06.11.2018
Unsere Schweizer Nachbarn verabschieden sich heute und wir wollen noch einen letzten Tag in Fiambalá verbringen, ehe wir weiter nach Chile fahren.
Auf dem Weg nach oben zu den mittleren Becken stolpert Uta über einen unebenen Stein, über dem normalerweise ein Tisch mit Bänken steht, aber heute nicht und bricht sich das linke Bein am Sprunggelenk. Im ersten Moment wissen wir das noch nicht. Eine Krankenschwester eilt sofort herbei und verbindet das Bein, nachdem ich den Fuß wieder in die richtige Ausgangsposition gebracht habe.
Jetzt haben wir ein kleines Problem. Ich baue an unserem Standplatz alles ab und hole den Bus soweit herauf wie es geht. Das Bett bleibt vorerst so wie es in der Nacht immer ist. Auf diesem Bett kann Uta gut liegen. Gestützt links und rechts humpelt sie in den Cicero und wir fahren in den Ort Fiambalá.
Vor der Brücke werden wir schon von einem Auto erwartet, das uns zu dem Hospital führt. Es ist alles schön soweit organisiert. Eine Ärztin untersucht Das Bein und erstellt eine Röntgenaufnahme. Daß die Hilfskraft und ich in unmittelbarer Nähe des Aufnahmegerätes stehen, stört sie nicht denn sie verbirgt sich hinter einer dicken Glasscheibe und zieht ihre Bleischürze an.
Das Röntgenfoto zeigt dann eindeutig, das Bein ist im unteren Bereich gebrochen und die Knochen sind leicht versetzt. Es wird alles gut verbunden und man rät uns in die ca. 280 km weite Provinzhauptstadt Catamarca zu fahren und zwar in die Privatklinik, denn gäbe es gute Ärzte, die den Fuß richten und vergipsen können. In der näheren Stadt Tinogasta wäre es nicht so ratsam, dazu erhaltrn wir noch ein Rezept für ein Schmerzmittel. Wir bezahlen 30 Peso (70 Cent) für die Aufnahme und machen uns auf den Weg. Tinogasta ist etwa 50 km von Fiambalá entfernt. Hier muß es stark geregnet haben, denn das Wasser ist noch nicht überall abgelaufen.
Gegen 15:30 Uhr erreichen wir Catamarca und finden nach einigem Suchen die Klinik mitten in der Stadt, natürlich ohne Parkplatz. Nach einem längeren Gespräch mit dem Verkehrsüberwachungspersonal können wir auf einer Parkverbotsfläche neben der Klinik parken. Wir suchen die entsprechende Rezeption auf, tragen unser Anliegen vor und bezahlen für die zu erwartende ärztlich Konsultation. Danach beginnt die Wartezeit, denn 16 Patienten sind vor uns. Geduld ist die erste Bürgerpflicht. Kennen wir ja, ist hier normal.
Doch endlich ist auch die längste Wartezeit zu Ende und wir können in die kleine Box eintreten, in dem der Arzt praktiziert. Er schaut sich alles genau an, einschließlich des Röntgenbildes und schreibt daraufhin ein Rezept aus um die Sachen zu kaufen, die benötigt werden um den Fuß einzugipsen. Wo ich das kaufen soll weiß ich natürlich nicht und so beauftragt er die Büroangestellte der Rezeption mich zu begleiten um das Gewünschte zu besorgen. So komme ich nach einiger Zeit mit den gewünschten Utensilien wieder zurück, einschließlich zweier Krücken, die ich von Bildern aus dem 1. Weltkrieg kenne.
Leider bekam ich in dem Laden keine speziellen elastischen Binden, die der Arzt verschrieben hatte, statt dessen muß nun doch ein Gipsverband angelegt werden. Vom Röntgen und den Fuß einrichten war der Arzt weit entfern, darüber sprach er nicht einmal. Wir hatten eher den Eindruck, daß er lieber Untersuchungen macht und Medikamente verschreibt. Wie mag es erst in dem normalen staatlichen Hospital zugehen? Oder ist es da vielleicht doch besser? Wir lassen die Frage mal offen. Nun den Gipsverband anlegen konnte er ohne Probleme. Danach gab er uns noch verschieden Ratschläge, wie sich Uta jetzt zu bewegen hätte und daß der Verband nun 6 Wochen daran bleiben sollte; nach 14 Tagen sollte allerding einmal nachgeschaut werden, wie die Heilung verlaufen ist, möglicherweise röntgen. Wir verabschieden uns, es war mittlerweile auch schon kurz vor 21:00 Uhr.
