21.01.2017
Unser Ziel, ist das Fitz Roy Bergmassiv, ebenfalls in einem Naturschutzgebiet gelegen und von Wanderern gern besucht. Wir fahren die Ruta 40 weiter nach Norden, um dann am Largo Argentina in Richtung El Chaltén abzubiegen.
Von Ferne ist das Bergmassiv noch klar zusehen, als wir später näher kommen, hat es sich eingehüllt und ist auch nicht bereit, seinen Wolkenschleier zu entfernen.
Auf dem Weg nach El Chaltén treffen wir unverhofft auf eine Gruppe Strauße. Auch etwas seltenes, weil sie in der grauen Pampa einzeln auftreten und dann kaum zu erkennen sind.
Auch zu diesem Bergmassiv gehört ein Gletscher, dem man mit einem Boot erreichen kann.
El Chaltén ist ein reiner Touristenort und wird von sehr vielen jungen Leuten gern besucht, aber er lädt uns nicht zum Verweilen ein.
Nach einem Besuch des Naturschutzgebietes beschließen wir zum Übernachten am den Fluß Rio de las Vueltas zurückzufahren, weil wir dort eine schöne, aber sehr windige Stelle gesehen hatten.
Jetzt am Abend ist das Bergmassiv in seiner ganzen Pracht wieder klar zu sehen.
22.01.2017
Der sehr starke Sturmwind hat noch immer nicht nachgelassen und rüttelt unablässig an Cicero. Bei unserem Spaziergang am Fluß haben wir heute morgen wieder eine klare Sicht auf Fitz Roy.
Es geht weiter, noch einmal ein Blick zurück, danach weiter auf der Ruta 40 nach Norden.
Eine besonders ausgefallene Zierde finden wir an einer Weidenzufahrt. Die Tierart konnten wir leider nicht ermitteln.
Vorbei an den Orten Tres Lagos und Las Horquetas suchen wir uns in der Pampa ein ruhiges Plätzchen und finden auch eins. Absolute Ruhe umfängt uns, wenn der starke Wind, mit heftigen Böen nicht wäre, der unablässig bläßt, wäre es noch schöner.
Dann huscht etwas Kleines durch das Gelände. Uta sofort mit ihrem Fotoapparat hinterher. Als sie näher kommt bleibt das kleine Tier plötzlich stehen und sie schauen sich beide an. Irgendetwas hält Uta ab näher hin zu gehen. Plötzlich die Erkenntnis, es ist ein Stinktier. Da sollte man tunlichst Abstand halten. Etwas später trollt sich das kleine weiter seines Weges.
Der Wind bläßt noch immer unablässig und so lassen sich die Guanakos, die mit dem Wind kommen von uns nicht stören.
Unser Ziel heute, die Cuevas de las Manos (Höhle der Hände). Dazu müssen wir die Ruta 40 verlassen und ca. 40 km auf einer Staubstraße durch eine hügelige, steppenartige Landschaft zur Schlucht des Rio Pinturas fahren.
Unterwegs treffen wir noch ein Gürteltier, das sehr schnell in der Pampa verschwindet.
Die Höhle wurde 1941 von einem Mönch entdeckt, der sie als erster fotografierte. 1949 wurde sie vom Forscher Rex González und später 1967 im Detail untersucht.
Die Malereien datieren von 7.000 bis 1.000 vor Christus. Sie werden je nach Stil in drei Gruppen eingeteilt, die die Buchstaben A, B, und C tragen.
Zwar ist die Cueva de las Manos dabei die bedeutendste Fundstätte, jedoch existieren auch in anderen Höhlen sowie an Felswänden in der Schlucht vergleichbare Malereien. Die Farbe der Malereien besteht aus Gips und Eisenoxiden (Hämatit).
Gruppe A
Die Gruppe A ist die mit dem höchsten künstlerischen Niveau. Sie besteht vor allem aus Jagdszenen, in denen Guanakos und Menschen dargestellt sind, dabei sind die Menschen kleiner gemalt als die Guanakos. Die menschlichen Figuren sind in mehreren Posen dargestellt, die ein bemerkenswertes Darstellungsvermögen für Beweglichkeit offenbaren. Die Malereien dieser Gruppe sind in schwarz, ockergelb, hellrot und violett gehalten.
Gruppe B
In der Gruppe B befinden sich vor allem statische menschliche Figuren mit kleinen Köpfen, Darstellungen von Guanakos, Abdrücke von Händen und diverse abstrakte Darstellungen, wie Kreise, Spiralen, Punktreihen, Schlangenlinien und Rechtecke. Die Malereien sind farblich in schwarz und violett gehalten.
