Von Iguazú nach Santa Ana

01.11.2015

Nur ungern machen wir uns auf den Weg, denn auf diesem Campingplatz unter den großen schattigen Bäumen fühlen wir uns sehr wohl. Hier strahlt alles eine große Ruhe aus, obwohl der internationale Flugplatz in unmittelbarer Nähe ist und die Hubschrauber zum Greifen nahe im 10 Minutentakt über uns hinwegfliegen. Das alles konnte diese merkwürdige Ruhe, die wir hier empfanden, nicht stören.

Campimg Camping

Braslien 1Hier im Süden von Brasilien ist es anders als in Uruguay und Argentinien. Es ist alles sehr sauber und macht einen gepflegten Eindruck.

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Auch die Orte wirken mit ihren Gebäuden sehr europäisch. In dieser Gegend siedelten sehr viele deutsche Einwanderer, die überwiegend in der Landwirtschaft tätig sind oder aber auch mechanische, technische Berufe ausüben, wie an den Firmennamen noch erkenntlich. Angebaut werden überwiegend Tabak, Erdnüsse und Mais wie wir erkennen. Hier gibt es auch keine Zäune, die die Felder begrenzen.

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Nach ca. 200 Km beginnt sich das Landschaftsbild zu verändern. Die Ortsdurchfahrten nehmen wieder das uns schon bekannte südamerikanische Bild an und die Landschaft wechselt über in Weidelandschaft vermischt mit unangetasteter Buschlandschaft mit Zäunen. Später treffen wir kurz vor Caarapó die wunderschönen „Papphäuser“, die allerdings hier schon numeriert sind.

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Die Überschwemmungen sind auch hier allenthalben sichtbar.

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Der Tag neigt sich langsam wieder dem Ende zu und so beschließen wir an einer Tankstelle hinter dem Restaurant die Nacht zu verbringen, nach dem wir im Restaurant noch etwas Kleines zu uns genommen haben.

 

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02.11.2015

Wir stehen neben einem Sportplatz, der sich heute morgen innerhalb von einer halben Stunde mit Spielern füllt. Ein bißchen erstaunt sind wir schon, daß heute am montagmorgen Fußball gespielt wird. Erst später bekommen wir mit, daß am heutigen Montag auch noch Feiertag ist, denn kein Geschäft hat offen, nicht einmal ein kleiner Kiosk.

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Die Fahrt führt uns durch eine hüglige Landschaft mit Weiden, vereinzelten Feldern, durchbrochen mit kleinen Wäldern.  Wo die Felder aufhören , beginnt sofort die ursprüngliche Landschaft, d.h. hier wurde sie noch ursprünglich belassen.

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Das ganze Gebiet ist ein riesiges Naturschutzgebiet, die Geschwindigkeit ist auf 80 Km/h begrenzt und wird hier in Brasilien auch überwacht in regelmäßig unregelmäßigen Abständen. Allerdings wird vorher 3x darauf hingewiesen, daß eine elektronische Messung erfolgt. Nach kurzer Zeit erkennen wir schon von ferne die Masten, auf denen die Kameras und Antennen montiert sind.

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Das wetter ist weiter sehr unbeständig und so werden wir ab und zu von einer Regenfront überrascht, die wir aber immer wieder sehr schnell hinter uns lassen können.

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Auch diese vereinzelten Siedlungen finden wir, allerdings überwiegend an stark befahrenen Kreuzungen oder Straßenabschnitten. dies Art der Unterkünfte bilden hier die Ausnahme. Es gibt sie aber.

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Dann geht es mal wie der hoch hinauf über den Paraguay. Schon beeindruckend die Sicht von hier oben.

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Nach Campingplätzen müssen wir nicht Ausschau halten, die gibt’s hier nicht. Bei der neuen und sehr sauberen Tankstelle Arara Asul, machen wir Rast und bleiben. Mit einem kühlen Bier oder auch zweien erfrischen wir uns.

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Wenn wir tanken, könnten wir auch die Duschen kostenlos benutzen, erfahren wir im Restaurant nebenan. Na das ist doch mal was, tanken müssen wir sowieso. Draußen setzt mal wieder Regen ein. Einige Regenfelder hatten wir heute schon durchfahren. Nach kurzer Zeit ist auch das wieder vorbei und nach einem ausgiebigen Duschen fühlten wir uns beide wieder angenehm erfrischt.

