Zum Thermalbad Guaviyù

29.10.2016

Die Papiere für Cicero müssen in Ordnung gebracht werden. Dazu muß Cicero bis zum 02.11.2016 Argentinien verlassen haben. Wir werden also mal kurz nach Uruguay fahren, dabei das Thermalbad Guaviyú aufsuchen und auf der Rückfahrt unsere Sachen bei Adina in Buenos Aires abholen. Danach werden wir Cicero ein paar neue Sachen verpassen, die wir mitgebracht haben (Stoßdämpfer, Motoraufhängung und Spurstangenköpfe).

Belgrano - Zarate Ehe wir heute loskommen ist es auch schon wieder 11:00 Uhr. Vor uns liegen noch ca. 650 km, die wir  allerdings recht gut meistern. Am Nachmittag, dann ein kleiner Zwischenhalt, um etwas zu essen, danach geht es auch schon wieder weiter.

Auf dem Weg nach Embalze Embalze Embalze Auf der Landstraße Auf der Landstraße Der Paraná Der Paraná

Gegen 19:00 Uhr erreichen wir den Campingplatz El Faro und werden von Carlos wie immer recht herzlich begrüßt. Etwas überrascht waren wir, den Campingplatz nicht unter Wasser vorzufinden.Hatte es doch vor einigen Tagen im Raum Buenos Aires heftig geregnet und weite Teile rings um BA sollten, nach Berichten aus dem Fernsehen unter Wasser stehen. Auf unserer Fahrt haben wir davon nichts gesehen und auch hier auf dem Platz war alles fast normal. Allerdings, erzählte uns Carlos, daß sein Platz im Winter 4 Monate unter Wasser stand. Er war ca. 90 -100 cm überschwemmt. Er mußte vieles erneuern, was wir auch mit eigenen Augen feststellten.

...vom Satelliten ...vom Satelliten

Ankunft auf El Faro Der Grund für die Überschwemmungen war nicht etwas starker Regenfall vor Ort, sondern das Wasser kam aufgrund der starken Regenfälle in Brasilien von dort. Die Stauseen ließen sich nicht mehr wegen der fehlenden Wartungsarbeiten der vergangenen Jahre regulieren und wurden daher geöffnet um anschließend die Reparaturen durchzuführen. Nun, wie bekannt, geht das in Südamerika in „Windeseile“. Diese Eile hat also auch so ihre Zeit.

Wir suchten uns unseren alten Platz an der Spitze des Campingplatzes, am Paraná.

El Faro

30.10.2016

Am Paraná Am Paraná

Heute am Sonntag füllt sich der Platz schon sehr früh mit Besuchern. Hauptsächlich Angler nutzen den Platz um ihrem Hobby ausführlich und beharrlich nachzugehen. Großen Erfolg beim Fangen haben wir hier allerdings noch nicht feststellen können. Durch die starken Wassermassen wurde auch ein Teil des Ufers fortgeschwemmt und einige Bäume versetzt, die jetzt abgestorben am Rande im Paraná standen. Offensichtlich fühlte sich hier der Dorado sehr wohl. Zu aller Überraschung wurden an diesem Sonntag 5 dieser Fische gefangen. Es gab jedes Mal ein großes Hallo. Die anderen Stellen gingen wie immer leer aus.

...Angler... ...Angler... ...Angler...

Uta sortiert schon wieder Bilder und ich lese in der Sonne die Lebensgeschichte eines jungen Deutschen, der 1938 nach Argentinien kommt und sich in den nächsten zehn Jahren zu einem echten Gaucho entwickelt und auch unter den Ureinwohnern als einer der ihren akzeptiert wird. Indio Blanco, wie der Titel heißt, gibt einen tiefen Einblick in die Lebensumstände in Argentinien zur damaligen Zeit, fernab vom politischen Geschehen in Europa.

El Faro El Faro El Faro El Faro El Faro El Faro El Faro El Faro El Faro El Faro El Faro

Am Abend sollen die Rinderrippchen auf dem Grill geröstet werden. Wider Erwarten gelingt es uns nicht das Feuer richtig zum Brennen zubekommen. Der Grund ist das noch zu grüne Holz, welches wir auf dem Campingplatz, in der Hoffnung trockenes zu bekommen,  gekauft haben. Nur mit Hilfe der argentinischen Nachbarn, die uns, nachdem sie unser Mißgeschick erkannt hatten, etwas Holzkohle zur Verfügung stellen, können wir die richtige Glut entfachen. Das Ergebnis, die gerösteten Rippchen schmeckten wieder einmal sehr köstlich.

El Faro El Faro El Faro El Faro El Faro El Faro

Die Sonne versinkt hinter der Stadt Zárate und diese  bietet von hier aus eine bezaubernde Kulisse mit der gleichzeitigen, betörenden Verfärbung des Himmels.

El Faro31.10.2016

Zarate-GauviyùWir entschließen uns doch heute schon weiter zufahren. Der Wetterbericht, den wir schon seit Tagen verfolgt hatten, berichtet von starken Regenfällen im Bereich BA und Uruguay ab Dienstag. Das wäre dann hier in Zárate weniger schön. Der Abschied von Carlos und seinem Helfer, den wir auch schon von Anfang an kennen, fällt wieder sehr herzlich aus und ehe wir uns versehen geht es weiter nach Norden, dem Grenzübergang nach Uruguay entgegen.

