Ab 05.03.2014 in Chile

05.03.2014

Weg zur Grenze Weg zur Grenze Weg zur Grenze Weg zur Grenze Weg zur Grenze Weg zur Grenze Weg zur Grenze Weg zur Grenze Weg zur Grenze

Nachdem alles ordnungsgemäß präpariert ist geht es zur Grenze, vorbei an den ersten Araucarienwäldern. Der Grenzübgang verläuft auf beiden Seiten normal. In Chile hilfsbereit beim Ausfüllen Formulare. Die Kontrolle im Auto beschränkte sich auf das Öffenen des Kühlschranks, der bis auf gebratene Bouletten, gekochte Eier und Bier leer war, ohne Gefrierfach und auf das Öffnen der Schränke, um einen Blick hinein zu werfen. Das war es dann auch schon.

Grenze bis Laguna Verde fertig

zum Nationalpark Conguillio zum Nationalpark Conguillio zum Nationalpark Conguillio n

Wir fahren zum Nationalpark Conguillio (Kongijio). Hinter Curacautin empfängt uns mal wieder für ca. 40 Km eine staubige Straße, die dann im Nationalpark sehr abenteuerlich wird. Wir fahren berg auf und ab auf einem schmalen Weg, durch ausgetrocknete Flußbetten und mit Lava überzogenen Flächen im Angesicht des noch immer tätigen Vulkans Llaima, 3125 m. Seit 1640 ist er mindesten 35 mal ausgebrochen. Das letzte Mal Neujahr 2008. Danach durch einen urwaldähnlichen Wald mit alte Araucarien in der Hoffnung, daß kein Gegenverkehr kommt. Uns kommt auch keiner entgegen.

Leider hat der Campingplatz keinen elektrischen Anschluß und WiFi und so bleiben wir auf dem leeren Parkplatz davor unentgeltlich stehen, können aber Toiletten und Dusche (diese  allerdings gegen Bezahlung) nutzen. Die ersten 15.000 Km haben wir hinter uns. [1.135 m W71.6510 – S38.6466]

Nationalpark Conguillio Nationalpark Conguillio Nationalpark Conguillio

Wir unternehmen noch eine kleine Wanderung zum See Conguillío und anschließend besuchen wir noch einige Araukarien, die dort in großer Anzahl stehen. Alles auf kantigem Lavagestein in der unterschiedlichsten Ausformung und Größe. Irgendwie hatten wir das Gefühl, daß das Wandern auf diesem Gestein rasch müde macht und so sind wir froh, als wir nach ca. 2 Stunden wieder am Auto sind.

06.03.2014

Am nächsten Morgen unternehmen wir noch einen Spaziergang um noch um weitere Ecken zu schauen und bei Sonnenschein in der uns umgebenden Stille die Landschaft auf uns wirken zu lassen.

Am Mittag geht es dann weiter durch den Nationalpark. Durch schwarze, kahle Lavafelder führt der Weg, der uns das ganze Ausmaß eines Ausbruchs und deren Hinterlassenschaft vor Augen führt.

Zum grünen See    Zum grünen See    Zum grünen See

Zum grünen See Zum grünen See Zum grünen See Zum grünen See Zum grünen See Zum grünen See

Es geht allerdings nicht allzuweit, denn im Angesicht des Vulkanes Llaima am Laguna Verde beschließen uns ein wenig umzuschauen und hier zu bleiben. [990m, W71.6166 – S38.6914]

Zum grünen See Zum grünen See

Hier treffen wir auch auf Sergio, der mit seiner BMW 1200 das erste Mal allein unterwegs ist und wie es der Zufall so will, seine Maschine startet nicht mehr. Ob wir ein Starterkabel hätten, fragt er uns. Sichtlich erfreut ist er darüber, als wir dies bestätigen, aber es half nicht weiter. Auch Anschieben, später mit mehreren jungen Männern half nichts. So blieb ihm nichts weiter übrig, bei dem starkem und kühlen Wind vor uns im Windschatten von Cicero sein Zelt aufzubauen und die Nacht hier zu verbringen bis die zugesagte Hilfe gegen Morgen kommen sollte. Sie kam aber nicht!

