An der Zufahrtsstraße zum Paß stoppt uns eine Polizeikontrolle. Unser Reiseziel ist Argentinien und nicht Bolivien, so können wir passieren. Es geht wieder eine lange Rampe stetig bergauf. Von 2.500 m in San Pedro, geht es nun auf 4.000 m. Cicero macht das ohne Murren, bei gleichbleibender Wassertemperatur.
Der Himmel ist stark bewölkt und von den Bergen ist nichts zu sehen. Mit zunehmender Höhe erreichen uns die ersten Nebelfetzen und hüllen uns bald völlig ein. Unvermittelt stoßen wir bei dieser Wetterlage auf am Rande abgestellte Autotransporter ohne Zugmaschine. Offensichtlich sind die Fahrer vom Regen und Gewitter überrascht worden.
Als wir dann das Alti Plano in 4.000 m Höhe erreichen, ist das Wetter wieder klarer mit teilweise schönstem Sonnenschein. Die Bergspitzen sind alle mit Schnee bedeckt, ein wunderschöner Anblick. Jetzt sind wir auf dem Alti Plano.
Am nachmittag passieren wir die Grenz zu Argentinien und richten uns auf der kurz danach folgenden YPF-Tankstelle häuslich für die Nacht ein. Hier in 4.000 m Höhe wird es kühl werden, zumal sich um uns herum dunkle Wolken zusammenziehen. So dauert es auch nicht lange bis der erste Regen fällt und von allen Seiten die Blitze durch die Wolken zucken. Es kühlt merklich schnell ab. Der Regen trommelt auf unser Dach und um uns verwandeln sich die schon kleinen vorhandenen Pfützen zu großen Seen. Schlafen läßt es bei diesem Geräuschen wunderbar.
31.01.2019
Der Himmel hat sich wieder etwas aufgeklärt. Sonnenschein und leichte Bewölkung begrüßen uns am Morgen. So setzten wir unsere Fahrt über die weite Hochebene der Anden fort. Es geht bergab und bergauf, wir bewegen uns immer zwischen 3.500 m und 4.200 m.
Dabei lassen sich die hier lebenden Vicuñas selten von einem vorbeifahrenden Auto stören. Dann passieren wir weite Ebenen auf diesem Hochplateau. Später kommen wir an dem großen Salzsee vorbei, der teilweise schon unter Wasser steht, doch das stört offensichtlich den Salzabbau nicht, wie wir deutlich sehen konnten.
Nach Stunden beginnt dann die steile, kurvenreiche Abfahrt beginnen, die uns Richtung Salta führt.
Vorbei an Pumamarca mit seinen vielfarbigen Felsformationen, erreichen wir die Ruta 9 und folgen ihr weiter in Richtung Salta. Allerdings folgen wir nach San Salvador de Jujui weiter dem historischen Verlauf der Ruta 9 und folgen nicht der autobahnmäßig ausgebauten Ruta 66 nach Salta.
Die alte Ruta 9 mit ihrer 4.40 m breiten Fahrbahn führt durch einen unberührten Regenwald über einen Paß, der uns wieder auf eine Höhe von 2.000 m bringt. Die üppig grüne Landschaft saugen wir nach den Monaten, die wir in der Wüstenstadt Iquique verbracht haben, mit großem Vergnügen auf.
Am späten Nachmittag erreichen wir den Campingplatz Balenario Municipal. Auch hier werden wir freundlich begrüßt, denn es ist nicht unser erster Aufenthalt hier. Der Platz ist zu unserem Erstaunen relativ leer. Hier hatten wir vor Jahren Raúl und Jessica kennengelernt. Am Rande von großen Wasserpfützen finden wir einen geeigneten Stellplatz. Jetzt erfahren wir auch, daß sämtliche Pässe hier im Norden gesperrt wurden (Paso San Francisco, Paso Sico und Paso de Jama). Da haben wir ja noch einmal richtig Glück gehabt.
01.02.2019
Die Nacht war wieder voller Überraschung, denn es regnete die ganze Nacht und heute gibt es eine kleine Schwierigkeit um aus dem Auto zu steigen, es sei denn, wir waten durch die sich vor unserem Eingang gebildete große Wasserfläche. Für Uta ist das natürlich nicht zumutbar und so muß ich etwas rangieren um einen trockenen Austritt zu gewährleisten.
Das WLan hat mal wieder eines der letzten Gewitter zerstört, erneuert wurde es auch noch nicht. Nun, wir wollten ja auch nur kurz hier Station machen und bei diesen Voraussetzungen ist das auch angebracht.