Uyuni bis Thermas Chusmiza

02.12.2015

Bevor wir die längere Strecke nach Oruro antreten, füllen wir noch unseren Tank auf. Das ist nun nicht mehr so einfach wie bisher, denn es werden jetzt immer erst die Kanister gefüllt, auf diese Weise gelangen wir in den Genuß eines anderen Dieselpreises. Das ist zwar etwas umständlicher, lohnt sich aber. So tanken die Mennoniten und diejenigen, die ohne Nummernschild fahren und auch keinen Führerschein haben. Davon, so haben wir gesehen, gibt es auf dem Lande noch eine relativ große Anzahl von Personen und Fahrzeugen.

Ruta 30 bis Oruro Ruta 30 bis Oruro Ruta 30 bis Oruro Ruta 30 bis Oruro Ruta 30 bis Oruro Ruta 30 bis Oruro Wir fahren auf der Ruta 30, einer guten, asphaltierten  Straße auf dem Altiplano, d.h. ohne große Steigungen bleiben wir immer auf auf einer Höhe zwischen 3.700 und 4.000 m und stellen dabei immer wieder erstaunt fest, daß in dieser Höhe noch Ackerbau, neben der Viehzucht betrieben wird. Angebaut wird Quinoa und Mais, vielleicht auch Kartoffeln, das ist aber im Frühjahr schlecht zu erkennen, lediglich an den angehäuften Reihen auf dem Acker könnte es vermutet werden.

Ruta 30 bis Oruro Ruta 30 bis Oruro Ruta 30 bis Oruro  Ruta 30 bis Oruro Ruta 30 bis Oruro Ruta 30 bis OruroRuta 30 bis Oruro Ruta 30 bis Oruro Ruta 30 bis OruroRuta 30 bis OruroRuta 30 bis Oruro

Oruro  umfahren wir auf dem südlichen Außenring, um dann Richtung Südwesten nach Chile abzubiegen. Nach ca. 30 Km verläßt uns dann auch noch die Asphaltstraße. Hier beginnt eine über 50 Km lange Baustelle, die uns zwingt, die neben der Baustelle entlangführende Erd- und Staubstraße zu benutzen. Dabei haben wir noch das Glück, daß der Wind von rechts kommt und wir lediglich in den Kurven öfter von unserem eigenen Staub überholt werden. Der entgegenkommende Verkehr erfreut sich dann immer über die volle Staubladung.

Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro IRuta 12 hinter Oruro

Obwohl ich gern diesen Straßenabschnitt noch an diesem Tage hinter mich gebracht hätte, schaffen wir es nicht mehr. Die sinkende Sonne vor uns und die einsetzende Dämmerung machen es fast unmöglich sich mit einer anreichenden Sicherheit auf dieser Straße fortzubewegend, die zudem von zahlreichen großen Lkws benutzt wird. Sie bildet nämlich den direkten Weg zur Freihandelszone in Chile und deren Hafen Iquique.

Auf einem alten Straßenabschnitt, der abseits gleichzeitig eine Kurve bildet, finden wir einen geeigneten Platz, um die Nacht in Ruhe zu verbringen. Der Verkehr auf der Straße reißt auch in der Nacht kaum ab.

03.12. – 06.12.2015

Ehe wir abfahren, werden noch schnell die Reservekanister geleert, denn möglicherweise finden wir noch eine Tankstelle, die uns etwas Diesel verkauft. Heute mit klarem Sonnenschein und frisch ausgeruht fährt es sich auf dieser Rumpelstraße schon besser.

Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro

Doch dann die Überraschung, nach ca. 10 Km begrüßt uns eine neue Asphaltstraße. Jetzt macht das Fahren wieder Spaß und ich kann auch die Landschaft in vollen Zügen genießen.

Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro IRuta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro

Langsam kommen auch die hohen, schneebedeckten Berge der Anden in Sicht. Wir fahren vorbei am Salar Coipasa und nähern uns der chilenischen Grenze.

Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter OruroRuta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro Ruta 12 hinter Oruro Salar Coipasa Salar Coipasa Salar Coipasa

Der Grenzübergang Bolivien – Chile ist beidseitig verstopft mit Lkws. Wir schlängeln uns bis vorne durch und haben nur das Pech, daß vor uns ein Bus mit Bolivianern angekommen ist. Dadurch müssen wir etwas länger warten. Doch danach geht alles reibungslos, der Zollbeamte befriedigt seine Neugierde, indem er jeden Schrank öffnet und hineinschaut. Nun so ein schönes Auto sieht er nicht alle Tage. Dann wünscht er uns eine weitere gute Reise und wir können weiterfahren.