07.03.2014

Wir versprachen ihm noch einen Teg hier zu bleiben und auf seine Sachen aufzupassen, während er sich um Hilfe bemühe. So machte er sich auf den Weg, wir waren immer noch im Nationalpark. Nach ca. 4 Stunden erschien er mit einer Camionetta, einem Minitransporter mit 5 jungen Rucksacktouristen, die er auf dem Wege mitgenommen hatte. Jetzt ging alles sehr schnell, Zelt abbauen und Maschine aufladen, sich bedanken und fort war er nach Osorno, etwa 200 Km südlich. Ansich hatte er morgen eine Verabredung am Strand in der Höhe von Santiago, doch daraus wird wohl nichts werden. Vielleicht erhalten wir mal eine Anwort auf die Bilder die wir ihm sandten.

Grüner See  Grüner See

Wir sind wieder fast allein am See, nur hin und wieder kommt ein Auto mit Besuchern, die nach einer halben Stunde wieder fortfahren. Doch am Abend wird es richtig voll, wir zählen ein Dutzend Autos und um den See blitzen an vielen Stellen die Lichter der Stirnlampen auf. Die Angler sind unterwegs, denn heute ist Freitag. Welcher Art Fische in See waren, konnten wir nicht in Erfahrung bringen und gesehen haben wir auch keine. Jedenfalls verließen sie den See erst weit nach Mitternacht.

08.03.2014

Die ersten waren dann schon wieder im Morgengrauen aktiv, allerdings gegen 10:30 Uhr zogen auch sie wieder ab und auch wir trollten uns wieder.

Laguna Verde bis Lican Ray fertig

Nach ca. 2 Km bat uns ein deutscher Wanderer, der mit Zelt und Rucksack unterwegs war, ob wir ihn in die nächste Stadt mitnehmen könnten. Taten wir dann auch und er war froh, daß wir ihn in die noch entferntere größere Stadt mitnahmen. Von hier wollte er mit dem Bus weiter nach Santiago. Seit 4 Wochen sei unterwegs und seine Zeit lief ab, berichtete er uns.

Das Wetter verschlechterte sich wieder, es fing an zu regenen. Die Landschaft erinnerte uns nun doch sehr stark an Österreich oder Bayern. Schmale Straßen, die von Bäumen und Sträuchern gesäumt sind und seitlich ging es oft steil bergauf. Die Straße folgte der Landschaft, mit vielen Kurven, bergauf und bergab.

Wir erreichten Lincan Ray, es war noch immer trüb und langsam wurde es auch schon abendlich, wenn auch noch nicht dunkel. Dann eine Ausschilderung zum Campingplatz Alpino. Na, versuchen wir es, mal sehen was uns erwartet.

Lincan Ray Lincan Ray Lincan Ray

Der Platz war gut angelegt, etwa 50 Plätze, alle mit Holzstämmen abgeteilt, aber leer. Außer warmen Wasser und WiFi war alles vorhanden und sehr sauber. Mercedes, die Eigentümerin zeigt uns den größten Platz am See und wir beschließen erst einmal hier zu bleiben. Das es dann doch 5 Tage werden hat verschiedene Gründe. Zum Baden ist es zu kühl, obwohl der See hier kristallklar ist. Auch die Badeterrassen, die Mercedes mit ihrem Mann (einem deutschen Ing.) vor 40 Jahren (?) angelegt hatte, laden zum Baden ein. Wie wir später erfahren, werden heute nicht einmal mehr Stege genehmigt und bei Zuwiderhandlungen erfolgt eine saftige Geldstrafe. Es wird hier in Chile alles streng reglementiert, kontrolliert und kassiert. Nicht umsonst hießen sie früher auch die Preußen von Südamerika. [814 m, W72.1683 – S39.4904]

09.03.  – 12.03.2014

Am nächsten Tag besuchen wir das Ferienörtchen Lincan Ray um etwas einzukaufen. Unser Eindruck erinnert an unseren Urlaub im Oktober in Ungarn am Plattensee. Verschlossene Ferienhäuser aus Holz, wohin man schaut und geschlossene Lokale und Pensionen, sofern vorhanden. Der Ort lebt mit seinen ca. 500 Einwohnern von den Feriengästen, die in den Sommerferien –  nur im Januar und Februar – kommen. Dann sind hier wohl 10x mal soviel Menschen. Wir wollten hier Jemanden besuchen, aber die Adresse gibt es leider nicht. Schade.

