19.12.2013 Es geht weiter, das Tal weitet sich langsam, der Verkehr wird dichter und die Bebauung beidseitig der Straße nimmt keine Ende mehr. Wir haben die Vororte von Cusco erreicht. Die übliche Stadteinfahrt beginnt. Lkws, Busse, Taxibusse unserer Größe und Privatwagen bestimmen wieder das Straßenbild und den Verkehrsfluß. Mehrspurig geht es vorwärts, jeder bahnt sich seinen Weg, nimmt aber Rücksicht auf Vorder- und Nebenmann. Einen Unfall haben wir auf unser Reise bisher nicht gesehen. Vor und auch oft hinter den Ampeln behindern die überall paraten Geschwindigkeitsreduzierer, bei uns Verkehrsschikanen genannt, den Verkehrfluß. Bei einer kleineren Ortsdurchfahrt muß mit wenigstens vier solcher Reduzierer gerechnet werden, meistens sind es jedoch mehr. Wir kommen der Innenstadt immer näher und damit werden auch die Straßen enger. Gut, daß wir vorher die Straßenkarte von Cusco kopiert haben und nun dem vorgezeigten Weg zum Campingplatz oberhalb von Sacsayhuaman folgen können. Cusco liegt ca. 3.800 m hoch auf einer gebirgigen Struktur, das merken wir sehr deutlich als die Straße nur noch eine Fahrbahn aufweist und die Steigung zunimmt. Wir schätzen es sind ca. 20 Prozent. Es geht im 1. Gang aufwärts.
Plötzlich wird die Straße noch schmaler und enthält in der Mitte eine Regenentwässerungsrinne, die Außenspiegel gehen gerade noch an den Masten der Straßenlaternen vorbei. Vor uns taucht ein VW-Bus auf der mit 2 Rädern in der Regenentwässerungsrinne steckt. Ende der Fahrt, war wohl doch nicht der richtige Weg. Also zurück bis zum letzten Abzweig und dann anfahren.
Toll, bei der Steigung und den polierten Pflastersteinen unter den Rädern. Mit jedem Versuch rutscht der Wagen einer seitlichen Steinkante näher. Nur ruhig bleiben, ich steige aus, Abstand 1 cm von der Steinkante. Nebem uns sitzen junge Leute am Straßenrand und haben der ganzen Aktion mit großer Aufmerksamkeit und guten Reden zugeschaut. Ein vorbeikommender Passant bringt einen großen Stein für die Hinterräder. Nun versuchen alle Anwesenden es mit Schieben. Ein erneuter Versuch, schwarze Qualmwolken hüllen alle ein, die Reifen quietschen und die Kupplung verbreitet den typischen Geruch, aber es geht vorwärts bis in die Kurve der Seitenstraße, die natürlich weiter ansteigt. Ein weiterer Versuch und mit durch drehenden Reifen und einem Geräusch, welches vermuten ließ, daß ein Reifen keine Luft mehr hat fahre ich die 50 m weiter aufwärts ohne Halt. – Geschafft!
– Na bitte, es gibt doch immer eine Lösung. Reifen waren alle in Ordnung und Cicero keuchte ganz schön. Wir lassen ihm ein wenig Ruhe und erkundigen uns derweil nach dem Weg. – Siehe da, wir sind genau richtig.
Andere machen das täglich und haben auch so ihre Probleme.
Nach knapp 2 km finden wir den anvisierten Platz, auf dem schon Jo und Anick Stellung bezogen haben. Auf einer größeren Wiese zwischen 3 Entenmüttern mit ihren Jungen, 5 Hunden der Pickinesenrasse und 5 Hühnern finden wir noch ein Plätzchen. Unsere französischen Freunde sind leider nicht anwesend. Wir erfahren später, daß Jo im Krankenhaus liegt, da er nicht mehr richtig Atmen und 3 Tageschon nicht schlafen konnte.
Am Abend zieht das schon bekannte Gewitter auf und es fängt an zu regnen. Das kennen wir schon, denn seit wir den Titicacaseen gesehen haben, gab es jeden Abend ein Gewitter mit mehr oder wenigem Regen. Schläft man wunderbar ein, bei diesem beruhigenden Geräusch der trommelden Regentropfen auf dem Dach.