Brücke über den Paraná Brücke über den Paraná Brücke über den Paraná Brücke über den Paraná Brücke über den Paraná Sumpf im Paranádelta

Wir passieren einen weiteren Arm des Paranás, ebenfalls über eine sehr hohe Brücke.

Die Autobahn verlassen wir schon vor der, bei fast allen Südamerikareisenden weltweit bekannten Polizeikontrolle in Entre Rios. Das ist auch gut so, denn wie wir wieder später vernehmen müssen, versuchen diese „Uniformierten“ es auf alle möglichen Arten, Reisende mit allen Tricks reichlich abzukassieren.

In der Ebene Entre Rios In der Ebene Entere Rios

Wenig später überqueren wir den Uruguay um anschließend die Grenze zu passieren.

Brücke über den Uruguay Brücke über den UruguayBrücke über den Uruguay Brücke über den Uruguay Brücke über den Uruguay Brücke über den Uruguay

Alles verläuft reibungslos und wir fahren weiter in Richtung Norden auf einer wunderbaren Betonautobahn, die, allerding ohne Vorwarnung, nach ca. 100 km in eine Asphaltstraße, Marke Tilsiter Käse übergeht. Zum eingewöhnen für später, war unser einziger Kommentar.

Uruguay Uruguay Uruguay Uruguay Uruguay

Gegen 17:00 Uhr erreichen wir das Thermalbad Guaviyú. Nachdem wir einen entsprechenden Platz gefunden haben, gehen wir baden um uns eine Zeitlang in dem warmen Wasser zu entspannen. Was anschließend einem erholsamen Schlaf als Grundlage diente.

01.11.2016

Ab 5:00 Uhr Regen und Gewitter. An das Verlassen des Autos ist nicht zu denken. Der Regen hält den ganzen Tag an. Wellenartig regnet es mal stärker mal schwächer. Gegen 16.00 Uhr ist dann das Ende in Sicht.

GuaviyúDer Campingplatz hier ist recht groß und fällt zu einem kleinen Bach hin ab, der ihn am unteren Ende begrenzt. Nachdem der Regen nun aufgehört hat, beginnt der Bach langsam aber stetig zu steigen. Er wird immer reißender in seiner Strömung. Unaufhaltsam steigt er an. Das Wasser kommt uns immer näher. Ewig können wir hier an der Stelle nicht verweilen. Als er die kleine Straße erreicht, die durch den Platz verläuft, wird es auch für uns Zeit, die Reißleine zu ziehen, um nicht im Wasser zu schlafen.

Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú

Wir verlegen unseren Standplatz weiter nach oben. Beobachteten jedoch sehr genau den Wasserstand. Auch von unserem neuen Standort können wir verfolgen wie das Wasser langsam immer näher kommt. Trotzdem begeben wir uns zur Ruhe, nicht ohne in der Nacht mal hin und wieder einen Blick auf den Wasserstand zu werfen.

02.11.2016

Am nächsten Morgen ist von einem fallenden Wasserstand keine Spur. Er steigt sogar immer noch, jedoch jetzt langsamer.

Guaviyú Guaviyú Guaviyú Guaviyú  Guaviyú

Am Mittag dann ist der Höhepunkt überschritten und ganz langsam zieht sich das Wasser zurück. Doch hält die Überschwemmung noch den ganzen Tag an. Uns stört das nicht im geringsten, es sieht nur recht schön aus, direkt an einem See zu campen. Das Thermalwasser ziehen wir allerdings zum Baden vor, ist auch entschieden wärmer, bei dem zur Zeit heftig blasenden kalten Südwind. Da nun wieder strahlend blauer Himmel herrscht, brennt auch die Sonne gut auf der Haut.

Wir genießen den Tag in entspannter Ruhe und Lesen.

03.11.2016 – 04.11.2016

Schon am Morgen stellen wir fest, daß der Campingplatz wieder größer wird. Das Wasser ist merklich zurück gegangen und so können wir bei einem Spaziergang die wahre Größe der Überschwemmung erst richtig einschätzen.

Guaviyú Guaviyú Guaviyúrn Guaviyú Guaviyú Guaviyú  Guaviyú Guaviyú Guaviyú Der Wind hat sich heute auch gelegt und wir erleben einen herrlichen Sommertag, bei dem das Schwimmen im großen Thermalschwimmbad einen besonderen Spaß macht.

43-img_1975_bildgroesse-aendern Guaviyù Guaviyù

Danach im kleineren Becken, daß wesentlich wärmer ist. Guaviyù Guaviyù Guaviyù Guaviyú

Auch das Essen kommt dabei natürlich nich zu kurz.

GuaviyúLangsam geht auch das Wasser zurück, es ist erstaunlich, wie groß der Pltz mit einem Mal wird.

Guaviyú  Guaviyú Guaviyú

Guaviyú 41-20161104_111509_bildgroesse-aendern

Als wir am nächsten Tag abfahren ist alles wieder fast frei. Die Allee ist wieder voll sichtbar. Es ist kaum zu glauben, daß nur die Krone des lestzten Baumes aus dem Wasser ragte. So ist das in Argentinien, auf trockenen Ebenen können nach einem Regen reißende Flüsse entstehen. Allerdings nur für kurze Zeit.

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