18.10.2015
Die Entscheidungen, wohin wir weiterfahren, werden in diesem Jahr sehr kurzfristig getroffen. Es hat sich gezeigt, daß es keinen Zweck hat, von einer Sehenswürdigkeit zur anderen zu rasen. Es bleiben bestimmte Ziele im Visier, denn das Wetter ist unberechenbar und macht schnell einen Strich durch eine allzu ausgefeilte Planung, wie wir in der Vergangenheit häufig erlebt hatten.So geht es nun weiter Richtung Norden und wieder zurück nach Argentinien. Wir wollen doch noch einmal zu den Igauzú Wasserfällen. Ein Grenzübergang steht bevor, doch unsere Vorräte sind diesmal aufgebraucht, na ja, fast.
Beim uruguayischen Zoll stellen sie fest, daß wir zwar ordnungsgemäß eingereist sind, doch eine Ausreise hatte bisher noch nicht stattgefunden. Können sie auch nicht, da wir damals einfach ausgereist sind ohne den Zoll zu bemerken. Nun, das soll nicht unsere Sorge sein, denn jetzt ist wieder alles im Lot.
Der argentinische Zoll ist ebenfalls sehr zuvorkommend und nach der Unterschrift unter das Zolldokument, mit dem Cicero temporär eingeführt wird sowie einem kurzen Blick in das Auto, können wir passieren. Geht also auch anders.
Wir überqueren wieder den Rio Uruguay wobei wir feststellen, daß große Teile der Landschaft auch hier überschwemmt sind und bilden eine riesige verzweigte Seenlandschaft bilden.
Am Wegesrand decken wir uns mit 10 Kg Apfelsinen und 4 Kg Mandarinen ein, sicher 2,30 Euro sind dafür nicht viel, obwohl die Inflation in Argentinien an den steigenden Preisen gut abzulesen ist. Die Preise von vielen täglichen Lebensmitteln liegen knapp unter den deutschen.
Zum Abend halten wir Ausschau nach einem geeigneten Plätzchen. Dazu fahren wir in den Ort La Cruz ein, denn sicher wird es hier einen Campingplatz Municipal geben.
Also immer geradeaus der Hauptrasse lang. Am Ende dann der Rio Uruguay und eine Wasserschutzpolizeistation. Uta flugs zu den Beamten, um nach einem Campingplatz zu fragen. Ja, der ist vor Ihnen dort rechts, die freundlich Antwort, doch leider total unter Wasser. Aber rechts ist noch ein freies Plätzchen, Toiletten und Dusche haben wir hier im Haus, die können sie gern benutzen. Alles klar.
Wir suchen uns einen Platz unter dem großen Mangobaum, Strom gibt es auch und Wasser ist genug da! Der starke Wind vom gegenüberliegenden brasilianischen Ufer hält die aufkommende Gewitterfront zurück und so wir können eine ruhige Nacht verbringen.
19.10.2015
Die Umgebung wird am nächsten Morgen genauer inspiziert, wobei wir in einem Gespräch mit den von ihrer Patrouille zurückgekehrten Polizisten erfahren, daß der Wasserspiegel in diesem Jahr 10,30 m über dem Normalstand sei. Deutlich ist es an den Straßenlaternen zu sehen, die ca. 5,00 m hoch sind. Im Jahre 1983 waren es sogar 14,70 m, damals war ihre Station kurz davor überschwemmt zu werden. Die Uferstraße ist nicht mehr erkennbar, denn diese wollten wir ursprünglich benutzen. Die Ursache des vielen Wassers waren starke Regenfälle in den letzten Wochen in Brasilien. Selbst das große Fußballfeld ist nur an den Toren und den Flutlichtmasten zu erkennen.
So geht es weiter nach San Ignazio, dort waren wir vor 2 Jahren in einem kleinen Hostel El Jesuita mit gutem Internetanschluß. Hier der Link zu den Ruinen, die wir damals besuchten. Wir hoffen hier unser Büro aufschlagen zu können, um endlich aus der Versenkung zu kommen. Die Temperatur steigt außen und im Auto auch zusehends, jetzt haben wir 36°C und eine feuchte Luft, dagegen vor ein paar Tagen noch eisiger Wind. So ist es uns allerding lieber zumal bei blauem Himmel.
Das Hostel ist knapp besucht, so können wir uns hier einige Tage beschäftigen um alles aufzuarbeiten, ehe es weitergeht. Wie zu sehen ist, wuchert hier alles, was bei uns in den kleinen Töpfen mühselig wächst.
20.10.2015 – 23.10.2015
Ab 21. 10. sind wir die einzigen Gäste. Richten unser Büro ein und machen es uns gemütlich.