Jetzt verspüren wir doch etwas Appetit. An der Plaza finden wir gegenüber einer Pizzeria einen passenden Parkplatz. Um diese Uhrzeit gar nicht so selbstverständlich.
Derweil macht Uta ihre ersten Gehversuche auf der Straße und ich halte den Verkehr an. So erreichen wir auch unbeschadet die Pizzeria. Alle, ob Autofahrer, Passanten oder die Bedienungen in der Pizzeria sind sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Wir finden einen Tisch am Straßenrand und Uta ist froh, nach der Anstrengung endlich sitzen zu können.
Nach dem Essen beschließen wir die Nacht hier an der Plaza zu verbringen, es ist die einfachste Lösung. Bald sind wir auch das einzigste Fahrzeug an der Plaza.
07.11.2018
Schon früh am Morgen machen wir uns auf den Weg zurück nach Fiambalá und von dort zum Paso San Francisco. Die Fahrt durch die unterschiedlichen Bergformationen mit ihren verschiedenen Farben ist immer wieder eine große Freude für uns. Obwohl hier nur selten ein Baum oder Stauch steht, sind wir auch diesmal wieder begeistert.
Nach ca. 70 km, die wir nun schon bergauf Richtung Grenze gefahren sind, reißt hinten rechts der Reifen. Ein Grund ist nicht erkennbar.
Hier hilft jetzt nur eines, Reifen wechseln und zurück nach Tinogasta ca. 100 km und 2 neue kaufen. Es ist nur gut, daß uns derartige Entfernungen nicht großartig stören. Wir haben ja für Cicero noch eine Aufenthaltsgenehmigung von 3 Tagen, also Zeit genug. Die Bergwelt auf der Rückfahrt stellt sich jetzt in einem ganz anderen Licht dar.
Die Reifen, die wir haben wollen, gibt es hier nicht. Wir versuchen unser Glück in verschieden Werkstätten. Schließlich nehmen wir die Reifen, die wir bisher aufgezogen hatten. Eine große Wahl haben wir nicht.
Den Campingplatz, den wir in Tinogasta aufsuchen ist leider verschlossen, so stellen wir uns daneben in einem kleinen Nebenweg. Etwas später bekommen wir Besuch von dem Betreiber des Platzes. Er ist bereit, für uns den Platz zu öffnen, nachdem er den Zustand von Uta sieht. Wir lehnen dankend ab, denn wir sind hier an der Stelle gut aufgehoben.
Nach einer halben Stunde kommt seine Frau und will uns zu einem Glas Wein in ihr Haus einladen. Schön, aber auf Grund von Utas Bein, müssen wir auch dieses Angebot ablehnen, was sie nun auch versteht. Morgen, versichert sie uns, können wir die Sanitäranlagen auf dem Platz benutzen, denn ihr Mann arbeitet dort und bringt das Schwimmbad wieder in Ordnung. Sie selbst, erklärt sie uns, ist eine Holländerin, die hier in diesem Ort „hängen“ geblieben ist und geheiratet hat und sie fühle sich hier als Lehrerinsehr wohl .
08.11.2018
Am morgen besuchen den sehr schön angelegten Campingplatz, der leider nur für 3 Monate im Sommer geöffnet ist, in dieser Zeit doch immer gut besucht wird, erklärt uns Carlos voller Freude.
Als wir uns frischgemacht, und gefrühstückt haben fahren wir weiter nach Fiambalá und von dort den Paso San Francisco hinauf.
Nach einiger Zeit erreichen wir die Stelle an dem Bach, wo schon einmal waren und verbringen den Rest des Tages hier, versuchen uns jetzt etwas zu entspannen. Auch haben wir eine interessante Toilettenlösung für Uta entwickelt.
09.11.2018
Die Fahrt geht weiter durch das breite Tal zur Grenzstation von Argentinien.
Die Ausreise aus Argentinien geht schnell und reibungslos. So geht es mit einigen Stops weiter bis zum eigentlichen Paß, wo sich auch die reale Grenze befindet.
Das mittlere Bild zeigt die argentinische Grenzmarkierung, der Wind weht hier oft gewaltig, aber eilig mit der Wiederherstellung hat man es auch nicht.
