31.12.2016
Die Pampa nimmt uns wieder auf. Sie ist jetzt wirklich sehr flach, bestehend aus kleinen grasähnlichen Büscheln. Alles wirkt bis an den Horizont sehr einsam und verlassen. Sicher ab und zu sehen wir auch einige Schafe und Vicunias, dazu zu unserem Erstaunen oft verendete Vicuñas am Straßenrand.
Dabei handelt es sich offensichtlich um Tiere, die ihrem Charakter folgend, stur stehen blieben, als ein Fahrzeug auf sie zukam. Auf unserer Fahrt bis ans Ende der Welt zählen wir mehr als 50 dieser „Selbstmördervicuñas“. Wir überqueren mehrere große Flüsse, die tatsächlich auch mal Wasser führen und nicht im Urlaub sind, wie wir es aus den nördlichen Regionen Argentinien kennen. Dazu gehört der Rio Santa Cruz und der Rio Coyle.
Auf einen Besuch des Nationalparks Monte León müssen wir leider verzichten, weil die Wege wegen des starken Niederschlags der letzten Tage unpassierbar sind. So setzten wir die Fahrt fort überqueren den großen Rio Gallegos um von dort zur Laguna Azul, einem Vulkansee zu gelangen.
Nachdem wir eine relativ windstille Stelle gefunden haben, steigen wir etwas bergauf, um dann überraschend am Abgrund zu stehen.
Unter uns in ca. 100 m Tiefe liegt ein grünlichblauer See. Ein erloschener Vulkan, der sich mit Wasser gefüllt hat. Der Wind weht hier oben mehr als heftig und ist recht kalt. Er versucht uns regelrecht wegzupusten. Daher verschieben wir den weiteren Rundgang auf morgen, in der Hoffnung auf Sonne und Windstille.
01.01.2017
Nach anfänglicher Bewölkung klärt es sich etwas auf und der Wind weht auch nicht mehr so heftig wie gestern und so können wir noch einige sehr schöne Fotos machen.
Um weiter nach Süden zu gelangen, müssen wir ein Stück des Weges durch Chile fahren. Die Grenzformalitäten sind normal für Chile mit ihrer Fruchtkontrolle, Eier, Honig und Holz. Wir kennen das schon und hatten vorsorglich alles aufgegessen. Anders ging es einem jungen Pärchen aus Mar del Plata, die in der letzten argentinischen Stadt noch voll eingekauft hatten und alles abliefern mußten. Sie kannten das nicht und hatten dafür auch wenig Verständnis.
Wir kommen an den Magellanstaße, die wir mit einer Fähre überqueren. Die Vegetation beginnt sich zu ändern. Die Wiesen sehen saftig grün auch und auch die Gehöfte wirken sehr nordeuropäisch. Die Schafzucht scheint hier in Chile noch sehr intensiv betrieben zu werden. Es wird zunehmend auch wärmer, die Temperatur steigtauf 25°C an.
Die Vegetation beginnt sich zu ändern. Die Wiesen sehen saftig grün auch und auch die Gehöfte wirken sehr nordeuropäisch. Die Schafzucht scheint hier in Chile noch sehr intensiv betrieben zu werden. Es wird zunehmend auch wärmer, die Temperatur steigt auf 25°C an.
Nach ca. 150 km reisten wir wieder aus. Erneuter Grenzübergang nach Argentinien, ohne Fruchtkontrolle, das kannten sie hier nicht. Auf der weiteren Strecke wollten wir am Atlantik ein Plätzchen suchen, denn nach der Karte kommen wir dicht an die Küste. Die Realität stellte sich dann mal wieder anders dar. Wir sahen zwar den Strand, doch die Fläche davor ist privat, parzelliert und mit Wochendhäusern bebaut. Ja, so ist das mit der Privatisierung, für das normale Publikum bleibt da wenig Platz über.