Als wir zurückkommen, wir hatten gerade den Grill angefacht, läd uns Mercedes unbedingt zu einem Kaffee und zu einer Suppe mit Würstchen ein, da wird man richtig warm bei der Kühle, meint sie. Wir erhalten auch noch Äpfel und Pflaumen für einen Kuchen, den Uta auf dem Grill backen will, sowie ein Glas selbstbemachte Pflaumenmarmelade. Anschließend haben wir dann weiter gegrillt, den Kuchen fertig gemacht, der nach dem Grillen in einer Aluform gebacken wurde. Das Abendessen mit einem Glas Rotwein war ein voller Erfolg.

Zum Frühstück gegen 11:00 Uhr gibt es den leckeren Kuchen, den wir am Nachmittag zu Mercedes mitnehmen, nachdem wir wieder zum Kaffee eingeladen wurden. Er hat ihr sehr gut geschmeckt. Da er nicht ganz aufgegessen wurde, überließen wir ihr den Rest.

Am nächsten Tag geht es wieder in den Ort. Mercedes gibt uns die Schlüssel um über das Nachbargrundstück zu gehen, dadurch wird der Weg erheblich verkürzt. Wir finden nach einigem Suchen ein Restaurant mit WiFi und können somit wieder einige Bilder ins Netz bringen. Das dauert alles so seine Zeit und als wir gegen 19:30 Uhr wieder zurück sind wartet Mercedes mit ihrer Schwester schon auf uns. Sie hat für uns Hühnerschenkel mit Reis, Bohnensalat und Rotebeetesalat zubereitet dazu gibt es ein Glas Rotwein. Unterhalten wird sich während des Essens über alle möglichen Themen. So erfahren wir auch hier wieder einige interessante Hintergründe. Es ist dann auch schon wieder gegen 23:00 Uhr als wir uns zurückziehen.

Heute will sie nach Villarica, um gutes Fleisch in einer großen Fleischerei für eine Parilla zu besorgen, denn in den kleinen Orten ist das Fleisch nicht so gut, weil die Bauern die Tiere erst mind. 5 Jahre zum Arbeiten benutzten und sie dann anschließend als Jungtiere zum Schlachten verkauften, zudem sei durch die gebirgige Landschaft die Muskulatur der Tiere ohnehin kräftiger als bei den Tieren in Argentinien, die natürlicheres Futter und eine flache Weide hätten. Unbestritten ist das Fleisch in Argentinien besser und zarter – und billiger!

Wir hatten schon gestern den Schlüssel für ein Ferienhaus erhalten indem es einen Gasboiler gibt. Hier könnten wir dann warm duschen, meinte Mercedes, den Schlüssel sollten wir erst einmal behalten.

Lincan Ray Lincan Ray

Nach dem Duschen und Haarewaschen sind wir gegen 19:00 Uhr zum Grillen eingeladen. Als wir ankommen feuert der Cousin von Mercedes gerade den Grill an. Wir unterhalten uns am Feuer und als dann noch die Schwester eintrifft, geht es zum festlich gedeckten Tisch in die Wohnstube. Salate sind noch vom Vortag übrig und Kartoffeln, die sehr gut schmecken, hat sie neu gekocht. Fleisch gibt es reichlich und auch die 2 l Flasche Rotwein wird schnell leer. Mit großer Freude läßt Mercedes alte Lieder aus dem Riesengebierge und Schwarzwald von alten Casetten erklingen. Utas Kuchen hatte auch der Schwester noch gut geschmeckt, obwohl es nur ein Campingkuchen war, wie Uta immer wieder betont. Wir haben immer wieder den Eindruck, daß bei Deutschen vieles vorausgesetzt wird, die können das eben, basta! Bei dem angeregten Gespräch verläuft der Abend auch sehr schnell und so ist es wieder gegen 23:00 Uhr als wir uns zurückziehen und die anderen sich ebenfalls auf den Heimweg machen. Alle wohnen ohnehin in der Umgebung.