Zu unserem Erstaunen ist auf chilenischer Seite die Straße gerade ausgebaut und wie wir die Laguna Verde erreichen empfängt uns eine neue asphaltierte Fahrbahn. Die Bauarbeiten bis zur Grenze sind in vollem Gange.
Das ist einmal eine positive Überraschung, mit der wir nicht gerechnet hatten. Zum chilenischen Zoll sind es jetzt noch weitere 100 km, die wir auf dem Altiplano in überwiegen 4.000 m Höhe, mal mehr mal weniger, fahren.
Die chilenische Zollabfertigung geht auch recht zügig vonstatten, so daß wir bald wieder weiterfahren können. Wir fahren in Richtung Chañaral weiter, wo jetzt die Straße nur noch konsolidiert ist. Sie läßt sich allerding sehr gut fahren. Dann geht es abwärts in das Tal nach Chañaral.
Der Regen hat auch hier die letzten Reste der alten Eisenbahnverbindung weggespült.
Schon in dem großen Tal, das nach Chañaral führt und durch den sich ein riesig breiter Fluß wälzt, wenn es mal regnet, übernachten wir auf einer Anhöhe, nachdem wir das trockene breite Flußbett durchquert haben. Zwei verwildere Hunde sind unsere Wächter.
Am nächsten Tag schaue ich mich genauer um wo wir sind, ehe es weitergeht. Offensichtlich wurde hier auch eine Versuchsgrabung gemacht. Es berührt mich schon etwas seltsam, als ich zwischen den relativ lockeren Wänden in den Tunnel wandere, wenn die Erde jetzt bebt…….
Von Chañaral geht unsere Fahrt über Taltal, Antofagasta nach Hornito, wo wir am Strand übernachten können. Den Ort kennen wir schon etwas genauer.
Weiter geht es an der Küste über Tocopilla nach Iquique. Wir kennen diesen Weg schon und finden ihn dennoch immer wieder interessant und abwechslungsreich.
Am Sonntagnachmittag erreichen wir den Campingplatz Flight Park Altazor. Wir haben jetzt 2.500 km seit dem Unfall hinter uns und sind immer noch guter Dinge.
12.11.2018
Jessica kommt vorbei und vereinbart für den späten Nachmittag einen Arzttermin. Der Arzt schaut sich alles an. Diagnose, eine Operation muß schnellstens gemacht werden. Vorher sollte aber noch eine CT durchgeführt werden. Also fahren wir zur CT. Ein Termin ist noch frei, bevor der Feierabend eingeläutet wird. Klappt alles sehr gut. Anschließen holt uns der Arzt vor den Bildschirm. Virtuell entfernt er den Gipsverband, danach liegen die Knochen frei. Er dreht und wendet das Bein und vergrößert es. Nun ist sehr anschaulich zu sehen, daß der Knochen am Sprunggelenk an beiden seiten mehrmals gesplittert ist. Eine Operation ist unbedingt sofort zu veranlassen, rät auch er uns. Er empfiehlt nach Antofagasta zu fahren. In dieser Mienenstadt gibt es gute Ärzte, die sich mit derartigen Brüchen gut auskennen, hier in Iquique gibt es sehr gute Ärzte für Handbrüche. Erschwerend kommt noch hinzu, Iquique ist sehr teuer.
Raúl telefoniert mit einem Freund, dieser hat einen alten Schulkameraden in Antofagasta, in deren Familie 3 Ärzte sind und zudem haben sie eine eigene Klinik. Nach kurzer Zeit kommt das Okay, er ist gleichzeitig morgen in der Klinik und operiert. Dann also morgen auf nach Antofagasta, sind ja nur 400 km.
13.11.2018
Die Strecke nach Antofagasta kennen wir schon. So an der Küste entlang ist doch immer wieder sehr abwechslungsreich. Gegen 15:30 Uhr erreichen wir die Klinik, die wir auf Anhieb finden, nur gibt es natürlich keine Parkplätze. Ich lasse Uta aussteigen und suche mir einen Platz einen Block weiter um die Ecke an der Plaza. Da stehe ich gut und kann auch hier übernachten.
Uta durchläuft die typische erste Hilfeaufnahme und danach wird ihr ein Doppelzimmer zugewiesen. Ich regle in der Zwischenzeit die Kostenfrage, denn vorher muß bezahlt werden, sonst geschieht nichts. Das zieht sich länger hin als erwartet und als ich zurückkomme steht der Operationstermin bereits fest. Eine halbe Stunde später verläßt Uta das Zimmer und ich ziehe mich ebenfalls an die Plaza zurück.