03.11.2015

Die Lkws neben uns hatten schon lange ihre Nachtruhe beendet und waren abgefahren, als wir unseren Mate bereiteten, um anschließend unseren Weg fortzusetzen. Die Straßenverhältnisse sind gut, doch müssen wir in größeren Abständen Maut bezahlen und das bewegt sich immer zwischen 2-3 Euro kann auch mal mehr sein. Uns wurde dies schon von mehreren Reisenden berichtet, daß die Maut in Brasilien teuer ist, im Vergleich zu anderen Nachbarländern.

Wir beschließen einen Abstecher nach Bonito zu machen, diesen Ort hatte uns schon Oscar empfohlen.

Weg nach Bonito Weg nach Bonito Weg nach Bonito Weg nach Bonito

Vorbei geht es an saftig grünen Reisfeldern durch eine hüglige, mit Weiden und  Waldbereichen durchsetzen Landschaft.

Weg nach Bonito IWeg nach Bonito Weg nach Bonito Weg nach Bonito Weg nach Bonito

Ein wunderbarer Mangobaum, der an einer Einfahrt zur Hasienda steht.

Weg nach Bonito Weg nach Bonito Zum Campingplatz

Glücklicherweise finden wir einen schönen Platz auf dem Campingplatz Municipal. Das WiFi ist zwar vorhanden, aber sehr schwach. Wir beschließen am nächsten Tag den Standort zu wechseln um näher an den Rooter zukommen, nach dem wir erfahren hatten, wo er sich befindet.

Weg nach Bonito Weg nach Bonito Bonito

Als am Nachmittag ein starker Platzregen einsetzt, sind wir froh unter dem festen Dach zu sein. Wir nutzen die Zeit um Bilder zu sortieren, da wir Stromanschluß haben kann der Rechner problemlos aufgeladen werden.

Bonito Bonito Bonito

Leider stellen wir abends fest, daß der Kühlschrank innen wärmer als es außen ist. So sollte es allerdings nicht sein. Das ist nun eine Aufgabe für morgen.

04.11.2015

Nach dem Frühstück wechseln wir den Standort, was uns allerdings wenig bringt, weil das WiFi komplett ausgefallen ist. Offensichtlich ist das regionale Netz zusammengebrochen. So mache ich mich daran den Kühlschrankfehler zu suchen. Alles wird gesäubert von dem Staub der letzten Fahrten. Sicherungen und Stromwandler werden überprüft.

Bonito Bonito Bonito

Uta sortiert derweil Bilder am Rechner um plötzlich unversehens Besuch von einem großen Ara zu bekommen. Sie wird durch ein Flügelrauschen hinter sich darauf aufmerksam. Der Ara hatte es auf die Mangos abgesehen, die ich kurz vorher aufgesammelt hatte und läßt sich nicht stören in eine Mango hineinzubeißen. „Hast Du was dagegen?“, scheint er fragen zu wollen. Doch offensichtlich ist sie ihm doch noch zu hart. Denn er macht kehrt und fliegt davon.

Bonito Bonito Bonito

Beim Kühlschrank hatte ich alles überprüft, nur die Spannung bisher noch nicht gemessen und war erstaunt 127 Volt vorzufinden. Erst glaubte ich noch an einen Fehler, doch eine Rückfrage beim Platzwart bestätigte die Spannung. Es gibt nur einige Steckdosen mit 220 Volt, meinte er. Also wieder umziehen, weg vom Rooter, der kein Signal verarbeiten mußte. Auf jeden Fall, war der Kühlschrank in Ordnung und kühlte auch wieder.

Bonito Bonito Bonito

In einer regenfreien Pause besuchen wir den nahen subtropischen Fluß. Unseren Weg, der durch Wasserpfützen und über einen Steg verläuft, kreuzt ein recht großer Leguan. Der aber sehr schnell im hohen Sumpfgras verschwindet. wir erreichen den kleinen Fluß und genießen die Ruhe und den Anblick der fast unberührten Natur..

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Obwohl es in der Nähe neben den zwei Höhlen noch ein großes Aquarium natural gibt in dem wir hätten auch schwimmen können, hatten wir zum Bleiben keine Lust mehr. Einmal wurde das Wetter wieder schlechter und die stechenden Insekten nehmen zusehends überhand. Wir beschließen daraufhin morgen weiter zufahren.