13.03.2014

Am nächsten Tag, bei schönstem Wetter begrüßt uns auch noch der Vulkan Villarica mit seiner kleinen Rauchfahne. So geht es nach einer herzlichen Verabschiedung über die Autobahn weiter nach Süden.

Lincan Ray    Lincan Ray

Lican Ray bis Llanquihue (Ensenada) fertig

Die Autobahn – Carretera – ist in spanischer Hand. Kosten für Pkw bis Puerto Montt, etwa alle 100 Km ca. 3 Euro. Unsere Strecke führt uns entlang des Llanquihue Sees im Angesicht des längst erloschenen Vulkans Osorno mit seinem weißen Schneehäubchen.

Osorno Ein Platz zum Campen ist sehr schlecht zu finden. Die Campingplätze sind zu. Also versuchen wir es bei einem Reataurant mit Ferienhäusern. Wir wollen ja nur über Nacht hierbleiben.

Der Platz kommt Uta bekannt vor. Hier war sie schon mit ihren Eltern. Sie erinnert sich an alte Kirschbäume auf dem Hangelände. Wir sind auf einem größeren Anwesen. Selbstverständlich können wir hier bleiben meint der etwas über 50 jährige Juniorchef und auch die Toiletten stehen uns zur Verfügung. An die letzten 2 Kirschbäume konnte er sich noch erinnern, diese wurden wegen Altersschwäche schon lange entfernt.

Osorno Osorno Osorno

Von Cicero ist er begeistert, den wolle er sich noch genauer ansehen und würde ihn gerne kaufen, denn früher hatte er ebenfalls einen VW-Camper mit Westfalia-Ausbau, ist sowieso der Beste, meinte er. Er spricht nur spanisch, die Mutter spricht noch etwas deutsch, aber die Großmutter spricht noch gut deutsch, wohnt aber woanders.

Osorno Osorno Osorno

Eine schöne deutsche Eiche links und mittig – rechts die einzylindrische Dampfmaschine.

So sieht hier alles auch nicht chilenisch sondern deutsch, ordentlich und sauber aus. Auf der Weide stehen ca. 40-50 Kühe, das Restaurant bietet ca. 160 Leuten Platz dazu stehen auf dem Gelände noch 5 Ferienhäuser für große Familien. Von hier hat man einen sehr schönen Ausblick auf den Vulkan Osorno und den Llanquihue See. [827 m, W72.6331 – S41.2291]

14.03.2014

Obwohl die Nacht klar mit Mondschein war, ist es heute bedeckt und es regnet. So beschließen wir hier zu bleiben. Im Hause hat man dagegen keinerlei Einwände. Am Nachmittag erhalten wir von der Mutter des Juniorchefs 2 Stück Kuchen und 4 frische Gurken.

Osorno

Ich bin die Schönste

Wer hat da Einwände

Wer hat da Einwände

Osorno

 

 

 

 

 

In einer regenfreien Periode inspizieren wir die nähere Umgebung. Neben den Kühen und Hühnern, gibt es noch Schafe, Lamas, Rehe und Strauße, die auf den umliegenden Weiden gehalten werden.

Ich bin der Chef hier - klar?

Ich bin der Chef hier –  alles klar?

Wie überall hier in Chile, gehören die umliegenden Landflächen im größeren Stiel zu einer Sippe. Allerdings sind die Haupterwerbsquellen jeweils sehr unterschiedlich. Die Vorfahren, so wird uns berichtet, stammen aus Hamburg. Nun, der Vater würde dort auch heute nicht auffallen.

15.03.2014

Als wir uns am nächsten Tag verabschieden, erwerben wir noch ein paar Eier von den großen Hühnern. Derartige hatten wir bisher noch nicht gesehen und auch der Hahn war von sehr stabiler Statur.

Osorno    Osorno Links die Eier aus einem Tante Emma Laden – rechts die Hofeier, mit wirklich grüner Schale.

