16.11.2017
Der Sandsturm hat sich zwar gelegt, doch die Luft ist noch voller Staub und die Sicht schlecht. Selbst die Sonne hat große Schwierigkeiten diese Staubschicht zu durchscheinen. Vor uns liegt der Paso San Francisco und zur Grenzstation sind es noch ca. 200 Km. Wir sind in Fiambalá etwa 1.500 m hoch.
Auf einer geraden, langsam aber stetig steigenden Rampe führt die Straße durch die Sand- und Gesteinwüste bis wir die imposanten Formationen der Schlucht de la Angostura erreichen, die wir schon bei der vergangenen Reise gut dokumentiert hatten. Doch immer wieder finden wir sie nach wie vor sehr beeindruckend.
Wir erreichen bei Km 1444 in ca. 3.000 m Höhe unsere Badestelle, wo wir auch heute übernachten wollen. Doch vorher nehme ich noch ein Bad im Gebirgsbach und sonne mich ein wenig, bis es auch mir infolge der sinkenden Sonne, der aufziehenden leichten Bewölkung und dem zunehmend kalten Wind, zu ungemütlich wird. Wie die Bilder zeigen, sind wir auch in dieser Höhe und fast einsamen Gegend nicht alleine.
Der Wind wird stärker und entwickelt sich zu einem regelrechten Sturm, der an unserem Auto wieder einmal heftig rüttelt. Die Temperatur sinkt in der Nacht weiter auf 6°C ab, doch wegen der fehlenden Feuchtigkeit haben wir nicht das Kältegefühl wie in Deutschland. Diese 6°C wirken nicht unangenehm, eher wie 15°C.
17.11.2017
Der Wind hat sich heute am Morgen etwas gelegt. Unvermutet nähert sich uns, natürlich in gebührendem Abstand eine Gruppe Vicuñas. Immer vorsichtig unsich schauend. Doch da der Wind für uns günstig steht, bewegen sich die Tiere unbekümmert und natürlich.
Als wir dann am frühen Vormittag aufbrechen, hat auch der Wind wieder stetig zugelegt. Er wird uns auch weiterhin auf unserem Weg begleiten.
Wir passieren das Touristenhotel mit dem anschließenden kleinen aufgestauten See, auf dem sich aber im Gegensatz zu unserem Besuch im März, relativ wenige Tiere nur befinden.
Wir fahren in dem Hochtal weiter stetig nach oben, es ist kaum zu merken. Die Berge erstrecken sich links und rechts von uns in ihrer immer wieder wechselnden Farbe. Von einigen Vicuñas einmal abgesehen wirkt die Landschaft wie kaum belebt und doch sind wir erstaunt hin und wieder einige Tiere anderer Art zusehen.
Wir erreichen die vorgezogene Grenzstation und nach den Formalitäten geht es weiter auf den Paß San Francisco, der eigentlichen Grenze zu Chile. Von nun ab, auf chilenischem Gebiet fahren wir auf einer unbefestigten, jedoch konsolidierten Straße abwärts.
Wir treffen auf die Reste von Schnee, der durch den hier stark wehenden Wind zu Eisspitzen geformt wurden. Es wird vom mir ein Eimer voll geerntet, einfach so, vielleicht brauchen wir noch mal Wasser.
Nach diesem kleinen Zwischenstop geht es weiter hinunter zum grünen See – Laguna Verde. Der Wind weht auch hier weiterhin sehr kräftig.
Auch hier in einem seichten, abgetrennten Seebereich sind die roeten Flamingos eifrig dabei den Untergund des Sees zu durchflügen. de wind scheint sie dabei überhaupt nicht zu stören.
Wir fahren ein Stück entlang des Sees. Die Straße verläßt nach einigen Kilometern das Seeufer um anzusteigen. Da wir nicht die Absicht haben nach Chile einzureisen, wenden wir und fahren den Weg zurück. Vorbei geht die fahrt wieder an der z.Zt. verlassenen Wachstation des chilenischen Militärs.
Die Straße führt mit kräftiger Steigung zurück zur Paßhöhe. Für Cicero ist das zu viel. er verlangt Wasser und das nicht einmal wenig. Etwas stimmt nicht, das werden wir aber später untersuchen lassen.
Auf der Höhe von dem kleinen Thermalbecken – Las Grutas – wollen wir, wie bei unserem letzten Besuch übernachten.
Der kühle Wind und die noch etwas kühle Außentemperatur jetzt im Frühling, halten uns von einem Bad außerhalb des Thermalbeckens ab. wir übernachten dennoch hier.
18.11.2017
Wir reisen wieder nach Argentinien ein und fahren den Weg zurück zu dem kleinen Gebirgsbach. Jetzt in der vormittäglichen Sonne strahlen die Berge ein sehr bezauberndes, farbliches Lichtspiel zurück. In der schier endlosen Weite möchte ich einmal wissen, wie klein Cicero aussieht, wenn ich nur 100 Schritte mich von ihm entferne. Dabei erkenne ich erst das Ausmaß der Entfernung in diesem weiten, fast ohne Anhaltspunkte versehenen Tal.
Der Wind ist ebenfalls erwacht und spielt mit dem Sand. Schnell sind wir wieder im Auto, ehe der Sandstürm über uns hinweg braust. Das geschieht meist unvermittelt und dann ist vor uns die Luft plötzlich total versandet.
Eine weite, weiße Fläche zieht unsere Aufmerksamkeit an. Um einen besseren Überblick zu erlangen besteigen wir eine kleine Anhöhe, von der wir erst die Weite dieses Salzsees richtig erkennen.
Nachdem wir das Touristenhotel passiert haben, suchen wir eine neue Abfahrt zum Gebirgsbach und finden sie auch. Der Weg existiert noch vom Straßenbau her und führt uns bis dicht an den Bach. Herrlich, nur das Plätschern ist zu hören, obwohl die Straße nicht allzu fern ist.