Auf der weiteren Strecke wollten wir am Atlantik ein Plätzchen suchen, denn nach der Karte kommen wir dicht an die Küste. Die Realität stellte sich dann mal wieder anders dar. Wir sahen zwar den Strand, doch die Fläche davor ist privat, parzelliert und mit Wochendhäusern bebaut. Ja, so ist das mit der Privatisierung, für das normale Publikum bleibt da wenig Platz über.
Wir überschreiten einen Bergkamm (1000 m) und die Vegetation ändert sich wieder schlagartig. Uns empfangen zu Anfang zwar mehr abgestorbene Waldflächen, doch später immer mehr grüne Wälder. Die Bergkette, Ausläufer der Anden, ist auch gleichzeitig die Wetterscheide. Ab jetzt sind um uns herum schöne, grüne Wälder, die aus Feuerlandbuchen bestehen. Sehr alte knorrige Bäume mit kleinen Blättern, die wie Buchenblätter aussehen.
Endlich finden wir nach kurzem Nachfragen im Ort Tolhuin einen Campingplatz am Lago Fagnano. Dieser Campingplatz ist einmalig in seinem Aufbau und seiner künstlerischen Gestaltung und seiner Natürlichkeit. So etwas würden wir nicht schaffen. Es ist eben eine besondere Art von Kunst.
02.01.2017
Das Wetter macht heute einen guten Eindruck, es ist sonnig, das Wasser ist fast spiegelglatt. Wir spazieren den Strand entlang. Teilweise kommen wir uns vor wie in Schweden, wenn wir die bewaldeten Ufer betrachten. Der Weg führt uns direkt in einen schönen Wald mit altem Baumbestand. Zu unserer Überraschung befindet mitten im Wald ein Grundstück mit einem schönen Holzhaus. Der herrliche natürliche Garten und dieses Haus passen irgendwie nicht zu dem Argentinien welches wir bisher kennengelernt hatten. Es sieht eher europäisch aus.
Das Wetter zwingt uns plötzlich an den Rückweg zu denken. Der Wind hat aufgefrischt und hinter uns ziehen dunkle Wolken auf. Auf dem See bilden sich schon Wellen mit leichten Schaumkronen. Dieser große See verhält sich wie ein Meer, die Wellen branden gewöhnlich sanft an den steinigen Strand. Das kann sich aber plötzlich ändern, wenn der Wind stärker wird und den gibt es hier immer reichlich. Der Wind bläst jetzt richtig kalt und die ersten Regentropfen klatschen auf uns nieder. Wir beschleunigen die Schritte. Das Wasser ist jetzt voller Schaumkronen, das geht offensichtlich bei dieser großen Süßwasserfläche sehr schnell. Der Regen flaut etwas ab und so erreichen wir relativ trocken Cicero. Danach legt es erst richtig los. Das war knapp.
Der Rest des Tages bleibt das Wetter regnerisch. Wie uns erklärt wird, ist das Wetter hier in den ersten 14 Tagen des Jahres immer äußerst wechselhaft, vergleichbar mit unserem Aprilwetter, später wird es dann meistens stabiler. Nur wechselt das Wetter hier sehr plötzlich und kann sich mehrere Male am Tag wechseln. Das gilt für die Windrichtung ebenso wie für den Wolkenzug. Da es in den nächsten Tagen so bleiben soll, und in Ushuaia die Wetterlage vergleichbar sein soll, beschließen wir die nächsten Tage noch hier zu bleiben.
03.01. – 05.01.2017
Trotz des kalten Windes, in der Nacht sank das Thermometer auf -2,6°C, wollen wir heute abend grillen. Die Zutaten sind im Dorf schnell besorgt und am Nachmittag suchen wir uns einen geeigneten Grillplatz. Unser Wunschplatz ist leider belegt, doch finden wir einen Ersatz, der auch wind- und regengeschützt ist. Es klappt auch alles wunderbar, zumal wir danach auch in dem geheizten Gemeinschaftraum essen können.
Wir warten weiter, das wetter bleibt unbeständig.
Am nächsten Tag wird auch gleich auf dem Herd im Gemeinschaftsraum gekocht und gegessen. leider ist er um diese Zeit noch nicht beheizt, aber das stört uns wenig.