Noch fahren wir auf dem Altiplano so um die 3.700m. Die Straße zieht sich dem Kamm der Berge folgend auf gleicher Höhe dahin. Als wir um eine Kurve fahren werden wir Zeuge eines gerade passierten Unfalls. Offensichtlich sind alle Beteiligten glimpflich davongekommen, nur mit dem Lkw sieht es schlecht aus. Da wir hier wenig helfen können, fahren wir weiter.

Unfall Chile Ruta 15 Chile Ruta 15 Chile Ruta 15 Chile Ruta 15 Chile Ruta 15 Chile Ruta 15 Chile Ruta 15 Chile Ruta 15 Chile

Seitlich schauen wir oft in tief abfallende Schluchten. An einer Weggabelung biegen wir von der Hauptstraße ab, um zu den Termas Chusmiza zu gelangen, obwohl die Straße nicht so den guten Eindruck macht, folgen wir ihr bis zum oberen Ende, sind dann wieder auf einer Höhe von 3.450m.

Termans Chusmiza Termans Chusmiza Termans Chusmiza Termans Chusmiza Termans Chusmiza Termans Chusmiza

In Südamerika sollte man sich von den Vorstellungen europäischer Thermalbäder trennen. Was einen hier erwartet ist immer ungewiß. Nun, auch hier finden wir eine alte Thermalquelle, deren Ursprungsalter unbekannt ist, wie wir erfahren. Das letzte Erdbeben hat dann auch erheblich an den leichten, primitiven Bauten gerüttelt und das hinterlassen was jetzt noch sichtbar ist. Wann und ob hier wieder aufgebaut wird???? ja wer weiß das schon. Wir sind hier oben bei dem ersten und ältesten „Bad“, etwas tiefer wurden einige neue Badhäuser errichtet. Wir können hier für ca. 5,40 Euro (4.000 chil. Peso) je Tag stehen und baden, mehr gibt es allerdings nicht – nur noch die Landschaft!

Wie uns berichtet wurde, hat es in diesem Ort vor Jahren Rechtsstreitigkeiten über die Wasserrechte gegeben. Damals wurde hier Wasser abgefüllt und in der Region verkauft, das Geschäft ging gut und ds Wasser war ausgezeichnet. Dann trat CocaCola auf den Plan. Das Endresultat war, daß der Regionaleanbieter aus dem Markt gedrängt wurde und aufgab. die verfallenen Gebäude der Abfüllanlgen sind uns aufgefallen. Das hat weiter dazu geführt, daß viele Bewohner von hier fortgezogen sind.

Termans Chusmiza Termans Chusmiza

Wir suchen uns eine schattige Stelle unter den alten Eukalyptusbäumen und beschließen einige Tag hier zu verbringen.

Das in einer Höhle aus dem Berg kommende Wasser ist schwefelhaltig und hat eine Temperatur von ca. 42°C. In der großen „Badewanne“ , die mit einem Gitter gegen Steinschlag von oben teilweise abgedeckt ist, können wir es ungefähr 20- 30 Minuten aushalten, danach reicht es dann erstmal und Ruhe ist angesagt. Die heißen Quellen sollen speziell für die Beschwerden an Knochen, Gelenken, Knien und für die Haut sehr gut sein. 3x täglich nehmen wir ein Bad, das uns sehr gut bekommt.

Termans Chusmiza Termans Chusmiza Termans Chusmiza

Wir sind überwiegend allein. Ab und zu kommt mal mittags oder nachmittags eine Familie mit Kindern, doch in der Regel sind diese nach 1,5 -2 Stunden wieder fort. Das Wetter ist sonnig und in der Sonne ist es schön warm, doch weht ab 10:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr ein immer stärker zunehmender kalter Wind, der dann am Abend wieder abflaut.

Termans Chusmiza Termans Chusmiza

In der ersten nach werden wir um 24:00 Uhr von klappenden Autotüren geweckt. Drei Personen verbringen die Nacht in dem noch intakten Gebäude. Wie wir am nächsten Morgen erfahren wollen sie weiter in die Berge um einen Fünftausender zu besteigen. Am Vormittag sind wir dann wieder allein.

In der folgenden Nacht werden wir von Motorengeräuschen um 22:30 Uhr geweckt. Zwei Personen gehen baden unter dem Sternenzelt. Alles geht friedlich und leise vonstatten. Nach einer Stunde sind wir wieder allein auf weiter Flur.

Am Sonntag unternehmen wir noch einen kleinen Ausflug in die umliegende Bergwelt des Termalbades Chusmiza um diese zu erkunden und genießen die absolute Stille und Abgeschiedenheit in dieser Bergwelt. Nach der Rückkehr verzögert sich unser abendlicher Badaufenthalt, weil eine Großfamilie länger bleibt als erwartet. So kommt es, daß wir am letzten Tag auch in den Genuß kommen ein Bad unter einem glitzernden Sternenzelt zu nehmen, obwohl die Außentemperatur sich schon bei 15°C bewegt.

 

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