24.12.2015
Von weihnachtlicher Stimmung keine Spur, da Wetter und Umgebung diese nicht aufkommen lassen. Der anfangs bedeckte Himmel reißt auf und so haben wir wieder wie gehabt Sonnenschein, die Temperatur ist fast konstant mit ca. 24°C. so verbringen wir wieder einen entspannten Tag, an dem auch die Weihnachtsgeschenke noch verpackt werden.
Gegen Abend treffen überraschend Lothar und Silvia aus Berlin mit ihrem Lkw ein. Lothar hatten wir bereits 2013 in Arequipa und ebenfalls hier in Iquique getroffen. Da wir aber auf dem Weg zu Raúl und Jessica waren verschieben wir den Infoaustausch auf morgen. Der Himmel hat in der Zwischenzeit auch schon sein wunderschönes Abendkleid angezogen.
So treffen wir um 21:00 Uhr bei dem kleinen Familienkreis, zu dem noch die beiden Töchter Emilia und Bernhardita gehören, ein und zu unserer Überraschung werden wir nach einem kleinen Begrüßungstrunk schon zu dem von Jessica selbst zubereitetem Weihnachtsmahl gebeten.
In der verglasten Loggia, die zum Eßzimmer umgewandelt ist, erwartet uns ein festlich gedeckter und neuer Tisch.
Neben Putenmedallions mit Annanascheiben und Reis gibt es überbackenen Auflauf mit normalen Kartoffeln und Süßkartoffeln unterlegt mit Mohrrübenscheiben und verschiedenen Kräutern, sowie Rindermedallions mit ummantelten Schinken, belegt mit Frühlingszwiebeln. Dazu einen guten Rotwein.
Dazwischen gibt es für uns eine Sonderausgabe. Wir müssen das Sauerkraut von Matías geschmacklich testen. Das Rezept hatte er von dem Schweizer Besitzer des Flightparks, wo wir gerade campen, erhalten und die Anleitung der Herstellung. Gespannt wird auf unsere Reaktion gewartet.
Es schmeckt ausgezeichnet, so als hätten wir es gerade aus dem großen Faß bekommen. Erwartet hatte ich das allerdings nicht, der gleichen Meinung ist auch Raúl.
Es schmeckt alles vorzüglich. Doch anschließend kommt noch der Nachtisch – Tiramisu und ein Eis aus Dulce de Leche. Fantástico, aber doch mehr als reichlich. Mit diesem heftigen Nachtisch hatten wir nicht gerechnet, aber er hat trotzdem köstlich geschmeckt. Offensichtlich sind alle sehr satt.
Anschließend beginnt die Bescherung. Der Unterschied zu der uns bekannten Bescherung besteht darin, daß Raúl jedes einzelne Geschenk verteilt, das erst einmal geöffnet wird, ehe das nächste Geschenk verteilt wird.
Es ist wie bei uns für jeden eine große Freude, allerdings merken wir kaum wie schnell die Zeit vergeht. Knallerei, mit der wir um Mitternacht gerechnet hatten gibt es nicht, weil ein Verkauf von Pyrotechnische Artikeln seit fünf Jahren nicht mehr erlaubt ist, auch zu Sylvester nicht, weil es zu viele Unfälle damit in Chile gegeben hat, besonders bei Jugendlichen.
Nach diesem etwas längeren, aber sehr schönen Abend, schlafen wir dann natürlich auch etwas ausgiebiger.
26.12.2015
Etwas ungewöhnlich, doch auch sehr angenehm. Wir sind heute mit unseren chilenischen Freunden zum Strand, mitten in Iquique gefahren um zu baden. Am Anfang muß natürlich alles erst einmal getestet werden.
Das Wasser hat zwar eine Temperatur von ca. 18°C und das ist dann besonders beim ersten Mal, wenn einen die Welle so richtig erwischt, doch etwas kühl, doch danach gewöhnt man sich für die nächsten 30 Minuten an die Wassertemperatur, sofern man voll im Wasser ist.
So ein kleiner Plausch im Wasser ist ganz reizvoll, immer mit wechselnden Personen. Anschließend ist ein Aufwärmen unbedingt notwendig.
… und natürlich benötigt man dann etwas zum Naschen….