Gegen 23:00 Uhr gehe mal nachschauen, ob alles fertig ist. Da Uta noch nicht da ist muß ich warten, aber es dauert nicht lange da trifft sie im Zimmer ein. Alles gut verlaufen, erklärt sie und Zeigt mir ein Foto des Fußes mit 11 Schrauben und einer schmalen seitlichen Platte. Die Außenseite war etwas schwieriger meinte sie, aber sonst ist alles prima. Dann können wir ja den Tag beschließen. Ich wandere zurück zur Plaza, wo es auch schon merklich ruhiger geworden ist.
14.11.2018
Um 10:00 Uhr bin ich wieder in der Klinik, um den Rest der finanziellen Angelegenheit zu regeln. Wie sich herausstellt, wurden einige Posten vergessen und so wird die ganze Angelegenheit noch etwas teurer. Am Abend hieß es noch es wird doch etwas billiger. Überraschungen machen eben das Leben erst spannend und abwechslungsreich.
In meiner Abwesenheit hat der Arzt die Wunde noch einmal kontrolliert. Es sieht gut aus meint er, wir können wieder nach Iquique zurückkehren und dort die weiteren Überprüfungen durch führen lassen, aber 6 Wochen sind jetzt erst einmal Ruhe. Uta hat auch neue Krücken erhalten, so wie sie heute auch bei uns üblich sind.
Nach dem Mittagessen machen wir uns wieder auf den Weg zurück. In Hornito am Strand machen wir Halt zum Übernachten und genießen den schönen Sonnenuntergang.
15.11.2018 –
Gegen Mittag erreichen wir wieder Iquique. Ich kaufe noch auf Vorrat ein, ehe wir nach Altazor hoch fahren. Jetzt bin ich der Mann für alles, einkaufen, kochen abwaschen, Bettenmachen etc..
Am Sonnabend dann die Entspannung, Jessica und Raul, Matias und ein befreundetes Ehepaar kommen zu uns und wir genießen einen schönen Grillabend.
Jetzt liegt die Vorspeise (Entrada) schon auf dem Grill, nun dann kann es langsam beginnen mit dem Essen.
Nach 10 Tagen suchen wir einen Arzt auf, der den Stand der Heilung begutachtet. Es sieht alles sehr gut aus. Zum Verbandwechsel und Wundbetreuung kommt in unterschiedlichen Abständen eine Krankenschwester zu uns, die gleichzeitig dem Arzt mittels Foto von dem Heilungsprozeß berichtet.
Damit das bei uns nicht so langweilig wird, machen wir am Wochenende immer einen Grillabend.
Am Tage sieht das natürlich alles anders aus.
Doch damit es bei uns nicht immer so voll wird, sind wir auch mal bei Jessica und Raúl zu Hause.
Oder es gibt eine Einladung zu den Eltern der Schulfreundin von Emilia, mit denen sich Raúl und Jessica ebenfalls angefreundet haben. So können wir auch nun ein normales Einfamilienhaus in Iquique von innen begutachten und verleben dort auch sehr interessante Stunden.
Zu uns gesellt sich ein Schweizer Wohn-Lkw mit Werner, Tia und einem Hund. Unsere Reihe ist nun komplett. Mit den beiden verbringen wir recht nette Abende.
Die hier auf dem Platz lebenden Eidechsen machen uns immer wieder eine große Freude. Leider werden sie durch die hier lebenden zwei Katzen, die in diese Gegend nicht hingehören, stark reduziert. Durch die Schreckstarre ihrerseits und der Flinkheit der Katzen haben sie keinerlei Chancen, wie wir bedauerlicherweise schon mehrmals bisher beobachten konnten.
Heute füllt sich unser Campingplatz aber ordentlich, es treffen 2 große französische Wohnmobile ein, mit gesamt 5 Kindern. Eigentlich haben wir jetzt Unruhe erwartet, doch zu unserem Erstaunen hält sich alles in Grenzen. Einige Tage später gesellt sich noch ein weiteres Wohnmobil aus Deutschland dazu. Nun wird es schon ganz schön eng auf dem kleinen Weg.
