23.10.2015
Am 23. 10. Schwingen wir uns wieder hinter unseren interaktiven Bildschirm. So sitzen wir wieder stundenlang hinter dem Bildschirm, mit kleinen Unterbrechungen, wo wir dann in die vor uns und neben uns liegende 3D Welt eintauchen.
Am Nachmittag erreichen wir Iguazú und begrüßen Oscar. Erst stutzt er etwas, doch dann erkennt er mich an meinen Haaren und begrüßt uns überschwenglich. Er freut sich ehrlich sehr, daß wir wiedergekommen sind, das bestätigt ihn innerlich, daß er auf dem richtigen Weg ist, wie er uns später in einem Gespräch erläutert. Alte Freunde zahlen den alten Preis, erklärt er uns, obwohl er jetzt regulär mehr nimmt. So beziehen wir unseren alten Platz und genießen die Ruhe und den Frieden.
24.10.2015
Das Wetter ist gut und so machen wir heute einen kleinen Ausflug zum Dreiländereck Argentinien – Brasilien – Paraguay. Getrennt werden diese Länder durch den Iguazú und den Paraná. In dem einzigen Restaurant genießen wir einen Becher mit Eis und einen Kaffee.
Aufgrund der mittleren WLan-Verbindung kann ich auch einige Telefongespräche führen, denn das gestaltet sich bisher oft sehr schwierig. Es werden eben mehr Handys verkauft und die Technik kommt nicht hinterher. Das erzeugt Mangel und Mangel läßt die Preise steigen. Leider funktioniert so die derzeitige Welt, wenn man etwas genauer hinschaut. Überall das gleiche Prinzip, oft nicht immer sofort erkennbar.
Den Nachmittag und Abend genießen wir auf unserer Terrasse vor Cicero. Die Musik machen die verschiedenen Vögel mit ihrem Gezwitscher und die lauten Grillen mit ihrem Zirpen, das wir in Deutschland in dieser Form nicht kennen. Wenn es dunkel wird schwirren überall in den Büschen und Bäumen die Glühkäfer umher und blitzen kurz und kräftig auf. Auf der Oberseite haben sie die Punkte die immer wieder aufblitzen. Heute haben wir uns nach dem Orangensaft noch mit einem Gläschen Wein den Abend versüßt und genießen den Frieden, den diese Umgebung ausstrahlt.
25.10.2015
In Argentinien wird gewählt, wählen ist Pflicht und kann nur am Wohnort geschehen. Dementsprechend sollte es bei den Wasserfällen nicht allzu voll sein, so unsere Überlegung. So ist es dann auch. Das Wetter ist zwar teilweise bedeckt, das kommt uns entgegen, es wird nicht ganz so warm. Durch den feucht warmen Urwald schlängeln wir uns auf gut ausgebauten Wegen langsam zum fluß hinaunter. Vorbei an kleineren Wasserfälle und begleitet teilweise von Schmetterlingen, Vögeln und Coatis.
Mit Bedauern müssen wir allerdings feststellen, daß wir auf die Insel San Martin nicht gelangen können. Durch das Hochwasser ist die Anlegestelle auf der Inselseite unter Wasser. Das Hochwasser hat uns schon zweimal einen Strich durch die Rechnung bei den Wasserfällen bei Moconá gemacht und jetzt hier auch. Immer ein Grund um wiederzukommen, sollte man mal positiv sehen. Auf San Martin gibt es eine einzigartige Fauna und Flora, bedingt durch die ständige „Gischt“ der Wasserfälle, wie uns Oscar mitteilte, der früher bei den Wasserfällen als Führer tätig war.
Es ist trotzdem ein wundervolles Erlebnis inmitten dieser verschiedenen Wasserfälle zu stehen. Naß sind wir auch diesmal wieder zur Genüge geworden, das bleibt bei dem Wind nicht aus, besonders wenn ich natürlich bis an den vorderen Rand des Steges gehen muß.
Zur Insel San Martín kommen wir nicht, eine dusche mit dem Boot wollten wir heute auch nicht unternehemn, denn wie auf den Bildern zu sehen ist werden alle Gäste voll durchnäßt.
Dann geht es wieder zurück, den Abhang hinauf um zu der Eisenbahn zu gelangen, wobei wir natürlich noch schöne Ausblicke auf die Wasserfälle genießen können.
Mit der kleinen Schmalspurbahn fahren wir bis zu dem großen Steg um anschließend nach dem kilometerlangen Weg über den Fluß zu der Garganta del Diabló zu gelangen.
Von Ferne sind schon die „Gischtwolken“ zusehen, als ob dort vorn ein Feuer brodelt. Beim Näherkommen mischt sich ein brodelndes Brausen unter die Töne der Natur, das immer lauter wird, je näher wir kommen, um dann die gesamte Geräuschkulisse zu beherrschen. Da stehen wir nun vor dem Abgrund und vor uns stürzt das Wasser in die Tiefe und hinterläßt eine Wolke reinsten „Wasserdampfes“. Erstaunlich, die meisten Besucher sind damit beschäftigt Selfis zu machen oder sich gegenseitig zu fotografieren, ob sie dieses einmalige Naturschauspiel richtig aufnehmen können?
Von Ferne nähert sich eine dunkle Front, die uns zu einem schnelleren Rückzug veranlassen. Mit der Bahn fahren wir bequem zurück und erreichen unseren Bus noch im Trocknen. Doch gleich danach beginnt es zu regnen, noch mal Glück gehabt. Der Regen stört uns nicht besonders, da Oscar eine große Küche hat und wir dort in Ruhe und im Trocknen kochen können. Der Regen hält nicht lange an.
Das ist Oscars Haus wo er damals vor 20 Jahren anfing.
Frühstücken können wir noch auf der Terrasse vor dem Auto, doch im Laufe des Vormittags fängt es wieder an zu regnen. Wir haben nun etwas Zeit im Inneren von Cicero uns mit den Bildern und den gemachten Videos zu beschäftigen. So vergeht auch der Tag recht schnell. Wie es um uns aussieht möchte ich auf der nächsten Seite einmal genauer zeigen, in Oscars Wildnis.
27.10.2015
Es ist mal wieder bedeckt und es regnet. Wir beschließen, diesen Tag noch hier zu bleiben. Ich lese im Internet die neusten Infos, Uta beschäftigt sich mit den Bildern vom Iguazú. Der Tag vergeht auch so sehr schnell. Morgen geht es auf jeden Fall weiter.