28.12.2015
Vormittags machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Sofri in die Zona franca, der Freihandelszone von Iquique. Hier bekommt man fast alles … aus China.., aber auch einiges aus anderen Ländern. Die Preise entsprechen etwa den deutschen. Manches ist auch entschieden billiger, z.B. der original 7 Jahre alte Rum Habana.
Heute wollen wir endlich unseren USB-Grill ausprobieren. Die entsprechende Spannung kommt über einen USB-Stecker der im Zigarettenanzünder steckt. Mit einem Widerstand wurde sie noch einmal gesenkt und nun dreht sich der Spieß mit der richtigen Umdrehung.
… bei den Vorbereitungen werden wir genau beobachtet…..
Leider ist die Glut noch immer zu tief, da wir das Gestell nicht tiefer in die Tonne bekommen, so dauert es etwas länger. Macht auch nichts, wir haben ja Zeit. Aber, – es funktioniert wunderbar und das Resultat schmeckt auch sehr gut.
30.12.2015
Nach dem Einkaufen verbringen wir noch etwas Zeit an der Playa Brava, um den schönen Wellen zuzuschauen. Es ist so wunderbar entspannend. Zum Baden haben wir allerdings keine große Meiniung.
Playa Brava, der wilde Strand, das bezieht sich auf die Wellen, die im Gegensatz zu dem Strand in der Stadt hier voll auf den Stand branden, wogegen der Stadtstrand von der vorspringenden Halbinsel etwas geschützt ist. Somit eignet er sich besser zum Baden.
… einige Bilder zum Entspannen in der dunklen Jahreszeit……
31.12.2015
Die Sylvesterparty wollen wir hier auf unserm Standplatz machen, unter freiem Himmel mit gutem Überblick. Dazu kommt auch Raúl‘s Neffe Matías mit Frau und Tochter. Bernardita ist leider schon wieder Richtung Santiago abgereist. Jeder bringt etwas mit, wir besorgen den Fisch. Reineta soll sehr gut sein, also fahren wir schon morgens zum Fischstand im Fischereihafen und besorgen den Fisch. Dieser wird für uns frisch filetiert. Das geht so fix und sauber.
Von dem sogenannten Fischgeruch ist hier nichts zu spüren bzw. zu riechen. Natürlich gibt es auch immer wieder Zuschauer aus dem Tierreich, aber das stört keinen der hier anwesenden.
Am Nachmittag beginnen unsere Vorbereitungen. Grill, Tische und Stühle bereit stellen, Knoblauchbrot zum Grillen vorbereiten, Fische mit Kräutern und Öl einlegen, Tisch eindecken. Danach ausruhen und warten.
Als Jessica und Raúl kommen, sitzen wir gerade auf der Aussichtsplattform und sonnen uns ein wenig. Im Hintergrund Lothars und Silvias Wohnmobil. Das Bild hat den beiden offensichtlich sehr gefallen.
Die Vorbereitungen gehen jetzt in ein fortgeschrittenes Stadium über, da Jessica sehr viel noch mitgebracht hat. Dann trifft auch Raúls Neffe Matías mit Familie ein.
Anschließend wird gekostet. Seeigeleierstöcke Erizo pikant eingelegt auf einem kleinen Keks. Sehr interessant, schmeckt wirklich gut.
Später werden die Muscheln mit Zitronensaft gekostet, die teilweise schon vorgekocht sind. Schmecken auch lecker. In der Zwischenzeit ist Matías dabei seine Teigkreise auf dem Grill zu brutzeln, die anschließend mit einem kleingeschnittenen Paprika / Tomatensalat belegt werden. Schmeckt alles ausgezeichnet, nur müssen wir aufpassen, daß wir nicht zu schnell satt werden, denn die Hauptspeise ist der Fisch.
Unterdessen brutzelt Jessica auf einer separaten Platte kleine Paprikastreifen mit Schinken, die später noch mit Kartoffelscheiben ergänzt werden. Die Platte steht auf kleinen Beinchen auf dem Grill deshalb werden die kleinen Teile nur zart angeröstet. Das ganze wird zum Fisch serviert.
Meine neue Machete findet allseits lebhaftes Interesse, allerdings scheint das Wasser für die Kleine Katze wichtiger zu sein. Kraki betrachtet die Sache sehr gelassen.