20.12.2013
Wir machen uns zu Fuß abwärts auf ins Zentrum von Cusco. Da wir etwa 300 m über dem Zentrum unser Domizil aufgeschlagen haben geht das sehr gut, zurück werden wir mit Sicherheit ein Taxi nehmen.
Wir schlängeln uns auf sehr schmalen Gehwegen abwärt und erreichen das Zentrum, die Plaza de Armas, mit Kirche und Kathedrale sowie sehr schönen alten Gebäuden ringsum.
Auf dem Platz in der Mitte befindet sich ein Brunnen auf dessen Spitze sich eine Statue des ersten Inkas befindet und ringsum ist er herrlich mit Blumen, Bäumen und Rasen bepflanzt. Bänke laden ringsum sowie in der Mitte zum Verweilen ein. Es herrscht ein buntes Treiben, ohne Hektik um uns herum.
Jetzt heißt es die Geldwechsler abzuklappern, bis der reelste Kurs bekannt ist, dauert ein Bißchen. Geht ja auch alles nicht so schnell, denn in dieser Höhe und das wird schnell mal vergessen, geht einem die Puste schneller aus. Also gehen wir gemütlich durch die Innenstadt um dabei auch einiges zu erledigen.
Weihnachtlich wirkt hier überhaupt nichts. Zwar gibt einige Ausnahmen in Geschäften, die einen europäischen Eindruck vermitteln und auch bekannte Markenartikel verkaufen. Dort sehen wir auch künstliche Weihnachtsbäume mit dem unterschiedlichsten Baumschmuck.
Ansonsten herrscht hier lebhaftes sommerliches Treiben. Als wir gerade in die Straße, wo sich die beste Bäckerei von Cusco befindet, werden wir von hinten angesprochen. Jo und Anick, welch ein Zufall, sitzen hier in einem Restaurant und haben uns vorbeigehen gesehen. Die Welt ist eben doch klein.
Nachdem die Fahrradprobleme der Beiden gelöst sind, die Bäckerei aufgesucht wurde nehem wir gemeinsam ein Taxi. Die Fahrt führt durch Torbögen, hinter denen wir niemals befahrbare Straßen vermutet hätten, über schmalste Sträßchen, um Ecken und Kurven zielgenau zu unserem Plätzchen. Das hatte sich zwischenzeitlich mit 2 weiteren Wohnmobilen gefüllt.
…. man kann es auch übertreiben…
21.12.2013
Heute machen wir einen Ruhetag und spielen den Wachhund bei dem Fahrzeug von Jo und Anick, denn unter ihrer Markise läßt es sich gut sitzen, nachdem die beiden in die Stadt gefahren sind. Als es später anfängt zu regnen ziehen wir uns in ihr Wohnmobil zurück, auch mal eine Erfahrung in einem anderen Modell. Am späten Nachmittag treffen 3 weitere Wohnmobile ein, wobei die feuchte Wiese das Rangieren nicht gerade erleichtert. So dauert es auch geraume Zeit bis die endgültigen Stellplätze bezogen werden können. Am Abend wird endlich das Tagbuch weiter bearbeitet.
22.12.2013
Geruhsam beginnen wir den Tag. Obwohl nachts die Temperatur bis auf 3° C abgesunken ist, verspricht es heute schön zu werden. Die Sonne wärmt schon wieder kräftig, trotz der leichten Bevölkung. Wir tauschen noch Erfahrungen und Erlebnisse mit einem jungen Pärchen aus Deutschland aus, die wir schon in La Paz trafen.
