18.01.2015
Wir haben uns entschlossen das Thermalbad Aquas Calentes aufzusuchen, in dessen Nähe Papitos Onkel Arturo Antelo ein kleines Hotel führt. Gegen Mittag fahren wir los. Es geht zurück in Richtung Santa Cruz.
Wir durchqueren noch einige Dörfer, ehe wir dann auf halben Weg nach Santa Cruz in Richtung Brasilien abbiegen.
Die Straße soll sehr gut sein, wir lassen uns überraschen. Und richtig, es erwartet uns eine sehr gute Betonstraße, die durchgehend bis Brasilien in einen sehr guten Zustand ist. Gebaut wurde sie in der Zeit von 2003 – 2006. In unserer Karte ist sie noch als unbefestigte Straße verzeichnet. Durch die oft kilometerlange gerade Streckenführung ist sie allerdings auch einschläfernd, besonders wenn die automatische Geschwindigkeit eingestellt ist.
Wir streifen eine kleine Regenfront und hier finden die Rinder es offensichtlich auf der Straße schöner…..
Von anfangs noch recht intensiver Landwirtschaft beiderseits der Straße, geht die Landschaft zunehmend in Buschland über. Der Bewuchs erreicht selten mehr als eine Höhe von ca. 8 m. Auch die Besiedlung läßt merklich nach. Die kleinen Dörfer werden durch diese neue Straße umgangen. Lediglich Abfahrten und hier auch gute Ausschilderungen weisen den Weg dorthin.
…bald ist er wieder zurück der strahlende blaue Himmel mit den wunderschönen weißen Wolken…..
So verläuft die Fahrt von immerhin etwas mehr als 500 Km relativ schnell und problemlos. Wie vorausgesagt, finden wir am frühen Abend, gleich hinter der Zahlstelle in Limoncito, noch ca. 15 Km vor Reboré das kleine Hotel Limoncito. Wir parken auf der großen Wiese unter einem schattigen Baum unseren Cicero gleich neben dem Schwimmbecken. Dusche und WC sind extra am Schwimmbecken. Wir schauen uns auch die Zimmer an, doch in unserer kleinen Einraumwohnung fühlen wir uns sehr wohl und die Kosten sind geringer, zumal wir die einzigen Gäste sind steht uns alles frei zur Verfügung. Eine Internetverbindung gibt es leider nicht, denn hier am „Rande von Bolivien“ ist alles noch ein wenig rückständig, das bedauert auch Arturo in einem Gespräch.
In dem kleinen Restaurant, das von Arturos Tochter geführt wird, verkosten wir in der Zeit unserer Anwesenheit abends die heimische regionale Küche, was den Inhabern eine große Freude bereitet.
19.01.2015
Heute ist nach der gestrigen Fahrt ein Ruhetag angesagt. Das Wetter ist schön, und das Wasser im Schwimmbecken rein und klar. So ist immer für eine Abkühlung gesorgt. Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang durch Limoncito, was uns hoch angerechnet wird, mit den Worten, es ist schön, daß wir uns auch die Umgebung anschauen und nicht nur am Schwimmbecken sitzen. Schein wohl bei den Bolivianern, die hier herkommen üblich zu sein.
Zum nächsten Dorf ist ein kleiner Fuß zu durchqueren, der jetzt relativ wenig Wasser führt. Auch mehere Palmenwedel zum Decken eines Daches wird mit modernster Mehtode transportiert, allerdings klappte es dann in der Kurve doch nicht so ganz…..ist auch nicht so einfach mit diesen Werkzeugen.
Abends gibt es dann ein besonderes Schauspiel am Himmel, als die Sonne links fast untergegangen ist.
20.01.2015
Wir fahren nach Roboré in der Hoffnung dort ein Internetcafé zu finden. Nach einigem Suchen haben wir Glück. Wir versuchen unser Glück bei den langsamen Maschinen. Müssen aber bald aufgeben, denn mit der Zeit füllt sich das Internetcafé mehr und mehr, alle Maschinen sind ausgelastet und die Netzgeschwindigkeit sinkt entsprechend, die vorher schon nicht allzu üppig war. Da vergeht einem doch die Lust und so fahren wir nach einer Stunde wieder zurück auf unseren ruhigen Landsitz.
21.01.2015
Das natürliche Thermalbad Aquas Calentes liegt ca. 50 Km von Limoncito entfernt. Eine kleine Ausschilderung führt uns in das Dorf um verschiedene Ecken. Am Schluß folgen wir auf der unbefestigten, staubigen Straße den Fahrspuren, die am meisten ausgefahren sind und erreichen doch tatsächlich den versteckten Eingang zu diesem Thermalbad.
Das Thermalbad entsteht durch natürliche Quellen die aus dem Untergrund an den verschiedensten Stellen hervorsprudeln. Der Untergrund ist aus feinem Sand in dem man auch an diesen ca. 39°C heißen Stellen schnell einmal bis zum Bauch versinken kann. Anschließend wird man von unten langsam wieder hochgedrückt. Wir versanken auf unserem Spaziergang unvermittelt bis zur Hüfte in diesem Quellsand.
Das Thermalbad war gut besucht, war auch gleichzeitig ein Campingplatz mit kleinem Restaurant. Auch hier trafen wir wieder viele Mennoniten, die Männer mit ihren blauen Latzhosen, die Frauen in ihren schwarzen, langen Gewändern und schwarzen Kopftüchern bekleidet. Die Frauen gingen in dieser Kleidung ins Wasser, die Männer trugen zum Teil auch schon Badehosen. Was uns dabei besonders auffiel, war zum einen der Umstand, daß selbst bei Kindern, deren Körper die Sonne selten sah und zum anderen, daß sie unverhohlen Neugierig waren. Wir kamen uns teilweise wie das siebente Weltwunder vor. Bolivianer kümmern sich in der Regel um andere Menschen überhaupt nicht und beachten sie dem entsprechend auch nicht, es sei denn man spricht sie an.
Von einem kleinen Urwaldbach entwickeln sich diese Thermalquellen zu einem mehr als 200 m breiten Fluß. Die Wassertiefe ist unterschiedlich, erreicht aber nicht mehr als ca. 1,50 m. Die Wassertemperatur ist im gesamten Fluß gleich und beträgt ca. 39°C. Wir durchwanderten ihn in einer Strecke von ca. 400 m. Wie bei den anderen Thermalbädern, ist ein zu langes verweilen nicht ratsam. Am Rande des Flusses legten wir, sofern dies möglich war, immer wieder kleine Pausen ein um uns auszuruhen. Hinzu kommt hier noch der Reiz der uns umgebenden tropischen Urwaldlandschaft.
Als unsere Müdigkeit eine bestimmte Größenordnung erreicht hatte, traten wir die Rückfahrt an, nicht ohne vorher noch einen großen Plastikbeutel mit Limonen für 10 Bolivianos (1,30 €) erworben zu haben. Die Hälfte der Limonen habe ich auf unserem Landsitz ausgedrückt, um den Saft für ein erfrischendes Getränk immer im Kühlschrank griffig zu haben.