Unterdessen liegen auch die in Alufolie eingelegten Fischfilets auf dem Grill und werden des öfteren gewendet, bis sie mit vollem Genuß verspeist werden. Es ist wirklich ein hervorragender Fisch. Ein Gläschen Wein rundet das köstliche Mahl unter dem Sternenhimmel mit Blick auf das offene Meer ab.
Daß für den späteren Nachtisch, bestehend aus Wassermelonenstücken, Erdbeeren und Weintrauben, mit Pudding und dulce de Leche gefüllte kleine Windbeutelbällchen kaum noch ein Plätzchen vorhanden ist, versteht sich fast von selbst.
So vergehen die letzten Stunden des alten Jahres sehr schnell, bis mit dem großen Feuerwerk vor dem Strand im Zentrum von Iquique das Neue Jahr begrüßt wird. Das ca. 25 Minuten dauernde Feuerwerk können wir leider nur von Ferne beobachten, da die Stadt weiträumig abgesperrt ist. Obwohl keine Pyrotechnischen Artikel verkauft wurden, knallt es ringsum doch recht stark.
Endlich, nach dem Ende des Feuerwerks und einem gemeinsamen Foto, können wir auf das Neue Jahr anstoßen und verbringen noch eine gesellige Zeit, ehe wir uns noch dem herrlichen Abend trennen.
***+++***+++***+++***+++***+++ 2016 +++***+++***+++***+++***
01.01.2016
Heute ist Ruhe angesagt. Das Wetter ist wie immer gleichmäßig warm so zwischen 26-27°C am Tage bei blauem Himmel und zwischen 19-21°C in der Nacht. Es ist heute auffallend friedlich und ruhig.
Am Nachmittag erhalten wir eine E-Mail vom Raúl und Jessica, ob wir morgen zu einem typisch chilenischen Essen rüber zu kommen wollen. Gern nehmen wir die Einladung an.
02.01.2016
Als wir bei Raúl gegen 14:00 Uhr eintreffen ist Matías mit Familie ebenfalls anwesend. Es wird wieder ein lebhafter Nachmittag, der uns in guter Erinnerung bleiben wird.
Bei dem typischen chilenischen Essen handelt es sich um ein Auflaufgericht, das als Grundlage Mais enthält. Den Untergrund bildet gewürztes Hackfleisch, das mit Geflügel, gekochten Eiern und Oliven versetzt wird, darüber kommt ein frisch hergestellter Maisbrei. Danach wird alles in den Backofen geschoben und ausgebacken. Leider hat keiner von uns vor dem Essen daran gedacht, ein Foto von der Hauptspeise zu machen, die uns sehr gemundet hat. Dazu gab es selbstverständlich ein Glasl mit rotem Wein.
Zum Nachtisch gibt es Mote, etwas für uns in dieser Form unbekanntes. Getrocknete Pfirsiche werden in Wasser eingeweicht und in diesem Einweichwasser werden später geschälte Weizenkörner gekocht. Anschließend, wenn alles abgekühlt ist, werden die Pfirsiche dazugegeben. Schmeckt sehr gut, macht aber auch noch sehr satt.
03.01. – 14.01.2016
Die Tage vergehen hier auch sehr schnell, auch wenn man nicht viel zu tun hat. Am 06.01. fragen wir bei der Post in Iquique mal nach unserem Paket nach. Freundlich erhalten wir die Auskunft, daß es durch die Feiertage und Sylvester leider zu Verspätungen kommen kann. Es dauert gewöhnlich ca. 10-14 Tage. Nun seit 28.12. liegt es beim Zoll in Santiago, also warten wir noch etwas ab. Machen noch einen kleinen Spaziergang an das felsige Ufer von Iquique.
Offensichtlich hält das Kätzchen nicht soviel von Computer und Co.
Am 12.01. werden wir wieder vorstellig. Leider ist das Paket noch nicht angekommen, aber jetzt erhalten wir eine Telefonnummer, um beim Zoll in Santiago anzurufen. Anschließend fahren wir soweit es geht am Strand gen Norden, bis uns der Weg durch Bauarbeiten versperrt wird. Von hier gibt es eine neue Stadtsiluette mit Hafen von Iquique.
