Wieder zurück in Südamerika

03.12.2014

Schön, alle kleinen Problemchen sind gelöst, wir sind bei Emilio in Uruguay, Cicero ist startklar und unter blauem Himmel, mit Sonnenschein, einem kühlen Bierchen, läßt es sich gut entspannen. Nur das ewige Geplapper der Papageien will und will kein Ende nehmen. Gehört eben dazu. Die Entspannung setzt jetzt langsam unmerklich ein. Doch zurück zum Anfang.

Nach den monatelangen Vorbereitungen, die gesamte Hauswirtschaft in Kartons zu verstauen und in verschiedenen Speicherboxen unterzubringen, sowie teilweise bei verschiedenen lieben Freunden einzulagern, das Haus zu verkaufen, den Bauantrag für den geplanten Neubau mit dem Architekten, Statiker und Behörden auf die Reihe zu bekommen, anschließend das Grundstück von den Bäumen zu befreien, die dem Vorhaben im Wege standen, es waren nur 19 ca. 20 m große Kiefern und danach ordentlich zu sortieren und an einer Stelle zu lagern, wobei uns die neuen Nachbarn tatkräftig zur Seite standen, konnten wir uns nun doch etwas zurücklehnen und uns auf die kommende Reise konzentrieren, die ja zwischendurch auch nicht aus den Augen gelassen werden dürfte.

Warten

Am 26.11.2014 waren schon um 15:00 Uhr am Flughafen und hatten viel Zeit. Der Flug sollte en 18:05 Uhr endlich losgehen. Wir Es begann mit Verspätung, der Flieger hob erst 45 Minuten später ab. Wir hatten jetzt Zeit. In London erwartete uns dann der nächste Stop. Aus den 2,5 Std. für das Umsteigen, wurden 3,5, da wir in eine andere Zeitzone geraten waren. Die Verspätung konnten wir zu unseren Vorteil verbuchen.

Heathrow, Terminal 5, machte auf uns wegen seiner Größe in der Zwischenzone den Eindruck, als  wären wir in einer riesigen Kaufhalle, an der ein Flughafen angeschlossen ist. Verkauft wurde alles das, was man nicht zum Leben braucht, aber nett anzusehen ist. Sicherheit und Information wurden allerdings sehr groß geschrieben, alle waren überaus hilfsbereit. Beim Studium des internationalen Publikums verging auch dies Zeit recht schnell.

Die 13 Stunden im Flugzeug vergingen dann doch schneller als erwartet, obwohl wir die Sitzreihen als sehr schmal empfanden. Ein bißchen schlafen konnten wir auch.

Der Zoll in Argentinien hatte dann etwas gegen unsere Autoersatzteile. Einfuhr nicht erlaubt! Ist zwar für uns nicht einsehbar, zumal alles nicht den argentinischen Devisenhaushalt belastet, aber das ist nun mal so. Die Frage stellt sich natürlich, wem nützt man damit? Nun, gegen eine 100% Verzollung des (geringeren) Einkaufspreises kann man das natürlich „ausnahmsweise“ einführen.

BA  BA

Vom Flughafen ging es dann bei schönstem Wetter mit einer Remise (430 Pesos) zum Hotel. Der Weg dauerte etwa 1,5 Stunden, die Straßen waren total verstopft, es streikten gerade die Transportarbeiter. Also gab es keine Busse und keine Taxen, alle waren mit ihrem privaten Pkw unterwegs, bis auf einige Taxistreikbrecher.

Unser Hotel lag sehr zentral, unweit der Plaza San Martin und Av. Florida in einer kleinen Nebenstraße. Entschieden besser als im Empajador letztes Jahr war das Frühstück.

Die Telefonkarte wurde erneuert und die Autoversicherung war dann auch schnell abgeschlossen, es reichte die Police vom letzten Jahr, weitere Unterlagen wollte man nicht sehen. Ein Kaffee am Rande ist auch entspannend.

BA

Am Sonnabend haben wir dann einen Ausflug nach Tigre in das Flußdelta des Rio Parana unternommen. Aber nun bitte keine deutschen Vorstellungen entwickeln, es geht ca. 18 Km westlich weiter durch die Vororte der Stadt. Dann gab es einen Zwischenstop an einem alten Bahnhof, den man zu einem Markt umgestaltet hatte, wo man wieder alles kaufen konnte, was man nicht zum Leben braucht. Überall Jubel, Trubel und Heiterkeit in südamerikanischer Lautstärke.

Nach weiteren 30 Minuten Busfahrt erreichten wir einen Hafen wo wir ein größeres Katamaran bestiegen und den Flußlauf stromaufwärts fuhren. Beidseitig gesäumt von bebauten Parzellen, die mit Wochenendhäusern bestückt waren. Es kam uns teilweise so vor, als würden wir in Holland in den Kanälen fahren, nur etwas wilder. Von unberührter Natur, wie wir dachten, haben wir leider nichts gesehen. Trotzdem war es ein sehr interessanter Eindruck, den wir vermittelt bekamen.

Am Nachmittag bezog sich der Himmel und der Regen sollte auch nicht lange auf sich warten lassen. Wir buchten unsere Überfahrt nach Uruguay und ließen den Tag mit einer Pizza und einem Teller geräuchertem Lachs ausklingen.