Gruppe C
Die Gruppe C besteht aus Darstellungen von Händen in negativer Form, es wurde also der Umriß der Hand durch Übermalung dargestellt, sowie relativ großen menschlichen Figuren. Die Hand-Darstellungen dieser Art sind bis heute nur in dieser Höhle bekannt. Es dominieren rote Farbtöne.
Wer diese Malereien hergestellt hat ist unbekannt. Selbst die indigenen Tehuelches, die befragt wurden, könnten dazu nichts sagen. Das stammt von einer Kultur, die vor ihnen existierte, meinten sie.
Die Höhlen liegen in einer herrlichen Schlucht, durch die auch heute ein starker Sturmwind weht. Wir werden dazu angehalten, sich gut am Geländer festzuhalten und besonders auf die Kinder aufzupassen und immer unter den Felsvorsprüngen zu bleiben. Als wir um die Felsecke biegen werden wir fast weggepustet. Kurze Zeit später polterten auch kleine Steine von oben herunter, richteten jedoch keinen Schaden an. Das sei hier normal sagte man uns.
Auf einem schmalen Felspfad geht es an den verschiedenen Malereien vorbei. Über uns das Felsmassiv. Sehr beeindruckend allein schon die Landschaft und dazu noch die Felsmalerei. Über den Sinn dieser Handabdrücke kann nur spekuliert werden, da er unbekannt ist.
Der Rundgang dauert etwa 1,5 Stunden.
Danach geht es zurück auf die Ruta 40. Staubiger Sturmwind vernebelt immer wieder die Straße. Dieser Staub, der das ganze Tal hin und wieder verschwinden läßt, stammt vom Vulkan Hudson, der 1991 das letzte Mal ausgebrochen ist und die ganze Gegend mit Staub eingedeckt hat, wie uns mitgeteilt wurde.
Wir schlagen einen anderen, kürzeren Weg ein um ein geeignetes Plätzchen zu finden und erkunden gleichzeitig einen Weg in der Schlucht.
Hinter einem Felsen, abseits des Weges werden wir fündig. Ein schönes und vor allem windstilles Eckchen zum Übernachten. Bei einem Spaziergang wird die nähere Umgebung erkundet.
……allein sind wir natürlich nicht. Eher werden wir neugierig angeschaut. ….
24.01.2017
Der nächste Morgen, sonnig und warm…..
Weiter geht es heute über Perito Moreno und Rio Mayo nach Norden. Der Wind bleibt uns auch weiterhin erhalten.
Es geht durch eine abwechslungsreiche hügelige Landschaft. Halt machen wir an einer Nebenstraße unmittelbar neben einem größeren Wasserloch, welches zum Straßenbau angelegt wurde,um den Staub zu binden.
25.01.2017
Heute morgen wollte uns eine Herde Guanakos besuchen, doch so recht haben sie sich nicht an das Wasserloch getraut. Der Guanakobock hielt immer Ausschau, konnte sich aber letztendlich nicht entscheiden und zog sich mit seiner Herde zurück.
Die Landschaft ändert sich mal wieder. Es wird merklich grüner und wärmer, der Sommer ist hier offensichtlich schon weiter fortgeschritten. Bestimme Blumen und Stauden sind schon verblüht und zunehmend wird der Baumbestand an Kiefern größer und größer. Wir kommen uns jetzt teilweise vor, wie in Österreich oder Südtirol.
In El Bolsón versuchen wir auf einem Campingplatzen den wir kennen, einen Platz, zu bekommen. Leider unmöglich. Es ist Sommer und Ferienzeit, er ist voll. Wir versuchen es bei einem anderen. Der ist uns zu teuer. El Bolsón ist eine Touristenstadt und z.Z. voller Touristen . Also Übernachten wir nahe einer Tankstelle in einer ruhigen Nebenstraße.
26.01.2017 – 30.01.2017
Vormittags suchen wir noch weitere Campingplätze auf, die uns alle nicht recht zusagen und beschließen dann nach einem Besuch des bekannten Kunsthandwerks- markt weiter zufahren.
Wir verlassen die Stadt und wollen nach San Carlos de Bariloche fahren, geraten nach ca. 20 km Fahrt in einen längeren Stau. Das geht ja nun gar nicht. Im Stau stehen. Nein, also wird umgekehrt und zurück. Wir hatten auf dem kurzen Stückchen des Weges einige Campingplätze gesehen.
Der erste, Portal del Rio paßt schon sehr gut. Am Fluß gelegen, mit allem was man braucht, Aufenthaltsraum, Küche, Schwimmbassin, Wi-Fi, Dusche, WC und das alles zu einem normalen Preis von 100,- Peso p.P. (6,- Euro).
…. aber wir bleiben, denn es gibt noch viel zu tun…..