Wir starten erneut nach Südamerika

Nach den anstrengenden Monaten bei unserem Hausbau haben wir uns nun endlich eine längere Ruhepause verdient und eine weitere Erholungsreise am 06.11.2017 begonnen. Die Monate davor hielten uns so in Trapp, daß ich eine 8 tägige Ruhezeit im Krankenhaus einlegen mußte. Ich diagnostizierte einfach mal Streß, doch die Ärzte suchten im Blut, machten „tausend“ Blutuntersuchungen – und fanden nichts, außer, daß alle Organe in Ordnung seien. Dafür lernte ich die Firma Krankenhaus, wie sie heute allgemein üblich ist, hautnah kennen. Hinzu kamen interessante Informationen vom Personal selber. Wer nun das Krankenhauspersonal selber und wer zu einer Fremdfirma gehört ließ sich in einigen Fällen nicht so recht in der kurzen Zeit ergründen. Nach 8 Tagen habe ich dann beschlossen, mich entlassen zu lassen.

Wichtigste Erfahrung war: Denke mit, entscheide selbst was man mit dir macht, denn du kennst dich am besten und am längsten, denn alles ist Geschäft.

06.11.2017

Wie gewohnt geht es von Berlin-Tegel über Frankfurt – Sao Paulo – nach Buenos Aires. Wir fliegen mit Latam, diese lateinamerikanische Gesellschaft fliegt im Auftrag der Lufthansa. Leider sind die Sitze sehr eng und der Service kann auch nicht überzeugen. Einen weiteren Flug mit dieser Gesellschaft schließen wir für die Zukunft gleich aus.

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Wir kommen am 7.11.2017 morgens um 10:45 Uhr in Buenos Aires an.

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Dann Paßkontrolle und schließlich der Zoll. Die Koffer könnten interessant sein, denkt vermutlich die Zöllnerin. Im Computerbild sehe ich auch ein sehr schönes Bild. Ein Rechteck, in der Mitte eine große, dunkle, runde Fläche, unten einen langen Strich, an den Seiten weitere dunkle Flächen. Was könnte das wohl sein. Wir öffnen die Koffer und sie findet eine Bremsscheibe, Bremsschläuche und Bremsklötze. Die Einfuhr sei nicht erlaubt, erklärt sie uns. Darauf erwidern wir, daß wir im Transit nach Uruguay seien, dort stände unser Campingbus, für den wir diese wichtigen Ersatzteile bräuchten. Ja, wenn das so ist, dann hinterlegen sie die Ware um die Ecke und holen sie dann mit der Vorlage einer Fährkarte nach Uruguay ab, meinte sie nach längeren Verhandlungen.

Anschließend ruft sie einen offensichtlichen vorgesetzten Zöllner heran und erklärt diesem den Sachverhalt. Aus dem Mienenspiel ist zu erkennen, daß er die Sache nicht so eng sieht. Sie tritt im weiteren Verlauf der Verhandlung den Rückzug an und als sie dann noch unsere Tischtuchklammern für unseren Campingtisch findet, ist sie überzeugt, daß wir keinen illegalen Handel mit den Bremsscheiben aufmachen wollten. Freundlich und mit Küßchen verabschiedeten wir uns von der Zöllnerin und sie wünscht uns noch eine schöne weitere Reise.

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Im Hotel angekommen, strecken wir uns nach der langen Reise (22 Stunden) aus und ich nehme ein Duschbad. Das tut echt gut.

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Später Geldtauschen (21 Peso/Euro) und für jeden eine Simkarte besorgen. Diesmal von unterschiedlichen Anbietern. Anschließend geht es zum Busbahnhof um die Fahrkaten nach Belgrano zu besorgen. An den gestiegenen Preisen kann man die Inflation deutlich erkennen.

Wir genießen den Frühling, die Sonne und warme Sommerluft von ca. 27°C unter den alten Bäumen der Plaza San Martin.

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Anschließend entschließen wir uns erst einmal etwas zu essen. Wir spazieren dazu im großen Bogen durch den Bereich de Bahnhofs und dem anschließenden Neubaubereich, ehe wir das kleine Lokal aufsuchen und natürlich etwas echt argentinisches zu uns nehmen, ein zartes Rinderfilet, was uns auch sehr gut mundete.

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Anschließend bei Starbucks genehmigen wir uns einen großen Cappuccino und entspannen uns in dem Straßenkaffee. Wetter gut, Temperatur gut und Ruhe, also, alles gut.

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Bei einem späteren Bummel durch die Galerias Pacifico müssen wir leider wieder einmal feststellen, daß Kommerz vor Schönheit geht, die dann immer auf der Strecke bleibt, wie in diesem Fall sehr gut zu dokumentieren ist.