Es war ein sehr herzlicher Abschied, mit der Bitte wieder vorbeizukommen, sofern wir wieder in Chile weilten. Ähnliches kannten wir schon von Mercedes.

Llanquihue bis Puyehue fertig

Unser Weg führte uns weiter zu den Petrohué Wasserfällen, die infolge des Ausbruchs eines Vulkans, der den Fluß aufgestaut hatte, entstanden sind.

Petrohué Wasserfällen Petrohué Wasserfällen

Von dort geht es weiter zum Fjord von Ralún.

Fjord von Ralún. Fjord von Ralún. Fjord von Ralún.

Uns umgibt jetzt die Vegetation eines typischen Regenwaldes und nach einiger Zeit beginnt es auch wieder zu regenen. Als wir den Fjord erblicken, werden wir augenblicklich an Norwegen erinnert, selbst das Wetter paßt jetzt hervoragend in dieses Bild.

Da nun das Wetter hier immer schlechter zu werden droht, wenden wir und begeben uns nach Norden zur Stadt Osorno, um dann vorbei am Vulkan Puyehue in Richtung Argentinien weiter zu fahren.

Der Regen verläßt uns allerdings nicht. Auf der Suche nach einem Campingplatz werden wir auch nicht fündig, denn die Plätze sind für den chilenischen Tourismus ausgelegt und dieser lebt in den Monaten Januar und Februar, danach legt er sich wieder schlafen. Dementsprechend muß – und das erkennt man an den Preisen – das Geld für das ganze Jahr in diesen 2 Monaten erwirtschaftet werden. Die Übernachtung kostet ca. 35-40 Euro pro Einheit, Tagesgäste zahlen etwas weniger. Aufgrund der unterschiedlichen Größe ergab sich ein monatlicher Reingewinn, Steuerabzug von 20% bereits berücksichtigt, von  ca. 7.000 – 12.000 Euro oder mehr. Bei vielen Plätzen kommen noch die Ferienhütten hinzu, die es überall gibt. Diese wurden bei der überschläglichen Berechnung nicht berücksichtigt. Diese dürften bei ca. 45 – 60 Euro je nach Göße liegen.

Uns wurden Ferienhütten (Cabañas) angeboten, doch verzichteten wir darauf, bei den Preisen, die zwar jetzt etwas tiefer sind. Einen Platz für die Nacht zu finden erweist sich hier als ein sehr kompliziertes Unterfangen. Wenn schon Argentinien ein Land der Zäune ist, so muß Chile als ein Land mit Mauern angesehen werden, wobei natürlich die Zäune als Mauern bezeichnet werden. Alles ist Privat und – eingezäunt, – aber auch alles. Es gibt keinen Seezugang, keinen Seitenweg, der in irgend ein Gelände führt. Es gibt so gut wie keine Erholungsflächen, die frei zugänglich sind, für alles muß bezahlt werden. Dabei wird einem erst Gewahr, wie frei wir in Deutschland leben, trotz der Enge. Offensichtlich hat das etwas mit den alten Kolonialrechten zu tun, – was nicht eingezäunt ist gehört keinem – die Ureinwohner kannten kein Eigentumsrecht.

In diesem Zusammenhang fällt mir ein, was uns aus Brasilien berichtet wurde. Dort hatte ein deutsches Ehepaar eine größeres Gelände erworben. Da sie überwiegend in Deutschland lebten konnten sie ihren Besitz nicht immer in Augenschein nehmen. Nach einigen Jahren erhielten sie von ihren Nachbarn den Hinweis, das sich seit ca. 2 Jahren Fremde auf einem Teil ihres Grundstücks eingerichtet hätten. Ihnen wurde nahegelegt rechtliche Schritte zu unternehmen, weil nach 5 Jahren die Fremden automatisch ein Eigentumsrecht hätten. Es hat einige Anstrengungen und finanziellen Aufwand gekostet, die Fremdem wieder zu entfernen. Offensichtlich ist das der Grund, warum alles eingezäunt ist. Selbst in der peruanischen Wüste findet man in größeren Abständen Schilder mit der Aufschrift – Privateigentum -.

