Ab 14.12.2013 Peru

14.12.2013

Weiter geht es nach Peru. Der Grenzübertritt aus Bolivien heraus geht schnell vor sich, doch in Peru hat leider der Sachbearbeiter bein Zoll etwas anderes zu tun und ist nicht anwesend.

Grenze Peru

Dumm gelaufen für den Chef, der jetzt alles selber machen muß und  – leider keine Ahnung hat. Aber er hatte seinen Hiwi dabei, der ihm alles sagen muß, wo was auszufüllen ist an welche Stelle welcher Stempel zu setzen ist. Die ganze Prozedur hat etwa 45 Minuten gedauert. Wunderbares Schauspiel, bei dem man auch noch ernst bleiben muß.

Puno fertig

Endlich kann es weiter gehen. Der erste Eindruck, die Menschen sind etwas offener, auch hier ist eine rege Bautätigkeit zu verzeichnen, allerding mehr mit Betonsteinen als mit roten Ziegeln. Beton scheint hier besonders angewandt zu werden auch im Straßenbau. Der Titicacasee in der Ebene dicht besiedelt.

Aufbruch auch in Peru

In Puno machen wir auf dem Grundstück des Hotels Posadas del Inca Halt. Einen kleinen Imbiß nehmen wir im Garten, da im Speisesaal gerade ein nicht gerade leiser Abschluß eines Kindergartens stattfindet. Interessant hier die Ausstaffierung der Kinder und Eltern.

Kindergarten  Kindergarten  Kindergarten

Kindergarten  …. und Mama …    Kindergarten

Dem 3. Advent verbtringen wir hier in der Lobby unter den Klängen von amerikanischen  Weihnachtsliedern, die teilweise von amerikanischer Unterhaltungsmusik kaum zu unterscheiden sind.

  Advent … die Lichter am Baum blinken selbstverständlich!

15.12.2013

Die Weiterfahrt verzögert sich, denn wir benötigen Propangas. Als der Seniñor de Gas mit 2 Gasflaschen, links und rechts an seinem Kleinmotorrad ankommt, stellen wir fest, die Anschlüsse nicht passen. Jo und auch wir haben ja argentinische Gasflaschen. Seniñor de Gas fuhr also wieder fort, erkundigte sich wo man unsere Flaschen füllen lassen kann und wie teuer es ist, kommt dann wieder um die Flaschen zu holen. Am Nachmittag hatten wir also wieder Gas. Den Rest des Tages verbringen wir in Ruhe.

16.12.2013

In Puno wird noch einiges an Obst auf dem Markt gekauft und weiter geht es. die Straße hinauf mit einem guten Überblick.

Puno  Puno Puno

Auf dem Bild rechts sieht man die schwimmenden Schilffinseln, hier findet reinster Showtourismus statt, und das seit mehr als 50 Jahren.

Puno Puno Puno

Ziel Silustani Das Ziel ist Sillustani, ein Ort wo es alte Chulpas gibt, von denen aber keiner weiß wozu sie eigentlich da waren und wann sie erbaut wurden. Die einfachste Erklärung in solchen Fällen – es waren Gräber – natürlich oder Kultstätten, was anderes hatten die Menschen nicht im Kopf. Eigentümlich ist nur, so fiel uns auf der ganzen Fahrt schon auf, daß es an den Berghängen alte, uralte Terrassenanlagen gibt, die bis über 4.000 m reichen. Heute sind diese größtenteils verfallen oder veschüttet vom Geröll. Allerdings werden sie in den unteren Berghängen teilweise noch genutzt, und das mit Geräten, die einige hundert Jahre, wenn nicht tausende von Jahren alt sind. Sind diese Menschen für diese Arbeiten vorgeshen, so kommen einem bei der Betrachtung die Gedanken.

Die vielen Terrassen sind doch ein Zeugnis davon, daß hier ehemals vor tausenden von Jahren Millionen Menschen ernährt werden konnten. Wer und wann sie angelegt hat, ist unbekannt. Es heißt dann nur sie stammen aus der Vorinkazeit. Die eigene Phantasie hat hier ein großes Spielfeld.

Den Inkas wird viel zugeschrieben, wir vermuten allerdings, wenn man die Zeugnisse mit den kritischen Augen des 20./21. Jahrhunderts und unter einem technichen Blickwinkel betrachtet, daß sie wohl lediglich ältere Bauwerke oder Stätten sich haben zu Nutze gemacht um ihre Macht auszubreiten. Die Inka herrschten etwa von 1200 – 1533, denn mit der Ankunft des Spaniers Francisco Pizarro González 1532, der mit Kanonen und Priestern kam endete ihre wirklich Herrschaft, obwohl sie noch einige Zeit an der Macht waren. (Wikipedia gibt hier einige Auskunft)

SilustaniVor Silustani finden wir am Straßenrand diese Gehöfte für den Tourismus errichtet und bewohnt. gegen Bezahlung kann hier auch innen fotografiert werden.

