09.12. – 14.12.2017
Wir bleiben einige Tage in Salta. Mit dem Taxi fahren wir in das Zentrum zur Wäscherei und danach machen wir einen Spaziergang über den Plaza 9. De Julio und lassen anschließend in einem Straßenrestaurant das Leben auf uns einwirken. Eilig haben wir es nicht, Zeit haben wir genug.
Wir stehen auf dem Campingplatz rechts unter den großen Bäumen.
Neben uns wohnt eine argentinische Familie, die offensichtlich keine Wohnung mehr habt und ihren gesamten „Hausstand“ mit sich führen. Als sie nach einigen Tagen abfahren, sie waren schon vor uns da, bleibt auch von dem Wenigen etwas zurück, das aber in allerkürzester Zeit neue Eigentümer gefunden hat. Schon sehr erstaunlich.
Eine neue Gruppe breitet sich auf dem Platz aus. Engländer, die offensichtlich den Wein nicht ganz so gut vertragen, denn recht schnell verbreitet sich am frühen Abend eine stark angestiegene Lärmkulisse.
Der nächtliche Regen, der die wunderbaren großen Pfützen vor uns entstehen ließ, hat auch die Engländer wieder beruhigt. Am Füllstand des Schwimmbeckens konnten wir allerdings keine großen Änderungen bemerken.
Das große Schwimmbecken liegt ja direkt vor uns. Die Befüllung muß gerade erst begonnen haben, denn es ist nur eine kleine Pfütze zusehen. Aufgrund des geringen Wasserzulaufs, wie auf dem Bild erkennbar, dauert es 15 Tage ehe es gefüllt ist. Am 5. Tag nach unserer Ankunft werden wir Zeuge, wie das Wasser gechlort wird. Eine sehr einfache und den Landesgewohnheiten angepaßte Lösung.
15.12.2017
Von Salta fahren wir über die alte Ruta 9, die wir zwar schon kennen, weiter nach Pumamarca. Diese alte Straße bis San Salvator de Jujuy mit ihren 4,50 m Breite fasziniert uns immer wieder. Dieser dicht bewachsene Regenwald läßt uns die argentinischen Weiten, mit der unendlichen Pampa, schnell vergessen.
Vorbei geht es am Staudamm Embalse los Monderas, der auch schon einmal mehr Wasser gesehen hat. Das gilt aber fast für alle Staudämme in Argentinien, sie sind alle relativ leer. Es hat in den vergangenen Wintern leider viel zu wenig geregnet, wie uns auch Ralf in Belgrano immer wieder bestätigt hat.
Wir kommen auf die Hauptverbindungsstraße und die Landschaft des üppigen Regenwaldes zieht sich wieder zurück.
Um weiter nach Chile zu kommen biegen wir nach Westen ab und folgen nun der Ruta 52 in Richtung Purmamarca. Die spanische Ortsgründung erfolgte im 17. Jahrhundert. Sie registrierten ihn unter dem Namen, wie sie ihn von den Maisbauern der Gegend überliefert bekamen. Auf Aymara bedeutet der Name „Dorf der unberührten Erde“. Seit 1975 steht Purmamarca als „Lugar Histórico“ (historischer Ort) unter Denkmalschutz. Der kleine, indianisch geprägte Ort Purmamarca, liegt auf einer Höhe von 2.206 Metern und ist mit seinen über 2.000 Einwohnern, ein überwiegender Touristenort. Das Ortsbild ist geprägt von kolonialer Bausubstanz in der traditionellen Adobebauweise. Der Kunsthandwerksmarkt vermittelt bei Tage eine rege Betriebsamkeit. Bekannt ist Purmamarca auf Grund der Felsen die ihn umgeben. Die Felsformation erstrahlt in sieben verschiedenen Farben. Ein Reiz, der einem natürlich nicht alle Tage über den Weg läuft.
Der kleine staubige Campingplatz mit Hostel in dem Ort, ist überteuert, hat kein WLan, dafür sind die Sanitäranlagen sauber. Großes Interesse an der Instandhaltung der Anlage zeigen die Betreiber allerdings nicht. Es gibt noch einen Platz etwas außerhalb des Ortes, der nach Informationen, die wir später bekommen, besser sein soll.
Diese Felsformation erstrahlt in sieben verschiedenen Farben. Ein Reiz, der einem natürlich nicht alle Tage über den Weg läuft.
Mit einem kleinen Spaziergang haben wir den Ort schnell erkundet. Die kleine weißgetünchte Kirche im Adobebaustiel von 1648, Iglesia de Santa Rosa de Lima, steht gleich neben der Plaza, an deren Seiten sich diverse Verkaufstische mit vielen, von Touristen gern gekauften Artikeln reihen. In der Saison dürfte es hier sicher recht eng werden. Das Alter des Johannisbrotbaums neben der Kirche wird auf rund 1000 Jahre geschätzt.
Die kleine Kirche von 1648 steht gleich, wie üblich neben der Plaza, an deren Seiten sich diverse Verkaufstische mit vielen, von Touristen gern gekauten Artikel reihen. In der Saison dürfte es hier sicher recht eng werden.
Von Purmamarca führt uns der Weg sofort ins Gebirge der Quebrada de Humahuaca. Wir folgen dem Río Purmamarca, in Richtung seiner Quelle. Durch den Flußlauf ergeben sich immer wieder grüne Flächen in der sonst stark versteinerten Landschaft. Von den Berghängen grüßen hier und da freundlich die Kakteen.