 Puerto Madero  Puerto Madero  Puerto Madero

Am nächsten Tag kam alles anders als erwartet. Durch den Sturm, der in der vergangenen Nacht sich entwickelt hatte und immer noch über dem Rio Plata tobte, war eine Überfahrt nicht möglich. Colonia Express  benutzte außerhalb der Saison nur eine kleinere Barke, die zwar ca. 250 Passagiere faßte, aber dennoch recht klein war. In der überfüllten Abfertigungshalle warteten wir mit anderen Reisenden ob es noch eine Möglichkeit gäbe, doch nach einer halben Stunde stellte sich heraus, daß es heute nichts mehr werden wird. Also wurde per Handy ein Hotel gesucht. Eine Apps heruntergeladen und siehe wir fanden unser Hotel wieder, diesmal sogar etwas günstiger. Als wir dort ankamen erhielten wir auch unser altes Zimmer wieder zugewiesen.

Warten auf das Schiff

Trotz des noch immer schlechten Wetters, es nieselte leicht, machten wir uns auf zu dem langen Straßenmarkt, der von der Plaza de 9. Mayo nach San Telmo führt.

  Plaza de 9. Mayo  Plaza de 9. Mayo Plaza de 9. Mayo

Er war verständlicher Weise nicht so dicht mit Ständen übersät wie bei unserem letzten Besuch, doch heute wieder nett anzuschauen, was  alles verkaufen kann. Neben CD´s, Kleidung, selbstgemachten Schmuck, Kinderspielzeug, Flöten, gab es auch Steine, Regenschirme, allerlei zum Naschen, Messer, Räucherstäbchen, Mategefäße, Bücher, Räucheröfchen, Tücher, Armbänder und noch vieles mehr.

San Telmo  San Telmo  Man stand im Regen an um sich auf der Bank mit den Figuren fotografieren zu lassen, natürlich kostenlos.

Am Montag klappte es mit der Überfahrt problemlos. Schaumkronen waren noch immer auf dem Wasser und je weiter wir von Buenos Aires uns entfernten desto  mehr schwankte das Boot seitlich  oder klatschte auf die Brecher, daß die Gischt die seitlichen Scheiben Sekunden voll verhüllte. Die Fahrt dauerte etwa 1,25 Std. währenddessen hatte der Stuart ein aufmerksames Auge auf die Passagiere, jederzeit bereit eine Tüte zu verteilen. Aber es blieb allen erspart.

Überfahrt

Der Zoll ließ uns anstandslos passieren und nach einer 20 minütigen Taxifahrt standen wir dann wieder vor Cicero, der selig schlief, sich in der Zeit nicht gewaschen hatte und gar nicht aufwachen wollte. Nach längeren Versuchen bequemte er sich und wir konnten uns an die Arbeit machen ihn zu schrubben und uns wieder häuslich einzurichten. Nach 4 Stunden war die gröbste Arbeit getan.

Cicero  Cicero

Am nächsten Tag ging es dann an die Feinheiten. Die Schränke weiter eingeräumt und neu sortiert, das Nummernschild wurde angebracht und die Dachluke mit Silikon neu verspachtelt, denn an einer Seite ist etwas Feuchtigkeit eingedrungen. Am Nachmittag wollten wir nach Colonia fahren um einiges dort einzukaufen, doch Cicero rührte sich einfach nicht. Wir spannten einen Trecker vor und drehten eine größere Runde, doch er wollte und wollte nicht aufwachen.

Cicero Bei Emilio

Die weiteren Startversuche endeten mit einer mauen Batterie. Freundlicher Weise stellte uns Santiago ein Ladegerät zur Verfügung, doch auch nach 2 Stunden mit relativ voller Batterie, wollte Cicero nicht aufwachen. Es wurde ein Mechanico angerufen, der im Laufe des morgigen Vormittags vorbeikommen wollte.

Der Abend kam dann auch wieder ganz sanft über den Horizont und hier und da blitzten die „Glühwürmchen“, allerdings etwas heller und kürzer, als bei uns zu Hause. Als die Sonne versunken war, war die Luft erfüllt von dem Zir, wie im Spätfrühling.

Bei Emilio Bei EmilioBei Emilio Bei Emilio

Und tatsächlich am nächsten Tag so gegen 11:00 Uhr rückte der Mechaniker an. Sicherungen waren alle ok, die Treibstoffpumpe wurde kurz geschlossen und dann gestartet. Sofort sprang er an und blieb an. Er ließ sich fortan gut starten. Es waren offenbar Kontaktschwierigkeiten aufgrund des langen Stehens. Der Mechaniker war selbst überrascht, haben wollte er für seine Hilfe allerdings nichts.

Anschließend machten wir unsere Einkäufe und morgen kann es nun endlich losgehen.

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Eine Antwort auf Wieder zurück in Südamerika

  1. admin sagt:

    Hallo ihr Lieben,

    da ja bei der letzten Reise niemand sich wirklich getraut hat hier ein paar Kommentare zu hinterlassen dachte ich mir, ich fange einfach mal an.
    Ich denke nicht nur die Leser sondern auch unsere Weltreisenden werden sich freuen hier eine paar nette Kommentare oder Diskussionen von zu Hause (oder auch aus aller Welt) zu finden.
    Leider ist es notwendig das jeder der gerne Kommentare schreiben möchte sich einmal auf diesem Blog anmeldet. Wenn ich Anmeldung weglassen würde hätte ich den ganzen Tag zu tun den SPAM aus diesem wunderschönen Reisebericht zu entfernen.
    Hier noch einmal der Link zur Anmeldung: ANMELDUNG
    Vielen lieben Dank für euer Verständnis.

    Hier noch ein Foto und ein kurzes Video von der Aktion mit den Bäumen auf der neuen Range der Reisenden

    Video -> ACHTUNG 152MB

    LG
    CCK

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