Jessica telefoniert am 14.01. ein ganzes Weilchen mit dem Zoll. Als Ergebnis benötigen sie die Rechnung der Teile in Euro. Also wird die Rechnung angefordert, was ja heute per E-Mail relativ leicht geht. Verzögerungen ergeben sich immer durch die Wochenenden.
Anschließend führt uns Jessica zu einem großen Mercado, einem sehr ausgedehnten Komplex mit diversen Hallen, in denen man fast alles bekommt. Textilien, Früchte, Gemüse, Werkzeug, Technische Geräten aller Art und vieles mehr.
Unser Weg führt uns dabei immer mal in andere Bereiche der Stadt.
Dann geht es zum Campingplatz Parapente Altazor.
15.01.2016
Für heute haben wir einmal eingeladen zu einem typisch deutschen Essen. Die Vorbereitungen sind für uns, aufgrund der Gegebenheiten etwas umfangreicher, lassen sich aber gut meistern. Vorgesehen sind als Vorspeise Kartoffelpuffer mit Zucker oder Salz, je nach Geschmack. Uta hat sie schon ¾ vorgebraten und endgültig auf dem Grill ausgebacken. Danach gibt es Hackbraten mit Käseknödel und grünen Bohnen. Als Nachspeise wird rote Grütze mit Vanillesoße serviert, beides natürlich selbst hergestellt. Dazu ein Gläschen roten Wein.
16.01. – 19.01.2016
Von unserer großen Terrasse 80 m über dem Meeresspiegel haben wir immer eine fantastische Aussicht auf das Meer. Da bietet es sich regelrecht an, den Sonnenuntergang zu fotografieren, der jeden Tag in einer anderen Beleuchtung und Farben präsentiert wird, wie auf den verschiedenen Bildern erkenntlich.
Eines Nachmittags weckt ein Schwarm Vögel über dem Wasser unsere Aufmerksamkeit. Wie sich herausstellt, zieht gerade ein Schwarm Delphine vorbei. Nun, in ca. 2,5 Km Entfernung ist da nicht viel zu sehen, aber auf dem herangezoomten Foto sind dann doch kleine springende Delphine erkenntlich.
Am 19. 01. machen wir mal wieder einen kleinen Strandbummel, da die großen Wellen eine so wunderbare Brandung verursachen. Es ist immer wieder beeindruckend, diesen heranrollenden Wellen und deren Brechung zuzuschauen.
21.01.2016
Heute endlich erhalten wir von Jessica die lang ersehnte Nachricht, das Paket mit den Ersatzteilen liegt abholbereit bei der Post. Na das ist doch mal was. Problemlos erhalten wir nach Bezahlung der entstandenen Gebühren (ca. 40 % des Rechnungsbetrages, wovon ca. 30 % Zollgebühren sind), das Paket ausgehändigt. Unsere Fahrt kann also weitergehen, obwohl wir uns hier schon fast wie zu Hause fühlen.
Wir vereinbaren daraufhin einen Abschiedsasado bei uns auf dem Campingplatz für morgen abend.
22.01.2016
Mit einigen Einkäufen und Vorbereitungen vergeht der Tag auch wieder recht schnell und so ist es schon wieder dunkel als Jessica und Raúl gegen 21:30 Uhr bei uns eintreffen. Es war eine schöne Zeit die wir mit ihnen hier in den vergangenen Wochen verbracht haben und so ist auch der heutige Abend wieder ein sehr gut gelungener Ausklang unseres Aufenthaltes in Iquique.
Käsehäppchen mit Weintrauben läuten den Abend ein. Danach gelangen einige Lomos und Ciabattas auf den Grill. Separat werden Kartoffelstückchen mit Knoblauch und Charlottenzwiebeln dort im eigenen Saft gedünstet. Ein guter chilenischer Wein rundet das ganze ab. Zum Nachtisch gibt es wieder Rote Grütze, die allen beim letzten Mal so hervorragend geschmeckt hat.
Es schmeckt wieder einmal vorzüglich und im angeregten Gespräch vergeht der Abend wie im Flug. Am Sonntag den 24. 01. Werden wir weiterfahren und immer an die schönen Stunden in Iquique zurückdenken.
Die große Düne hinter uns ….. und dann der Blick Richtung Meer….