zwischenzeitlich verstorben ist. Zu ihrem Angedenken bringen viele ihr Wasser mit

San Rafael San Rafael San Rafael San Rafael San Rafael San Rafael San Rafael

Hinter San Rafael geraten wir mal wieder auf eine Schweizerkäsestraße und das Fahren wird zum Spiel, mal links mal rechts und dann scharf links. Die meisten Punkte erhält der, der die wenigsten Löcher trifft. Sollte man mal als Computerspiel konzipieren, der Level steigt mit zunehmender Geschwindigkeit. Wir fuhren so etwa um die 30 Kmh, da muß man schon gaaaanz, schön aufpassen, denn zwischendurch gibt es auch unverhoffte Sondereinlagen und die Löcher können manchmal auch recht tief sein.

Wir unterbrechen das Spiel und biegen wir auf einen unbefestigten Seitenweg ab an dem wir  einen schönen Platz zum Übernachten finden.

Weg nach San Rafael26.02.2014

An sich fühlen wir uns an diesem Ort ganz wohl, doch wir sollten dennoch weiterfahren, beschließen wir, denn unbegrenzt Zeit haben wir leider noch nicht. Und so geht es heute bei Sonnenschein und blauem Himmel weiter nach Süden, der Ruta 40 entgegen, die wir wegen des schlechten Zustandes verlassen haben. Wir sind den Umweg über San Rafael gefahren und stoßen später wieder auf die Ruta 40.

Als wir auf die Ruta 40 treffen, empfängt eine wunderbare neue Straße. Doch wie so oft, hält das leider nicht allzulange an. Kurz vor Bardas Blancas erwischt uns voll eine Baustelle über ca. 35 Km. Danach begingt wieder eine Schweizerkäsestraße.

Damit ich vom Spiel nicht müde werde, beschließen wir nach einiger Zeit kurzerhand einen  Übernachtungsplatz aufzusuchen. Bei dem nächsten Weg der in die Berge führt rechts ab und dann in die Wildnis. Das ist einfacher gesagt als gefunden. Klar finden wir einen Weg und ein wunderbares Plätzchen nach ca. 4 Km bergauf und mit einem herrlichen Überblick über den Rio Grande und die umliegenden Berge. Auch der Condor zieht hoch über uns seine Kreise und verschwindet dann leider über alle Berge.

Uns geht es wirklich sehr gut. An Gesundheit denken wir nicht, wir haben sie und ein Gläschen wunderbaren Wein ebenfalls immer dabei.

Als die Sonne langsam versinkt, so gegen 20:30 Uhr erhalten die Berge einen herrlichen rötlichen Glanz. Später wölbt sich ein glitzerndes Sternenzelt über uns, das zum Greifen nahe erscheint und uns immer wieder begeistert. Der Puma hat sich leider nicht sehen lassen, vielleicht ein anderes mal.

27.02.2014

Wir überlegen ob wir noch einen Tag hier bleiben, machen uns gegen Mittag doch auf den Weg. Auch das Condorpärchen, das am Morgen sich hier in die Höhe schraubte, ist auch schon über alle Berge. Leider gibt es zum Rio Grande keine Abfahrt, somit ist ein Campen nicht möglich und die Baustelle ist noch nicht zu Ende.

Die Straße geht jetzt voll in consolidierte Staubstraße über, die vom Belag den Charakter eines Flußbettes annimmt. Sicher mit einem Geländewagen, wie sie hier üblich sind brettert man mit 80 Kmh darüber und hinterläßt nur eine lange Staubfahne. Doch wir begnügen uns mit 30 Kmh, das reicht für Cicero allemal.

Rio Grande Rio Grande Rio Grande Rio Grande

Eine Windose möchte uns den Weg versperren, stört uns aber nicht. So durchqueren wir eine Vulkanlandschaft. Erlöschenene Vulkane in Sichtweite und dunkles Lavavagestein um uns herum. Die Lavaströme an den Bergen sind klar zu erkennen. Dann plötzlich wieder rötliches, grünliches (kupferhaltiges Gestein) oder hellgelbes oder weißes kalkhaltiges Gestein. Alles ist mehr oder weniger mit grünem Strauchwerk durchsetzt oder auch ganz kahl.