Endlich um 13:00 Uhr machen wir uns auf die Anlage Sacsayhuamán, zu besuchen. Nachdem Uta gestern ausgerutscht ist, muß sie erst mal wieder in Gang kommen und dazu kommt der Muskelkater in den Beinen. Wir sind ja am 20.12. in der Stadt gewesen und das Bergablaufen war doch etwas ungwohnt. Nun ja, muß sie halt durch. Als wir die Eintrittspreise am Eingang sehen, sind wir geschockt und machen unseren Unmut auch kund. Einiges hin und her, im Endeffekt bezahlen wir den einheimischen Tarif, der um die Hälfte billiger ist. Etwa 22,- Euro pro Person. Es ist schon eine sehr interessnate Festungsanlage. Erst einmal ein Luftbildüberblick.
Weitere Bilder hier.
Wikipedia sagt zu Sacsayhuamán folgendes:
Die Ruine der Inkafestung Sacsayhuamán (Saksaywaman) ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten aus der Inkazeit und liegt in unmittelbarer Umgebung der peruanischen Stadt Cusco. Sie liegt etwa 3 [Straßen] km oberhalb des Stadtzentrums. Wahrscheinlich [?] sollte diese Anlage den am meisten gefährdeten Zugang zur Stadt schützen. Tatsächlich verschanzten sich während der spanischen Eroberung Hunderte von Kriegern hinter ihren Mauern. Die Anlage wurde dabei teilweise zerstört, später auch noch von Erdbeben heimgesucht, so dass heute nur noch etwa ein Drittel von ihr erhalten ist. Sacsayhuamán sollte aber auch repräsentativen Zwecken dienen und die Macht und Leistungsfähigkeit der Inka demonstrieren.[Woher weiß man Wiki das?] Gegen eine Deutung als Verteidigungsanlage sprechen indessen Bauformen, die am ehesten auf Heiligtümer hinweisen, wie Nischenplätze, kreisförmige Arenen von etwa 100 m Durchmesser und ausgebaute Treppen in einzelstehenden Felsblöcken.[… wenn nichts bekannt ist, waren es eben Tempel und Heiligtümer!?]
Name
Der Name Sacsayhuamán stammt aus dem Quechua und ist im Laufe der Zeit verschiedentlich gedeutet [!] worden, etwa als „zufriedener Falke“, wohl weil man von hier aus die ganze Stadt überblicken kann; oder auch als „gesprenkelter Kopf“, da diese Stätte, aus der Luft gesehen, die Form eines Pumakopfes hat, wobei die Straßenzüge des alten Cusco dessen Körper bilden. Als Erbauer der Stätte gelten die Inka Pachacútec Yupanqui und Túpac Yupanquí. Während der 70-jährigen Bauzeit in der zweiten Hälfte des des 15.Jahrhunderts sollen [?] 20.000 Indios daran gearbeitet haben.[Wozu ????]
Aufbau
Die wichtigste „Verteidigungslinie“ besteht aus drei zyklopischen, terrassenförmig übereinandergebauten Zickzackmauern. Sie sind 600 m lang. Die untere Mauer ist 9 m, die mittlere 10 m und die obere 5 m hoch. Zum Bau der Mauer wurden riesige Steine von den 20 km entfernten Steinbrüchen heran transportiert und dann bearbeitet, bis sie fugenlos aneinander passten. Der größte Stein ist 9 m hoch, 5 m breit, 4 m dick und wiegt über 200 Tonnen. Ungeklärt [!!!] ist, wie die Inka die Steine transportiert haben, da sie weder Rad noch Rolle kannten[!]. Für die Bearbeitung verwendeten sie spezielle Steinwerkzeuge, denen selbst harter Granit nicht standhielt.[…wo sind diese zu sehen?]
Oben sind die Überreste von zwei viereckigen Türmen und einem runden Turm, dem Muya Marca, zu sehen. Sie sind durch unterirdische Gänge miteinander verbunden. Die Terrassen sind von Kanälen zur Wasserversorgung und zur Ableitung von Regenwasser durchzogen. Hinter den Wällen liegt ein großer Platz, auf dem auch heute noch jährlich am 24. Juni das Sonnenfest (Inti Raymi) gefeiert wird, das auch der Präsident besucht. Im hinteren Teil der Anlage befindet sich ein kreisrunder Platz, vertieft angelegt und gestützt durch einen mannshohen Mauerring. Daneben befinden sich ein kurzer schmaler Tunnel, der nur von einer einzelnen Person passiert werden kann, sowie verschiedene Mauerreste und eine natürliche „Rutschbahn“ im Felsen.