Camping Puyehue Camping Puyehue Camping Puyehue

Schließlich versuchen wir es wieder bei einem ausgewiesenem Campingplatz. Nach ca. 3 Km Weg durch die Wildnis zum See, links und rechts natürlich Zäune, stoßen wir auf den verschlossenen Campingplatz am See. Auf der Wiese davor finden wir es wunderbar und beschließen zu bleiben. Es regnet noch immer. [820 m, W72.3412 – S40.6841]

16.03.2014

Es regnet noch immer. Bei diesem Wetter fahren wir nicht weiter, denn von der Lndschaft ist nichts zu sehen, selbst der Vulkan Puyehue hüllt sich in Wasserdampf. Mit kleinen Unterbrechungen regnet es den ganzen Tag.

17.03.2014  

Camping Puyehue Camping Puyehue Camping Puyehue Camping Puyehue Camping Puyehue Camping Puyehue

Heute ist der Vorhang aufgerissen und die Sonne scheint. Wir beschließen heute hier zu bleiben. Der See läd bei diesem Wetter zum Entspannen ein. Auf Lavsteinchen und Bimsstein läßt sich gut ruhen, besonders wenn sie von der Sonne stark aufgewärmt sind

Unsere Einraumwohnung ist zwar recht klein, doch dafür haben wir eine wunderbare große Terrasse, die oft einige zig ha umfaßt und darüberhinaus noch sehr abwechslungsreich ist. Beklemmende Enge haben wir in der ganzen Zeit noch nicht verspürt.

18.03.2014

Puyehue bis Grenze fertig Villa La Angostura bis El Bolsón fertig1

Alles ist gut verstaut, denn heute ist wieder einmal Grenübertritt nach Argentinien angesagt. Dieser verläuft normal, die Fruchtkontrolle entfällt ganz. Auch gut.

Weg nach Bariloche Weg nach Bariloche Weg nach Bariloche

Die Hinterlassenschaft des vor 2 Jahren ausgebrochenen Vulkans Puyehue, sind noch immer zu sehen. Erstickte Bäume ragen mit ihren Körpern bizar in die Landschaft und überall liegt noch der ausgespiene Lavastaub, der sich bei genauem Hinsehen als Bimsstein in den unterschiedlichsten Korngrößen entpuppt. Wir finden einen See, auf dem noch zur Hälfte Bimsstein schwimmt. Die Berkuppen sind total entwaldet worden, wobei die umgestürzten Stämme einen traurigen Anblick bieten.

Weg nach Bariloche Weg nach Bariloche Weg nach Bariloche Weg nach Bariloche Weg nach Bariloche Weg nach Bariloche             Weg nach Bariloche           Weg nach Bariloche

Die Landschaft vermittelt den Eindruck vom alpinen Mitteleuropa mit großen kristallklaren Seen. Wir erreichen San Carlos de Bariloche, daaaas beliebteste Erholungsgebiet von Argentinien, aufgrund der Lanschaft und des Klimas. Auch viele Deutsche siedelten sich hier aus diesem Grunde an.

Weg nach Bariloche Weg nach Bariloche Weg nach Bariloche                                                          Unvermutet erfreut uns ein Wasserfall in einem Seitental.

Bekannt für seine gute Schokolade, besuchen wir das Schokoladenmuseum der Schokoladenfabrik Havanna und genehmigen uns danach eine leckere heiße Schokolade, die diesen Namen auch wirklich verdient. Selbstverständlich können wir die vielen Leckereien in dem angeschlossenen Laden nicht ungekostet zurücklassen und so nehmen wir noch einen kleinen Vorrat als Reiseproviant mit. Etwas außerhalb der Stadt finden wir am Gutiérrez See einen mäßigen und teuren Campinplatz mit Seeblick. [817 m, W71.4188 – S41.2281]

Weg nach Bariloche Weg nach Bariloche Weg nach Bariloche Das ist der Berg gegenüber des Campingplatzes aus der Nähe. hier sind die Auswirkungen des Vulkanausbruchs überdeutlich zu sehen.

 

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