Rio Grande Rio Grande Rio Grande

Da wir uns am Rande der Berge bewegen sind die unterschiedlichen Eindrücke sehr wechselhaft. In den weiten Tälern erblicken wir hin und wieder grüne Oasen mit Baumbestand, d.h. hier ist eine menschliches Ansiedlung.

Rio Grande Rio Grande Rio GrandeOft befindet sich dort nur ein Haus, aber an der Straße und in der Karte ist ein Ort verzeichnet. Vor Überraschungen ist man hier nie sicher.

Rio Grande´Rio Grande Rio Grande Rio Grande Rio Grande Rio Grande Rio Grande

Der Rio Grande durchscheidet unversehens eine tiefe schwarze Lavaschlucht, die wir mit dem Wagen überqueren. Sieht schon beeindruckend aus. Danach ist die Gegend mit Lavasteinen übersät. Überlebt hätte diesen Steinregen mit Sicherheit niemand.

Rio Grande Rio Grande Rio Grande

Langsam naht die Provinzgrenze, an der uns sicher wieder eine Fruchtkontrolle erwartet. Locker fahren wir auf die Grenze zu. Dann die Frage, Obst, Gemüse Fleisch? Das war nun doch zuviel, Fleisch auch noch? Als er den Kühlschrank inspiziert stößt er natürlich auf die noch rohen Rinderfilets und die Salami. So geht das nicht. Hier braten und aufessen ginge, meint er. Gefällt uns aber nicht. Er entschuldigt sich auch 3x dafür, daß er uns so viel Ärger macht.

Es geht um die Fruchtfliege, die es in Patagonien nicht gibt und um die Maul- und Klauenseuche, denn die Tiere hier sind nicht geimpft. Mit der Provinz Neuquén im Nordwesten beginnt Patagonien. Von den Anden bis zum atlantischen Ozean zieht sich eine fast waagerechte Provinzgrenze über Argentinien. Patagonien ist in fünf Unterprovinzen unterteilt.

Also wenden und zurückfahren. Nach ca. 15 Km links eine kleine Erdstaße zu einem 18 Km entfernten „Örtchen“ was immer das auch sein mag. Den fahren wir ca. 3 Km weit und finden hier einen ruhigen Platz zum Übernachten, fernab von jeder menschlichen Siedlung. Hier gibt es Rinderfilet mit Tomatensalat , Zwiebeln und Knoblauch. Zum Abschluß einen weißen Dessertwein alles zwischen Lava Flugbrocken und Dornengesträuch. Selbstverständlich auf Porzellangeschirr und richtigen gläsernen Weingläsern. Hat doch was!

Rio Grande Rio Grande Rio Grande          Rio Grande                  Rio Grande

28.02.2014

Nach dem das Obst, Gemüse, Salami und Bouletten ordnungsgemäß verstaut sind, geht es zurück zur Provinzgrenze. Kühlscharank auf – ok nichts drinnen außer Bier und Milch –, gefragt wurde auch nur nach dem Fleisch, das hätte gut geschmeckt, versicherte ihm Uta. Damit war er dann zufrieden und entschuldigte sich noch 2x für die Unannehmlichkeiten und weiter geht’s. Nun ja, der Übergang nach Chile wird wohl noch um einiges komplexer.

Weg nach Chos Malal Weg nach Chos Malal Weg nach Chos Malal Weg nach Chos Malal Weg nach Chos Malal Weg nach Chos Malal

Wir fahren noch bis zu dem Ort Chos Malal, wo wir den Camping Municipal aufsuchen, leider ohne WiFi, sonst aber mit WC, Duschen und warmen Wasser.

28.02. – 03. 03.2014

Nach dem das Obst, Gemüse, Salami und Bouletten ordnungsgemäß verstaut sind, geht es zurück zur Provinzgrenze. Kühlscharank auf – ok nichts drinnen außer Bier und Milch –, gefragt wurde auch nur nach dem Fleisch, das hätte gut geschmeckt, versicherte ihm Uta. Damit war er dann zufrieden und entschuldigte sich noch 2x für die Unannehmlichkeiten und weiter geht’s. Nun ja, der Übergang nach Chile wird wohl noch um einiges komplexer.