* Kommentar in [] von uns.
Wir besichtigen die Festungsanlage in Ruhe, obwohl wir in der Ferne schon die Regenwolken sehen. Als es dann auch anfängt zu regnen, machen wir uns wieder auf den Rückweg. Wir hatten genügend Zeit um uns einen guten Eindruck zu verschaffen. Kaum sind wir zurück, füllt sich der kleine Campingplatz mit zwei weiteren Campern. Wir sind jetzt 5 deutsche, 3 französische, 1 schweizer, 1 argentinischer Camper hinzu kommen 2 abgestellte Campingfahrzeuge. Eine richtige große Familie.
Da Uta noch ein wenig angeschlagen ist, machen wir Ruhetage auf dem Platz, denn mittlerweile sind 5 weitere Fahrzeuge eingetroffen, 4 davon deutsche und ein schweizer, damit ist eine angeregte Kommunikation unvermeidlich.
24.12.2013
Die Sonne ist am Mittag doch noch herausgekommen und wärmt ein wenig. Die Franzosen backen mit Ihren Kinder Weihnachtskekse und der größte Teil unserer Nachbarn ist in der Stadt einkaufen für den großen Asado heute Abend. Unsere unmittelbaren Nachbarn, Wolfgang und Helga aus Schleswigholstein sind so nett, uns eine Kleinigkeit mitzubringen.
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Allen Freunden, Verwandten und Bekannten,
die unsere Seite besuchen, wünschen wir aus der fernen Stadt Cusco in Peru, ein frohes und gesundes Weihnachtsfest, verbunden mit einem guten Rutsch ins neue Jahr und weiterhin alles erdenklich Gute!
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Am Nachmittag fing es wieder an zu regnen, doch das hielt Marco aus Argentinien nicht davon ab das Asado vorzubereiten. Ein Feuer wurde mit viel Mühe angezündet und endlich nach einigen Versuchen richtig entfacht um die entsprechende Glut zu bekommen.
Das zog sich dann alles noch um Stunden hin ehe gegen 20:30 Uhr zum Essen an der großen Tafel gerufen wurde. Der Regen hatte zwischenzeitlich auch aufgehört. Wir hatten eine gut Stimmung und viel Spaß in dieser bunt gemischten Runde.
Gegen 23:30 Uhr, es waren nur noch die Argentinier und Franzosen anwesend außer Bernd aus Siegburg und meiner Wenigkeit, gab es von den Franzosen sebstgebackenen Kuchen mit Mussé Chocolat. Schmeckte wunderbar. Um 24:00 Uhr begann dann das Feuerrwerk mit Böllern aller Art. Ich kam mir vor wie Sylvester, doch das ist hier normal und leutet Weihnachten ein. Es dauerte etwa 40 Minuten. Danach gingen auch bei uns die Letzten schlafen. Uta hatte sich mit ihrer Erkältung schon zeitiger zurückgezogen.
28.12.2013
Nachdem wir gestern noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt unternommen haben, machen wir uns heute reisefertig. Alle sind wieder fit und uns reicht der ständige Regen. Wir sind eben 4 Wochen zu spät hier eingetroffen und jetzt beginnt die Regenzeit. Also auf zum Stillen Ozean, zur Wärme und zum Sonnenschein…….
Ja, das ist die Ausfallstraße nach Norden.
Erst einmal geht es weiter aufwärts aus der Stadt hinaus. Nach dem Tanken führt uns die Straße 1 Stunde und 45 Minuten nach unten in halbtropische Täler, die sogenannten Yungas. Kurve um Kurve tut sich vor uns auf, es ist wie ein Tanz durch die Berge in einer fremden Landschaft, die immer mehr von tropischen Gewächsen beherrscht wird. Hier decken wir uns mit Mangos und Paltas (Avocados) ein. Es ist feucht warm, wir sind jetzt nur noch auf 1.910 m Höhe. Wir entledigen uns der warmen Kleidung und weiter geht es.