Auf der neben dem Campingplatz gelegenen Rollschuhbahn wird immer kräftig für diverse vorweihnachtliche Aufführungen geübt, was aufgrund der Lautstärke und der Art der Musik nicht immer erfrischend ist. Da fällt uns dann immer Wilhelm Busch ein … Musik wird störend oft empfunden, dieweil sie mit Geräusch verbunden…
Utas Fuß geht es immer besser, die Fäden sind teilweise jetzt nach drei Wochen entfernt worden und durch die Physiotherapie sehen wir gute Fortschritte.
Den 24.12.2018 verbringen wir hier oben auf dem Campingplatz mit Raúl, Jessica und deren beiden Kindern. Es wird wieder ein schöner und interessanter Abend. Natürlich kommt bei diesen Temperaturen keine Weihnachtsstimmung auf. Das ist hier nur wie ein dünner, löchriger Vorhang, der jetzt vor das normale Leben gezogen wird. Den 1. Feiertag sind wir bei ihnen zu Hause und dort vergehen die Stunden wie im Fluge. Gesprächsstoff gibt es immer.
Die nächste Woche ist ausgefüllt mit Arztbesuch und Physiotherapie und allerlei Besorgungen. Da es hier immer sonnig und warm ist, spielt das Wetter keine Rolle und wir vergessen, uns drüber Gedanken zu machen. Leider ist es mit einem Standspaziergang noch zu früh. So bleibt uns jetzt erst einmal ein Blick auf den Strand.
Sylvester verbringen wir im 12. Stockwerk eines Bürohauses auf der Dachterrasse, die einen separaten Platz hat, um hier gemütlich feiern zu können. Eingeladen haben uns dazu die Eltern von Emilias Schulfreundin, der Vater arbeitet in dem Bürohochhaus.
Von der Dachterrasse ist das stadteigene Feuerwerk sehr gut mitzuerleben. Knallkörper sind in Iquique verboten und auch sämtliche anderen Feuerwerkskörper. Nun, Ausnahmen sehen und hören wir natürlich auch. Es läßt sich wohl nicht ganz ausmerzen.
Nach dem Feuerwerk
Am 9. Januar können wir nun endlich unser Paket mit den lang erwarteten Ersatzteilen von der Post abholen. Es hat auch wieder wirklich lange gedauert. Zwei Monate insgesamt, obwohl es nach 8 Tagen bereits in Santiago war. Damit ergibt sich erneut eine gute Gelegenheit zum Feiern. Ohne Frage bietet sich wieder die „Parilla“ an.
Die Tage im neuen Jahr verlaufen durch Utas Rhythmus, 3x Physiotherapie in der Woche, immer recht gleichmäßig, aber die Fortschritte sind jetzt endlich klar sichtbar. Am 14. Januar beginnt sie ohne die Krücken zu laufen. Zur Physiotherapie müssen wir die Fußgängerzone kreuzen und so kommen wir hier in den Genuß, auch mal wieder die alte Straßenbahn zu sehen, die hier mit viel Gebimmel gemächlich über die Kreuzung schleicht.
Jetzt wird das Leben hier wieder normaler. Auch der wöchentliche Grillabend mit Jessica und Raúl und ihren Kindern bringt immer wieder Bewegung in den eingefahren Tageablauf.
Am 21. Januar machen wir unseren ersten Strandspaziergang in dem kühlen Wasser des Stillen Ozeans. Lauftraining ist jetzt besonders für Uta wichtig. Das Ende unseres Aufenthaltes in Iquique ist damit absehbar. Abends werden wir von einer lauter Trommel- und Blasmusik zum Tor des Grundstücks gelockt, und erleben in einiger Entfernung eine Tanzprobe von Jugendlichen, wo für eine der vielen kleinen Vorführungen, die während der Sommerferien in Iquique immer wieder stattfinden, geprobt wird. Hier draußen stört die laute Musik Niemanden.
Der Vollmond reizt immer zum Fotografieren, doch bleiben wir nicht bis spät in Nacht auf, um den roten Mond zusehen, den hatten wir bereits in Villa Gen. Belgrano gesehen.
Am 27.01.2019 wird alles reisefertig gemacht denn morgen geht es wieder Richtung Argentinien über den Paß Sico, den wir noch nicht kennen. Doch vorerst fahren wir an der Küste entlang bis Tocopilla, um dann abzubiegen in Richtung Calama und San Pedro de Atacama. Von dort geht es dann weiter in Richtung San Antonio de los Cobres und Salta.
So beschließen wir mit diesem Sonnenuntergang unseren Aufenthalt in Iquique.