Camping La Florida

22.12.2014

Die Zeit vergeht auch hier schneller als einem das lieb ist und so steht unversehens Weihnachten vor der Tür. Allerdings ist davon kaum etwas zu merken.

La Florida

 

 

„Wir“ bei unserer kleinen Nebenbeschäftigung

Das Wetter spielt hier wie auch anderswo sein eigenes Spiel. So gibt es nach einem feucht warmen tropischen Tag Regen und ein kräftiges Gewitter. darauf kühlt es sich am nächsten Tag merklich ab. Doch schon 2 Tage später folgt wieder Hitze und Sonnenschein bis über 35° C um dann einige Tage später auf 15° C mit Wind und Wolken abzukühlen. Heute nacht hatten wir bei anhaltendem kaltem Südwind 8° C.

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Wir sitzen unter dem schon einige hundert Jahre altem Algarrobo Baum mit seinen wundervollen gewendelten Ästen.

So blieben wir erst einmal hier um abzuwarten und uns von den letzten Monaten zu erholen. Zwischenzeitlich haben wir unsere Polster gewaschen, glänzt wieder alles wie neu.Dann hatten wir wieder mal Besuch von den Nachbarn, diesmal den Vierbeinigen.

La Florida               La Florida

Uta hat 10 Liter Mirabellenmus gekocht, hat auch so seine ca. 10 Stunden vor sich hin geköchelt. Danach wurde alles in Gläser eingemacht.

Im Quincho Im Quincho Im Quincho

Am nächsten Tag wurde ein einem kleinen Gasofen Pflaumenkuchen gebacken. Alles sehr lecker.

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Auch Pizza auf dem Grill ist eine tolle Sache, wie auf dem Bild zu sehen ist.

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Was für eine leckere Pizza, da läuft einem schon mal das Wasser im Munde zusammen. Naja, genug ist für alle da, aber man staune, diese beiden „Bleche“ sind dann doch relativ schnell leergefegt worden.

Am Sonntag ging es dann mit Ralf in eine typische Gauchokneipe, von außen war das nicht zu erkennen. Frauen sind hier nicht erwünscht und man kam sich eher vor wie in einem kleinen Ort im Wilden Westen. Im Grunde war es ein großer Drugstore mit Regalen bis unter die Decke und die war ca. 5 m hoch. Davor eine Lange Theke und davor wieder Tische und Stühle, wie sich das für eine Kneipe gehört. Es war voll und dementsprechend auch sehr laut, wie überall in Südamerika, wo einige Menschen zusammen kommen. Es wurde getrunken und gespielt, ein Kartenspiel, das dem Pokern ähnlich ist – um Maiskörner – , aber lautstark.

Früher gab es hier alles was man benötigte von der Patrone über Zucker bis zur Zahnbüste. Heute sind nur noch die unteren Regale gefüllt mit Dingen des täglichen Bedarfs, was ein Gaucho so benötigt. Touristen verlaufen sich nicht hier hin, dafür ist die Häuseransammlung zu klein. Vor Jahren als die Straße noch nicht asphaltiert war, gab es hier die tollsten Feste und getanzt wurde auf der staubigen Straße. Doch auch das gehört der Vergangenheit an, meinte Ralf,  denn das fortschreitende zivilisierte Leben ( Auto, Fernsehen, Handy) verdrängt auch hier zunehmend die einfachen natürlichen Lebensformen.

Auf dem Nachbargrundstück steht ein Apparthotel, dort toben die Kleinen mit ihrem Quad den ganzen Vormittag herum, machen Lärm, verpesten die Luft und haben einen tollen Spaß daran. Am Nachmittag beschwert sich  Bettina, danach ist Ruhe.

Belgrano   Belgrano

Am Donnerstag ging es in die Berge. Ralf machte seinen Pickup klar, die Hunde nahmen ihre Stammplätze ein und dann ging es rauf zur Villa Alpina, einem Dorf auf der Alm könnte man sagen. Gelegen etwa 1350 m hoch. Es gibt dort keine Gemeinde, keine Polizei oder ähnliches, Jeder ist auf sich selbst gestellt und der Zugang ist besser nur mit einem 4×4 Geländewagen zu machen, besonders wenn es geregnet hat. Für die Wege sind die Bewohner selbst zuständig. Die höchsten Berge im Westen sind knapp 3.000 m hoch.

Leider gab es im letzten Jahr einen riesigen Waldbrand bei dem 68.000 ha in Flammen standen. Die Reste der verkohlten Bäume sind überall noch zu sehen. Die Rinde ist schwarz und so hart geworden, daß das Holz unbrauchbar ist, es will keiner haben, weil es die Maschinen kaputtmacht. Viele Häuser sind abgebrannt, doch sein Haus ist verschont geblieben. Eine seiner Hütten ist leider ausgebrannt und der wind hat später einen der stehengebliebenen Bäume umgeworfen und damit das Dach eines Nebengebäudes erheblich beschädigt.

Die Landschaft wirkt noch relativ unberührt, obwohl sie in ca. 1 ha große Parzellen eingeteilt ist. Die Eigentümer haben fast alle deutsche Wurzeln. Heute gehört vieles schon ihren Kindern, die aber vielfach kaum noch deutsch sprechen können.

Am Sonnabend kommen die Schafsscherer und befreien die Schafe von ihrer Wolle. Es wird alles mit einer Schere geschnitten. Am Abend im Dunkeln haben die Jungen Schwierigkeiten ihre Mütter wieder zu finden, denn sie sehen jetzt etwas anders aus und der meiste Geruch ist in der Wolle geblieben.

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In den nächsten Tagen soll es wieder warm werden, daher werden wir noch hier Weihnachten verbringen, ehe es weiter Richtung Bolivien geht.

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Weihnachten  2014

Wir wünschen allen Freunden, Verwandten und Bekannten frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr 2015 aus Villa General Belgrano, Provinz Cordoba, Argentinien.

 Deseamos a todos nuestros amigos, parientes y una Feliz Navidad y un Feliz Ano Nuevo 2015 de Villa General Belgrano, Provinz Cordoba, Argentinia.

 Uta & Jürgen

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