Durch Flußtäler schlängeln wir uns langsam wieder bergauf. Ehe wir es merken sind wir wieder auf einer Höhe von 3.600 m und es wird wieder kühler.
In Saywite besichtigen wir noch am späten Nachmittag einige historische Ruinen mit dem Monolith, ein Felsen mit mehr als 200 geometrische und Tierfiguren und übernachten an diesem Ort. [W72.8034 – S13.5474]
29.12.2013
Es geht weiter bergauf, dann 1,5 Stunden nur bergab auf 1.784 m treffen wir in Abancay ein. Uns empfängt wieder eine tropische Wärme, nachdem es in der letzten Nacht doch recht kühl war. Es sollte so nicht bleiben, denn es geht durch urige Flußtäler wieder langsam und unmerklich bergauf bis auf 3.600 m. Danach kommt ein weiterer Paß, der uns auf 4.300 m bringt. Wir sind zurück auf dem Altiplano, der uns mit Regen und Schnee empfängt. Wir überqueren die weite Hochebene. Am Schluß bricht die Sonne doch noch durch die Wolken und beschert uns einen wunderschönen Regenbogen.
Der Tag neigt sich so langsam wieder seinem Ende zu, als wir wieder bergab geschickt werden. Langsam wird es auch wieder Zeit ein geeignetes Plätzchen zu finden. Wird schon eins kommen, ist die Devise und so fahren wir weiter. Siehe da eine breite Fläche hinter einer Kurve läd zum übernachten ein. Ein wunderbarer Blick in die Tiefe erfreut uns mit dem unvergleichbaren Panorama der umliegenden Berge. Wir sind jetzt wieder auf einer Höhe von 3.672 m, unter uns liegt das Städchen Puquio. [W74.0826 – S14.6822]
30.12.2013
Nach kurzer Fahrt ein Halt um die Landschaft zu fotografieren.
Hier treffen wir auf einen einheimischen Kleinbauern der mit dem Motorrad auf dem Weg zu seinem Acker unterwgs ist und leider eine Reifenpanne hat. Wir kommen mit ihm ins Gespräch und erfahren, daß es sich hier um eine recht fruchtbare Gegend handelt. Im Februar/März, nachdem die Regenzeit vorbei ist, werden die Felder mit Kartoffeln, Mais, Weizen, Quinoa und Gemüse bestellt. Danach ist alles wunderbar grün und herrlich anzuschauen. Ein deutscher Padre hatte ihnen vor Jahren viele neue Fertigkeiten über den richtigen Anbau beigebracht, aber leider fehlen ihnen heute die technischen Geräte um den Anbau noch intensiver zugestalten. Er wolle jetzt mit seinen Kindern nur nach dem Rechten schauen, ob auf dem Feldern alles in Ordnung sei. Wir verabschieden uns und weiter geht die Fahrt.
Wer gedacht hätte, das es nun bergab geht, sieht sich getäuscht. Es geht weiter durch einige Täler bergauf, bis endlich wieder eine richtige Paßfahrt beginnt. Auf 4.400 m sind wir oben und schauen uns um. Buschige Gräser und das Hochlandmoos Llareta lassen uns erst einmal einen Spaziergang über die weite Höchebenen antreten, der jedoch leider durch das aufziehende Gewitter sehr verkürzt wird, aber schön war er auf jeden Fall, wenn man auch hinterher etwas schnaufen muß. Eine Weile geht es noch über den Altiplano, doch fast unmerklich fahren wir abwärts.
Die Landschaft ändert sich rapide, es wird immer trockner. Innerhalb von 2 Stunden verlieren wir erheblich an Höhe und finden uns danach in Nasca, auf 630 m Höhe wieder. Über eine Straße, die mit der alten Jugoslavischen Küstenstraße verglichen werden kann fahren wir abwärts, nur fehlt das Wasser auf der bergabgewandten Seite, dafür geht es dort steil 400 – 600 m in die Tiefe, mit hervorragenden Ausblicken. Die Straße ist allerdings breiter und in gutem Zustand. Leitplanken sind wohl hie und da vorhanden, zählen allerdings zu den seltenen Gegenständen der Straßenbegrenzung, es reicht doch ein weißer Strich.
