09.01.2015
Weil uns die Thermalbäder so gut gefallen haben, wollen wir noch ein drittes in der Nähe zur bolivianischen Grenze aufsuchen. In der Karte des argentinischen Automobilclubs ACA ist es eingetragen, doch leider kennt es keiner in der näheren Umgebung, wen wir auch fragen. Auch die Polizeikontrolle, die hier vor der Grenze erfolgte, schickt uns infolge von Unwissenheit erst einmal in die „Pampa“. Wir kehren nach vergeblicher Suche wieder um und übernachten auf der Wiese hinter einer Tankstelle.
10.01.2015
Ausgeruht geht es jetzt frohen Mutes zur Grenzstadt Salvdor Mazza. Die Stadt ist geteilt und der Grenzübergang in den engen Gassen ist vergleichbar mit denen in Berlin, als die Stadt noch geteilt war. Parkplätze sind nicht vorhanden und die Menschen wuseln unkoordiniert zwischen den Schaltern beidseitig der Grenze hin und her. Uns ist schon bewußt, daß wir kein Einreisedokument für unser Auto haben.
Wir stellen uns an der Schlange beim Argentinischen Zoll an. Als wir dann abgefertigt werden sollen, geht es ohne dieses Papier nicht. Wir werden in eine andere Baracke geführt und dort berichten wir wie das zustande gekommen ist. Mißtrauisch werden wir begutachtet, so richtig versteht der Beamte das nicht, das sieht man seinem Gesicht deutlichen. Er ist überfordert, so etwas hatte noch nicht. Also zum Kollegen und dann zum Vorgesetzten. Dauert natürlich immer so seine Zeit, es ist sehr warm und die Jungs sind auch nicht die schnellsten, besonders wenn zwischendurch immer mal ein Schwätzchen gehalten wird.
Nach einer geraumen Weile kommt er zurück, erleichtert zeigt er uns einen Ausdruck aus dem hervorgeht, daß wir im Mai 2014 im Grenzübergang Gualeguaychú zur Ausreise aus Argentinien benutzt haben. Wir haben also das Visum nicht überzogen, das beruhigt ihn kolossal. Half uns aber nur wenig weiter. Er müsse jetzt, so versicherte er, mit den Kollegen in Gualeguaychú telefonieren, daß diese ihm ein Fax mit den entsprechenden Einreisedaten zuschicken, wir bräuchten dann nur unterschreiben und könnten weiterfahren. Hört sich alles gut an, doch Freitag um 2:00 Uhr ist so eine Zeit wo schwer einer dort zu erreichen sei, meint er. Nach einer ½ Stunde gibt er auf. Montag ginge es bestimmt, dann sollten wir wiederkommen.
.. und was einem alles so auf der Straße entgegenkommt… …. oder überholt werden muß
Was will man da machen, nichts. Also kehrt um und auf zur Suche nach einem Übernachtungsplatz. An der Tankstelle, wo wir unseren Tank so gefüllt bekommen haben wir nie zuvor, ich hatte noch mit ca. 8 Litern gerechnet, aber es wurden dann doch 28 Liter, erhielten wir den Hinweis zu einem wunderbaren Campingplatz mit Schwimmbad, den wir auch nach einigem Suchen fanden.
Ja, Platz hätte man schon, entgegnete man uns, doch am Abend findet hier eine Fiesta statt und da könne es laut werden. Ok, das stört uns nicht so, das kennen wir und schlimmer kann es auch nicht werden. Im hinteren Teil auf einer Wiese fanden wir einen schönen Platz, wo wir anschließend auch das Vorzelt aufgebaut haben. Das Schwimmbad war allerdings so überfüllt, das es eine Überschwemmung gegeben hätte, wenn wir noch zugestiegen wären und verschoben es auf morgen.
Nach einiger Zeit zeigten sich immer dunklere Wolken am Himmel und der Wind wurde auch zunehmend kräftiger. Auch uns wurde es langsam zu dunkel und so bauten wir unser Vorzelt wieder ab. Die Badegäste schien das alles nicht zu stören. Doch plötzlich setzten die ersten Tropfen ein und siehe, jetzt nahmen die ersten Badegäste ihre Sachen und zogen sich zurück.
Es dauerte nicht lange, wir saßen ruhig im Trocknen, da schütte es von Oben wie aus Eimern und der Wind rüttelte an Cicero als wolle er ihn umwerfen. Die letzten Badegäste nahmen nun Reißaus. Doch der ganz Spuck dauerte nicht allzulange und nach einer Stunde war alles vorbei.
Von der Fiesta konnten wir kaum etwas vernehmen, nur einige Vorbereitungen entgingen nicht unserer Aufmerksamkeit. Es wurde ruhig, um 21:00 Uhr tat sich noch nichts. Mittlerweile wußten wir, es handelt sich um eine Hochzeit. Die ersten Gäste kamen dann gegen 22:30 Uhr und um 23:15 Uhr traf auch das Brautpaar ein. Anschließend erfolgte die offizielle Trauung im Cincho.
Gegen 24:00 Uhr erfolgte nach einigen Darbietungen der obligatorische Kaiserwalzer, den wir schon bei der Hochzeit in Chilecito gehört hatten. Dieser Walzer ist ziemlich lang wie wir feststellten, denn wir hatten in der Zwischenzeit auch schon fast 2 Flaschen Wein geleert und tanzten auf der Wiese vor unserem Cicero fröhlich mit.
Die Lautstärke der Musik hielt sich in Grenzen und um 1:30 Uhr begaben auch wir uns zur Ruhe. Das Ende der Hochzeit wurde um 5:30 Uhr eingeläutet, der letzte Gast wollte allerdings um 8:00 Uhr wieder erscheinen und die Reste verzehren, das war wohl mehr ein frommer Wunsch.
11.01.2015
Am Vormittag konnten auch wir noch das Bad besuchen, ehe die Tagegäste wie gestern alles in Beschlag nahmen. Wir hatten unser Vorzelt wieder aufgebaut und genossen einen schönen Sonntag mit herrlichem Sonnenschein.
Am Abend setzte wie gestern, ein 3 Stunden Gewitter ein.