Wir erreichen Sillustani, besteigen noch den Hügel auf dem die Reste der Chulpas stehen, vorbei an ca. 10 Verkaufsständen, an denen wir auf eine aufdringliche Art immer wieder zum anschauen und kaufen gedrängt werden. Die Verkäufer sind fast ausschließlich nur Frauen. Auf dem Rückweg natürlich in derselben Art. Die an dieser historischen Anlage errichtetn Verkaufsstände waren allerdings nur zu ca. 10 Prozent besetzt. Die Saison ist im Juli/August……

Verkürzt kann man auch sagen, – und das bestätigen immer wieder andere Perureisende die wir treffen –  in Peru fand man Reste alter Kulturen über deren Herkunft nur Mythen und Legenden existieren und vermarkt diese, wie anderswo Erdöl und Bodenschätze. Es ist leider alles Commerz und nicht nur hier wird für jede kleine Dienstleitung die Hand aufgehalten. Außerhalb der touristischen Orte ist es nicht so der Fall.

Silustani   Silustani   Silustani   Silustani

Silustani Silustani Silustani Silustani

Da Uta schon vor 50 Jahren hier war ist sie erstaunt, daß von den 12 Chulpas nur noch 4,5 stehen. Erstaunlich ist auch, daß damals alle 12 ähnlich aufgebrochen aussahen wie die eine auf dem Bild links, nur, daß die Steine im inneren nicht durch Zement vergossen waren. Ihren Eltern und ihr erzählte damals der Taxifahrer, der sie aus Puno dorthin brachte, folgende Geschichte.

Auf dem Berg standen ca. 12-14 Chulpas, die den Inkas zugesprochen wurden und von der einheimischen Bevölkerung, den Kechuas, verehrt werden. Daneben gab und gibt es noch einfachere Chulpas aus anderen Kulturepochen. Der Berg gehörte zu einer Hacienda. Zu den Chulpas der Inka gab es keinen Zugang, obwohl intnesiv danach vom Haciendero gesucht wurde. In einer stürmischen Gewitternacht, schlug in allen Inka-Chulpas gleichzeitig der Blitz, nach tausenden von Jahren ein. Allerdings sahen die Chulpas danach aus als wären sie gesprengt worden. Siehe altes Bild aus dem Netz. Der Haciendero, so wurde weiter erzählt, lebte danach in Paris. Soso!!

Waren diese Chulpas innen mit Gold oder anderen Edelmetallen verkleidet? Staatlicherseits wurde von den Archäologen noch Mumien- und Goldfunde gemacht. Bei den Mumien wurden wir im Museum auf die schmale und den sehr hohen Hinterkopf aufmerksam gemacht. Diese Kopfform entpricht nicht der einheimischen Bevölkerung. U.E. sind diese heute vorhanden Chulpas lediglich restaurierte Exemplare, wobei die Anzahl als Anschauungsobjekt auszureichen hat.

Silustani   Silustani    Silustani

Silustani   Silustani    Silustani

Silustani              Silustani

Die Nacht verbrachten wir auf dem leeren Parkplatz, ein Baño, eine Toillette, war vorhanden, natürlich gegen Bezahlung.

17.12.2013

Wir müssen bleiben, denn ein Darminfekt hat Jürgen umgeworfen, hinzu kommt noch eine gewisse Schwächung durch die Höhe, wir sind schließlich immer noch auf  3.872 m. Also Ruhetag. Abends dann der übliche Regen, allerdings nur recht kurz.

Silustani    Silustani    Silustani

18.12.2013

Jürgen hat sich halbwegs erholt und so geht es nach dem Museumsbesuch weiter in Richtung Cusco über eine weite Hochebene. Hier kann Cicero mal richtig zeigen was er kann und das tut ihm sichtlich gut.

Am Fluß

Auf dem Wege liegt noch eine Ruinenstätte, Pucará, die wir besuchen wollen. Eine freigelegte Anlage guterhaltener Terrassen, mit verschiedenen Grundmauer, die unterschiedliche Nutzungsarten schließen lassen, sowie Bewässerungsanlagen Die gesamte Anlage erinnert an eine Festung. Pucará soll das erste regionale Bevölkerungszentrum im nördlichen Titicaca-See-Becken während der späten formative Periode ( 500 v. Chr. – 200 n. Chr.) gewesen sein.

Pucará     Pucará     Pucará

Es geht weiter über den Abra la Raya Paß mit 4.338 m. Auf der anderen Seite beginnt dann eine sehr kurvenreiche und relativ dicht besiedelte, dicht bewachsene Strecke, die sich bis Cusco hinzieht.

Eine weitere Ruinenstätte, Raqchi, oder Templo de Wiracocha. Es ist schon spät, so beschließen wir hier auch später zu übernachten. Nach einigem Suchen finden wir den Zugang und wollen uns nur erst kurz umschauen, um dann morgen bei gutem Licht die Anlage zu inspizieren. Vorbei geht es an diversen Verkaufsständen. Da wir aber schon einen Blick von Ferne auf die Anlage geworfen hatten, hieß es Eintritt zahlen, Diskussion zwecklos., obwohl wir die einzigen Besucher waren. Unser Hinweis, daß wir morgen die Anlage besuchen wollen, wurde stur ignoriert, gleichzeitig wurde bemerkt, in einer Stunde wird geschlossen. Morgen müßten wir allerdings erneut bezahlen. Touristenfreundlich über alles!