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08.11.2017

Nach dem Frühstück machen wir uns auf zur Versicherung. Nun waren wir diesmal länger als 6 Monate fort und unsere Versicherung konnte nicht mehr verlängert werden. Ein Neuabschluß war erforderlich. Als wir den Preis hören winke ich gleich ab. 5.800 Peso, das ist zu viel. Das sein nun mal in Buenos Aires wegen des starken Verkehrsaufkommen so, entgegnete man uns. Nun dann schließen wir sie eben in Villa Gen. Belgrano ab, da ist der Verkehr geringer. Diese Haftpflichtversicherung ist in den letzten Jahren von 1.300,- /1.600,- auf 1.850,- bereits gestiegen. So verlassen wir eben ohne Versicherungsabschluß das Büro.

Nach einem kleinen Stadtbummel entschließen wir uns das Lokal von gestern wieder aufzusuchen, denn es hat uns dort sehr gut geschmeckt. Also alles noch einmal.

Abends geht es gegen 20:30 Uhr zum Busbahnhof. Die Gepäckaufgabe in den Bus gestaltet sich etwas problematisch. Die „Einstapler“ sind selbständige Unternehmer. Dieser wollte nur einen Koffer pro Person zulassen, jeder weitere sollte 100 Peso kosten. Das ist ja ein Ding, ist uns so noch nie passiert. Nein, das geht ja gar nicht. Das ist dann auch einem Argentinier, der das mitbekommt, zu viel. Er macht einen erheblichen Lärm und regt sich mächtig auf und nach längerer Diskussion zahlen wir für jeden Koffer 50 Peso. So ist das, selbst der Taxifahrer wollte nur einen Koffer mitnehmen, für die andern mußten wir 2,50 Peso extra zahlen. Jeder macht sein kleines Mafiageschäft.

09.11.2017

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Am Busbahnhof in Belgrano erwartet uns schon Bettina. Nach einer herzlichen Begrüßung geht es zum Camping La Florida, wo uns auch Ralf herzlich begrüßt. Cicero steht auch etwas eingestaubt an seinem alten Stammplatz.

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Zum Ausruhen bleibt uns nicht viel Zeit, denn morgen haben wir einem Termin bei Herbert in der Werkstatt. Der Inhalt der Koffer muß verstaut werden, dazu muß aber das Auto innen noch aufgeräumt werden, denn bei unserer Abfahrt hatten wir kühles, naßkaltes Wetter und es hat geregnet. So blieb alles wie es nach einem längeren Urlaub aussieht, stehen und liegen. Außen hat Cicero auch dringend eine Wäsche notwendig. Wir sind noch in Schwung um richtig los zulegen. Also erst einmal zur Versicherung und dort die Formalitäten zu erledigen. Klappt alles super, auch der Preis mit 2.019,- Peso ist akzeptabel.

10.11.2017

Herbert erwartet uns schon als wir gegen 10.00 Uhr in seiner Werkstatt ankommen. Nach einem kleinen Schnack geht es an die Arbeit, die Bremsscheiben vorne zu erneuern. Der Ausbau gestaltet sich sehr, sehr schwierig, da die Schrauben festsitzen. Herbert versucht es mit allen Mitteln, ohne Erfolg. Schließlich besorgt er sich ein Spezialmittel der Fa. Würth. Alle festsetzenden Schrauben werden vor der Mittagspause eingesprüht und dann kann das Mittel wirken bis die Arbeit nach der Pause wiederaufgenommen wird.

Nach der Pause klappt alles wunderbar. Die Scheiben können nun erfolgreich gewechselt, die neuen Bremsklötze montiert und auch der Ölwechsel gemacht werden. Letztendlich wurde auch meine Machete geschliffen. Manch ein Küchenmesser ist stumpfer dagegen. Nun konnte es losgehen, Cicero war wieder gut neu „besohlt“ worden.

11.11.2017 – 14.11.2017

An den nächsten Tagen ist nun großer Hausputz angesagt. Über den Staub der unter unserm Teppich zum Vorschein kommt staunen auch wir ganz schön. Hätten wir so nicht gedacht.

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Mehrere Maschinen Wäsche sind auch zu waschen. Am Sonntag macht Ralf seinen üblichen Asado, der mal wieder sehr reichlich ausfällt, uns aber gut mundet.

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Am Schluß der letzten Reise hatten wir unsere Homepage seit unserer Ankunft in Mendoza wegen fehlender Muße, Lust und wenig guten Internetverbindungen nicht weiter geführt. Auch in Deutschland fehlte uns dazu die Zeit und Ruhe. So beschlossen wir nach Durchsicht der vielen schönen Bilder, die wir gemacht hatten, die Seite nachträglich zu komplettieren. Hier geht es zu den fehlenden Tagen der letzten Reise.

 

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