Zeitweilig kommen wir uns vor, als säßen wir im Flugzeug, so klein erkennt man seitlich kleien Häuser und Felder. Je weiter wir fahren desto trockener wird es und die Berge weisen keinen Bewuchs mehr auf, sonder erinnern mehr an Sanddünen. Bizzar und unwirklich, so ist unser Eindruck, dafür gleichzeitig hinreißend schön.
Wir durchwuseln die Stadt Nasca und fahren die Panamerikana nach Norden zu einigen Linien und Figuren, die wir uns von einem Aussichtsturm anschauen.
Danach machen wir uns auf die Suche nach einem Plätzchen für die Nacht. Zwischen dornigen Bäumen, den Tamarugal, die hier in dieser wüstenähnlichen Gegend heimisch sind, werden wir, etwas entfernt von der Panamerikana fündig. [W74.9765 – S14.8485]
31.12.2013
Um den Cementerio Chaocha zu finden, folgen wir der knappen Ausschilderung, die uns über die Felder, vorbei an Müllhalden und einem verlassenen Dorf führt um dann ganz auf zu hören. Wir folgen einem der möglichen Wege, der nach und nach mehr einem Gleisbett als einem Weg gleicht.
Er wird zusehens schmaler, führt an Feldern vorbei, wo wir noch einem umgeworfenen Baum beiseite räumen, um dann endlich vor einem breiten ausgetrockneten Fluß zu stehen. Hier endet schließlich auch unsere Suche, dann eben nicht.
Wenden, so gut es eben geht auf sandigem Boden und wieder zurück geschauckelt auf einem Weg, der den Namen kaum verdient. Glücklich erreichen wir nach einiger Zeit die Panamerikana und genießen die ruhige entspannte Fahrt.
Sanddünen säumen jetzt beidseitig die Fahrbahn, um wenig später wieder in eine weite wüstenähnliche Ebene überzugehen. Meeresboden ohne Wasser wäre auch eine gute Beschreibung. So wechselt die Lanschaft hin und her.
Endlich tauchen am Horizont wieder Berge auf und die Straße wird wieder kurvenreicher und damit angenehmer zu fahren. Macht einfach mehr Freude, der Tanz durch die Berge auf kurvenreicher Strecke.
Endlich dann das Meer, der Stille Ozean, nur führt kein Weg dorthin. Es bleibt also abzuwarten bis die Straße nahe genug am Meer ist. – Endlich ist es soweit. Wir halten an, gehen über die Sanddünen zum leeren sandigen Strand um unsere Füße von den Wellen umspülen zu lassen. Barfuß geht es über den heißen Sand später zurück zum Auto.
Die Ausschilderung Puerto Inka läßt uns von der Straße abbiegen. Wir folgen einem sandigen abwärts führenden Weg in Richtung Meer und erreichen das in einer kleinen Bucht gelegene Hotel Puerto Inka mit seinen Appartmenthäusern. Hier bleiben wir. Gegen eine Gebühr können Strand, Dusche, Toiletten und Pool, selbstverständlich auch das Restaurant genutzt werden. Die Musik ist auch laut genug, denn heute ist schließlich Sylvester. anschließend geht es an den Strand und ins angenehm kühle Wasser. Die Wellen sind sehr kräftig und der Sandstrand fällt recht schnell ab, so daß keine lange Wanderung, wie an der Nordsee möglich ist. [W74.3129 – S15.8383]
Um 19:00 Uhr ist es dunkel, nur die sterne funkeln über uns und vom Restaurant werden wir mit den lauten westlichen Rhythmen überschüttet, die uns fast vergessen lassen, daß wir in Peru sind. Um 24:00 Uhr ein paar scheue kleine Knaller und das war es dann, mit dem alten Jahr. Mit ein paar Raketen hätten wir hier die große Show abgezogen, hatten aber leider keine dabei……
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