Wir fahren noch bis zu dem Ort Chos Malal, wo wir den Camping Municipal aufsuchen, leider ohne WiFi, sonst aber mit WC, Duschen und warmen Wasser. Der Platz hatte sehr schöne alte Trauerweiden und war daher angenehm schattig. [867 m, W70.2748 – S27.3718]

Hier die neu erstellte Uferpromenade mit Fitnesteil.

Chos Malal Chos Malal Chos Malal Chos Malal fertig  Chos Malal unfertig

Chos Malal die Plaza Chos Malal Von hier aus wurden die Freiheitskämpfer von den Spaniern bekämpft, (General San Martín und General Belgrano) allerdings vergebens, wie die Geschjichte zeigt.

Chos Malal von unten Chos Malal von oben Chos MalalAm Nachmittag war leer, aber bis 20:00 Uhr hatte er sich gut gefüllt, mit Argentiniern, die zum Grillen gekommen sind, allerdings überwiegend nur die Männer. Die Musik aus den offenen Autos durfte natürlich auch nicht fehlen. Sie erinnerte uns oft aufgrund der Akkordeonbegleitung und des Rhythmus an Oktoberfestmusik auf südamerikanisch. Gegen  22:00 Uhr werden die Frauen geholt, die Salat oder gebackene  und gefüllte Teigtaschen (Empanadas) mitbringen. Die Kinder toben gesittet und gut erzogen, das muß man mal erwähnen, auf dem Platz umher. Laut sind sie dabei nicht, nur der heute starke Wind schüttelt die Weiden ganz kräftig durch.
Da der ganze Platz mit gelborangem Licht, das in Argentinien überall verwendet wird, erleuchtet ist, macht es auch nachts einen sonnigen und hellen Eindruck. Gegessen wird so ab 23:00 Uhr. Man unterhält sich, spielt mit den Kindern oder diese spielen allein miteinander. Das Alter der Kinder bewegt sich zwischegen 1- 12 Jahren. Als wir gegen 1:00 Uhr schlafen gehen, tobt um uns noch das volle Leben. Ab 4:00 Uhr ist es dann ruhig, ist eben argentinische Lebensart. Ein großer Teil der Grillfreunde ist dann auch später wieder abgefahren. Es ist eben ein Gemeindegrillplatz für alle und gleichzeitig Campingplatz.

Am Sonnabend und Sonntag spielt sich dann das Gleiche ab nur eben mit anderen Leuten, sofern sie nicht dort zelten. Da auch wir grillen merken wir, daß dabei die Zeit recht schnell vergehen kann. Zwischen den Menschen herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre und ein Miteinander´das uns fast schon unbekannt ist.

Dicker Ast Dicker Ast Dicker Ast Dicker Ast Dicker Ast Dicker Ast Dicker Ast

Als Uta am Sonnabend unter dem großen Baum sitzt und schreibt, hört sie plötzlich ein Geräusch wie Hagel, es ist aber vollkommen windstill und blauer Himmel. Dann ein Rauchen und ein dicker Ast geht vor ihr zu Boden. – Unerklärlich und eigenartig für alle, die auch danach den Ast vom Baum absägen und beseitigen müssen. Später stellen wir fest, daß von der Tischplatte (ca. 9 cm Beton) eine Ecke abgebrochen ist und auf dem Boden liegt. Der Ast hat diesen Bereich nicht berührt! – Uns hat das nicht weiter tangiert.

 

04.04.2014

Da es uns hier gut gefallen hat und Uta es während eines Gespäches mit dem „Chef“ des Platzes erwähnt, wird sie aufgefordert dies im Gästebuch zu vermerken, was sie dann auch tut. Offensichtlich war die vorangegangene Kommunikation sehr gut, denn uns werden 50% der Kosten erlassen.

Chos Malal bis Grenze fertig

So geht es nun gegen Mittag weiter in Richtung Chile, wo wir ca. 10 Km vor der Grenze eine passende, aber sehr windige Stelle zum Übernachten finden.[1480 m hoch, W70.7308 – S38.6163]

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