05.11.2015

Nach dem Duschen werde ich morgens von dem einzigen Mitcamper auf dem Platz angesprochen. Woher ich käme, fragt er auf portugiesisch. Ich sage de Almania. Danach fragt er auf englisch, from which Country? Ich sage ihm from Germany. Worauf er mich anschaut und sagt fragend, aus Deutschland? Ja, sage ich und danach unterhalten wir uns auf deutsch weiter. So treffen wir Tobin aus Hildesheim, der ein Semester im Nordosten von Brasilien studiert, oder wie man das auch nennen mag. Er muß eine Abschlußarbeit in Englisch oder Deutsch schreiben, Voraussetzung ist allerdings im Ausland irgendwo immatrikuliert zu sein. So kam er nach Brasilien ohne Sprachkenntnisse und verbrachte hier an der Uni ein Semester. Die Sprache spricht er nun schon ganz gut. Jetzt habe er ein Semester ausgesetzt und reise nun 3 Monate durch Brasilien, mit dem Bus und mit dem Flugzeug, berichtete er uns. Danach geht es zurück nach Deutschland.

Hinsichtlich der Kriminalität bestätigt er von sich aus das, was wir immer wieder hören, das private Fernsehen in Brasilien und nicht nur dort, ist mit der Opposition und der Wirtschaft verbändelt und greift jede noch so kleine Kleinigkeit auf um sie dann breit auszuwalzen, vor dem Hintergrund, wie schlimm doch alles ist und die Regierung tut nichts um dieses abzustellen. Ja, so wird eben ein Bild produziert, welches nicht der Wirklichkeit entspricht.

Als wir noch erfahren, daß er ein Schmetterling-Liebhaber sei, haben wir ihm den Campingplatz von Oscar empfohlen, denn dort flatterte oft einer der 50 Arten des Morpheus umher und das nicht nur einmal.

Dieser große blaue Schmetterling war nicht zu übersehen, nur leider schlecht zu fotografieren, denn er setzt sich nur selten länger hin.

Nun wird es doch langsam Zeit, daß wir uns wieder auf den Weg machen, denn heute müssen wir noch eine Grenze überqueren und wir wissen nicht wie lange das dauert.

Wir durchqueren auf unserer Fahrt große Sumpfgebiete und teilweise ist die Straße ein richtiger Damm von dem beidseitig das Gelände 5-8 m abfällt. Überall sind große Überschwemmungsflächen mit Wasser gefüllt und die Rinder grasen im wasserstehend. Rinderherden haben wir auf unserer Fahrt bisher hier sehr viele gesehen. Was uns dabei auffällt, es sind im Gegensatz zu Argentinien alles weiße Rinder, die relativ mager ausschauen. Ralf berichtete uns schon von Argentinien, daß die Gräser für Rinder und Schafe sehr ungeeignet sind und wenig Nahrung bieten. Diese Tiere wurden ja erst von den neuen Siedlern mitgebracht.

Zur Grenze nach Bolivien Zur Grenze nach Bolivien

Wir erreichen die Grenze Brasilien – Bolivien und parken ein. Es dauert ziemlich lange bis wir an der Reihe sind, denn vor uns ist eine größere Gruppe Bolivianer. Doch anschließend geht es recht fix und wir sind durch.

bolivianischer ZollAuf bolivianischer Seite geht es auch recht schnell nur der Zoll will von allen Papieren, Paß, Zulassung des Wagens, Führerschein und Versicherungspolice zwei Kopien haben, obwohl alle Daten im Rechner gespeichert sind. Papierlose Verwaltung läßt grüßen. Die zweite Kopie benötigen wir nur, wenn wir in die Freihandelszone Puerto Suárez einfahren und diese wieder verlassen wollen. Darauf haben wir aber kein Verlangen.

Wir tauschen Euro in Bolivianos im Verhältnis 1:7. So war es auch Anfang des Jahres. Der Zoll ist sehr genau bei der Kontrolle der technischen Daten. So wird auch die ID von Cicero genau geprüft. Hintergrund ist, wie uns der Chef vom Zoll auf Befragen erklärt, daß in letzter Zeit viele gestohlene Automobile in Bolivien eingeführt wurden und die Versicherung bei einem Unfall nicht gezahlt hat. So wird es verständlich. Wir werden freundlich verabschiedet und man wünscht uns eine gute Weiterreise. Von Fruchtkontrolle keine Rede. Dies scheint ein besonderes Spiel zwischen Chile und Argentinien zu sein.

Der Grenzübertritt hat eine Stunde gedauert. Die Aufenthaltsdauer reduziert sich auf Null, weil die Uhr eine Stunde zurückgestellt wird. So fahren wir heute bis es fast dunkel wird. Bis Limoncito schaffen wir es nicht mehr, denn im Dunkeln wollen wir nicht fahren. Bei Santa Ana biegen wir von der Straße ab und parken am Rande der Siedlung abseits der Straße auf einer Wiese.

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