Der Aufstieg beginnt relativ sanft, steigert sich aber zusehends. Der Lipan entspricht einen verwinkelten und steilen Abschnitt der Ruta Nacional 52. Sie erreicht ihren Höhepunkt in Abra de Potrerillos bei 4.170 Meter, wo die RN52 weiter über die Salinas Grandes zum Paso de Jama führt. Infolge des Temperaturanstiegs unseres Kühlwassers, sind wir 10 Mal gezwungen bis zur Paßhöhe eine kleine Pause einzulegen. Die vollständig asphaltierte Straße, windet sich in engen Schleifen immer höher. Ein paar hundert Meter vor seinem Höhepunkt genießt wir den guten Überblick, von wo aus die schwindel-erregende Steigung in fast seiner gesamten Länge zu beobachten ist.
Weiter verläuft nun die Fahrt auf dem Altiplano in einer Höhe von 3.500 – 3.800 m. Die weißen Flächen des Salzsees vor dem sich verdunkelnden Himmel vermitteln dem Ganzen einen malerischen Eindruck.
Lamas sind offensichtlich nicht immer so scheu wie angenommen. In diesem Fall hier waren sie nicht so begeistert die Straße zu verlassen.
Die Ruta 52 ist eine von Autotransportern stark befahrene Straße. Hierüber fließt ein großer Teil der über Chile (Tocopilla) überwiegend von Japan eingeführten Pkws.
Abseits der Straße finden wir einen guten Platz zum Übernachten, mit freier Sicht nach allen Seiten.
17.12.2017
Um mir die Umgebung von einem höheren Standpunkt anzuschauen, mache ich gleich am Morgen einen kleinen Spaziergang auf einen nahen Hügel und habe einen sehr schönen Überblick. Weit unten sehe ich einen kleinen Fleck, Cicero .
Anschließend fahren wir weiter bis kurz vor die Grenze, wo wir auf der Tankstelle und gleichzeitig dem letzten Ort auf argentinischem Boden übernachten.
Nach dem Grenzübergang geht es in Chile auf der Ruta 27 durch das Reserva Nacional Los Flamencos. Von den Flamingos haben wir auf dieser Fahrt leider nichts gesehen. Es liegt mit Sicherheit an der Jahreszeit. Die Landschaft verwandelt sich dann urplötzlich in eine große Sandfläche, aus der die Felsen wie Stelen herausragen. Sie stehen dort vereinzelt, oder bilden an Hängen bizarre Formen.
Wir passieren verschiedenste Salzseen, in denen teilweise jetzt das Wasser steht. Der Himmel verfinstert sich zusehens, doch außer einem leichten Nieselregen passiert nichts, ehe wir dann den großen und langen Abstieg nach Pedro de Atacama beginnen.
Die sehr lange rampenartige Abfahrt läßt unsere Bremsen qualmen und zwingt zu einem Zwischenstop. Anschließend fahren wir gemütlich langsam weiter bergab. Vorbei an dem ruhenden Vulkan Licancabur (5.916 m) auf dessen Kuppe die hier sehr nahe Grenzlinie zwischen Chile und Bolivien verläuft. Ein tiefer Riß begleitet die Straße in weiten Strecken.
Nach einem kurzem Aufenthalt in Pedro de Atacama fahren wir über Calama, wo wir eine Werkstatt aufsuchen wollen weiter.
Es geht noch einmal über einen kleinen Paß, ehe sich die weite Ebene vor Calama ausbreitet.
Wir sind leider zu spät, sie ist schon geschlossen. Auch gut, fahren wir weiter, soll nicht sein. Jetzt geht es vorbei an der großen Kupfermine Chuquuicamata. Die Abraumhalden sind von Ferne schon gut zu sehen. Ihre Höhe beträgt mehr als 120 m, das sieht schon gewaltig aus. Das riesige Loch (ca. 2.800 x 4.300 m), in dem der Erzabbau im Tagabau stattfindet hat eine Tiefe von mehr als 1.100 m. Neben der Hauptgrube gibt es noch weitere Abbaubereiche. Weitere Einzelheiten hier und in Wikipedia hier.
In schnurgerader Fahrt zwischen sieben Stromtrassen, das Kupferberg-werk in Calama benötigt sehr viel Strom, geht es gen Westen.
Wir kreuzen die Panamerikana, um dann nahe dem Ort Maria Elena ein Platz für unser Nachtquartier aufzusuchen.
19.12.2017
Nach 20 Km sind wir auf der neue Straße, dien och vor 2 Jahren eine große Baustelle war. Jetzt führt sie, neu asphaltiert und ausgebaut rasant auf Tocopilla zu. Nach diversen Windungen durch die Bergeschluchten öffnet sich plötzlich der Blick und vor uns breitet sich der Stille Ozean aus.
Entlang der Küste mit seinen bis zu 1.000 m hohen Berghängen geht es nun in großen Schritten in Richtung Iquique. Vorbei an Hütten, bei deren Anblick wir uns oft Zweifel kommen, ob sie bewohnt sind. Sie sind bewohnt.
Vor uns an der Meeresseite zeigt sich uns plötzlich eine Wochenendsiedlung, die sich noch immer erweitert. Die andere Seite am Fuße der Berge offenbart dnn allerdings die Kehrseite der kleinen Siedlung, die Mülldeponie.
Dann endlich taucht vor uns die 300.000 Einwohner zählende Großstadt am Rande der großen Düne auf.
Unter den Palmen auf dem Campingplatz Altazor werden wir jetzt wohl eine größere Pause machen, bis unser Kühlerproblem gelöst ist.
Links Übersicht – Mitte heute Ciciero an den Palmen – alter Zustand bessere Auflösung