Raqchi   Raqchi    Raqchi

So besuchen wir also die Ruinen, wobei wir feststellen müssen, daß es sich hier um Restaurationen handelt, denen man einen schönen Namen gab. Die große Eingangsmauer hat im unteren Bereich noch die typischen vorinkanische Struktur der Steine, die keinerlei Verbindung untereinander haben und trotzdem dicht an dicht stehen. (Offiziell wird diese Bauart den Inkas zugeordnet. Bei näherer Betrachtung handelt es sich augenscheinlich um vulkanische Steine, die wie in eine Form gegossen aussehen. In Sacsayhuaman werden wir diese Art Mauern noch ausgiebig betrachten können.) Die Säulen sind aber eher untypisch für die Inkazeit, auch die Steine sind sehr ungenau und mit Lehmmörtel verarbeitet. Ungewöhnlich ist auch das einstige Satteldach. Die Stätte wird mit der Präinkazeit, der Tiwanaku-Kultur in Zusammenhang gebracht. Es wird angenommen, daß das Bauwerk erst später dem achten Inka Wiracocha geweiht wurde, der den Namen des Schöpfergottes der Inkas trug. Bei den Rundbauten aus Feldsteinen könnte es sich um Vorratsspeicher einer anderen Kulturepoche gehandelt haben.

Die sehr „freundliche“ Behandlung hat uns nun doch veranlaßt, einen anderen Ort für die Übernachtung aufzusuchen. Die Dämmereung beginnt und es scheint schwer ein geeignetes Plätzchen zufinden. Die großen Berge rücken immer näher zusammen. Endlich ein Weg, wir wenden und fahren runter zum straßenbegleitenden Fluß, bis wir nun schon im Dunklen vor dem Abgrund stehen. Hier endet der Weg, denn die alte Brücke gibt es schon lange nicht mehr. Also bleiben wir hier. Nebenan die Mauer weist eine Öffnung auf und dahinter eine Grasfläche, ideal für die Nacht.

Am Fluß    Am Fluß    Am Fluß

Wir haben uns gerade eingerichtet, die Einfahrt mit einem dünnen Baumstamm vershlossen, als wir Autoscheinwerfer wahrnehmen, die vor der Einfahrt stehen. Plötzlich ein Hupen, Auf- und Abblenden der Scheinwerfer. Hunde eilen auf unseren Wagen zu. Nach einigem Zögern entschließen wir uns zum Eingang zu gehen. Uns tritt ein Mann mittleren Alters entgegen, der sich als Eigentümer erklärte und nach dem Rechten sehen wollte, da er unser Motorengeräusch vernommen hatte. Alles in Ordnung meinete er, wir können solange bleiben wie wir wollten, Wasser hätte er auch. Als er vernahm, daß wir aus Deutschland kommen und autonom wären, fand er es wunderbar und streckte beide Daumen in die Höhe, wünschte uns eine gute Nacht und zog sich mit seinem Sohn, der den Wagen fuhr, zurück. Wir empfanden das als einen guten Ausgleich nach der „freundlichen“ Behandlung in Raqchi.

Am Fluß   Am Fluß    Am Fluß

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4 Antworten auf Ab 14.12.2013 Peru

  1. Biene sagt:

    Ihr Lieben, es ist schön dann und wann bei euch ins Auto zu steigen und im Geiste mit zu fahren. So entkommt man hier der grauen Soße mit seinen mentalen Nebenerscheinungen für einige Minuten. Lieben Gruß und noch viel Spaß
    BieneB

    • cicero sagt:

      Hallo Biene, es freut uns zu hören, daß wir Dich mal ein Weilchen mit in eine andere Welt nehmen können. Es ist wirklich eine andere Welt, hier leben die Menschen noch ungezwungener und natürlich und was wichtig ist, sie leben miteinander. Wir genießen auch besonders den blauen Himmel, die Sonne, auch wenn sie in den letzten Tagen mal weniger zu sehen war.
      Liebe Grüße aus Peru
      Uta&Jürgen

  2. Biene sagt:

    IHR LIEBEN, SCHÖNE WEIHNACHTEN WO IMMER IHR AUCH GERADE DAS LEBEN GENIESST. GRUSS AUCH VON JANE,

    SABINE

  3. Biene sagt:

    Halo ihr Weltenbummler, sehe dass es euch gut geht. Ich werde am 27.3. für 3 wochen in den Senegal fliegen, wo seid ihr dann?
    wir leben hier alle noch, murz läuft wieder ( nicht so wie früher, aber immerhin) ist gerade in der Bretagne.
    mit Thorsten und mir ist es weniger als eine WG, werde mal sehen,ob ich dann nach Senegal mir was anderes suche, macht keinen Spaß. Jetzt freue nich mich auf Afrika…
    so long
    Sabine

    PS: sieht man euch mal wieder life?

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