07.02.2014
Gegen Mittag machen wir uns auf nach Cafayate.
Unterwegs besuchen wir noch einige Naturmonumente – Garganta del Diablo – Teufelsschlund
und das „Amphitheater“ innerhalb der Quebrada de las Conchas.
Auf dem Wege begegnet uns ganz überraschend ein Condor, der über uns seine Kreise zieht und sich dann über die Berge verschwindet.
Da sich nun der Tag auch dem Ende zuneigt läd uns eine Idyllische Stelle am Fluß zum Verweilen ein, was wir gerne annehmen, um dort die Nacht, unweit der Straße zu verbringen.
Eine Polizeikontrolle weist uns auf die Gefährlichkeit des Flusses hin und wünscht uns danach noch einen angenehmen Aufenthalt.
08.02.2014
Nach einem gemütlichen Frühstück mit Tee und Obst in dieser urigen Umgebung vor dem Auto, geht es weiter nach Cafayate, einem der wichtigsten Weinanbaugebiete Argentiniens. Nach einem kurzen Spaziergang im Zentrum geht es weiter. Auf dem Wege erwerben wir, nach dem Verkosten, einige Flaschen Wein von Kleinwinzern.
Wir besuchen die Ruinas de Quilmes. Die ehemals hier lebende Urbewölkerung, die Kilmes, wurden ca. 1667 durch Aushungern von den Spaniern besiegt und der Rest des Volkes wurde zu Fuß! zur La Platamündung getrieben ( Luftlinie ca. 1.000 Km), wo sie in einer Zwangssiedlung untergebracht wurden. Dort beschlossen sie ihr eigenes Aussterben. Quilmes ist heute ein Vorort von Buenes Aires und eine bekannten Biersorte. – Wie heißt es doch so schön in der Bibel – liebe Deinen Nächsten!
Abseits der Straße finden wir ein lauschiges Plätzchen zum Übernachten.
09.02.2014
Mit der Abfahrt lassen wir uns Zeit und so geht es erst gegen Mittag weiter.
Wir durchqueren weite Täler, die links und rechts nur mit leichtem Strauchwerk bewachsen sind und wie mit dem Lineal gezogen, einer Linie folgend.
Auf Dauer wirkt diese Geradeausfahrt bei gleichmäßigen Geschwindigkeit einschläfernd, jedoch halten uns die vielen Flußdurchfahrten immer munter.
Wir suchen uns in diesem Strauchgelände ein Plätzchen, sozusagen im Flußbett, denn das ganze Tal ist ein Flußbett.
10. – 12.02.2014
Es geht weiter durch das große Tal. Ungewohnt ist für uns immer wieder die unvorstellbare Weite der Täler. Ob 40, 50 oder 80 Km ist schwer zu sagen, es können aber auch mehr sein. Das betrifft nur die Breite. Von den Bergen strömt mehr oder weniger Milchkaffeewasser, denn es hatte vor kurzem stark geregnet.
Für die Straßen werden hier ganz selten Brücken gebaut, sondern es werden betonierte Wasserdurchfahrten hergestellt die die Straße teilweise bis zu 2,5 m in einem kleinen Tal absenken, um gleich danach wieder auf das alte Niveau anzusteigen. Wir reiten dann sozusagen auf einer Welle mit unterschiedlicher Amplitude und Länge. Dann treffen wir unerwartet auf eine wunderbare unglaublich schöne Kakteenansammlung, die, wie wir später bemerkten, nicht nur uns in ihren Bann zog.
Zwischen bizzarren Bergen führt uns der Weg zum Parque Natural Provincial Ischigualasto. Da es vor 2 Tagen ungewöhnliche starke Regenfälle gab, konnten wir am 2. Tag nach unserer Ankunft auch nur lediglich ¾ des Parks besichtigen, da die Wege erst wieder hergestellt werden mußten. Selbst die entsprechende Baumaschine blieb in diesem Schlamm stecken, wie wir später auf einem Video sehen konnten. Doch auch dieser Teil war beeindruckend.
Dieser Park ist bekannt für seine vielen Funde von Skeletten der ältesten Dinosaurier. Nachbildungen sind in einem anschließenden Museum ausgestellt.
13.02.2014
Weiter geht die Fahrt nach Parque Nacional Talampaya.
Aufgrund der wechselnden Wetterlage buchen wir noch am Nachmittag eine Besichtigungstour. Eine Stunde davor regnete noch schnell mal eine Wolke ab. Die Fahrt auf einem besonderen Lkw-Bus mußte nach der Hälfte der Besichtigung vom Parque Nacional Talampaya deswegen leider abgebrochen werden, weil das Fahrzeug nicht den Schlamm des Flußbettes passieren konnte, denn der Weg durch diese Schlucht war auch das Bett des gleichnahmigen Flusses. Schade, denn es ist sehr beeindruckend an den 150 m hohen roten Felswänden hinaufzuschauen. Die ganzen Gebirge in dieser Gegend bestehen aus rotem Sedimentgestein, das durch Regen und Wind seine individuellen Form erhalten hat.
Nach großem Protest der gesammten Gruppe, an der sich auch Uta kräftig beteiligt hat, erhalten wir die Hälfte des Kosten zurück, mit der Versicherung, morgen eine Sondertour mit der 2. Hälfte der Sehenswürdigkeiten zu erhalten….. – falls es nicht regnet.
14.02.2014
Es regnete aber die ganze Nacht. Dumm gelaufen! Der wolkenverhangene Himmel klärte sich am vormittag auch nicht auf. So fuhren wir bei Regen weiter in Richtung San Juan. Auf dem Wege gab es die in Argentinien beliebten Fruchtkontrollen zwischen den Provinzen wegen der Verbreitung der Fruchtfliegen. Na, wir hatten noch 3 Apfelsinen – die konnten wir in die Abfalltonne werfen oder sie sofort essen. Bei der Kühlschrankkontrolle freute man sich über das gekühlte Bier. Na, ist doch wenigstens etwas. Die Apfelsinen preßten wir an Ort und Stelle aus, aber man beachtete uns schon nicht mehr sondern verschwand in der Baracke. Die Welt tickt hier eben etwas anders.
Weiter ging der Ritt über die vertikal modulierte Straße durch die „Badenes“ (Flußdurchfahrten), die unseren Cicero mit einem roten Überzug versahen in Richtung der rustikalen Termas Talacasto, wo wir kurzer Hand einfach übernachteten. Es regnete noch immer.
Das Termalbad bestand aus 4 grob gemauerten Kabinen, in denen sich jeweils ein 3×4 m großes Becken befand, das mit lauwaremen Wasser gefüllt war. Danach floß das Wasser in einem Bächlein in die Landschaft und verschwand dort.
Cicero nahm dort ein Termalbad und erstrahle in neuem Glanze, natürlich war ich ihm dabei behilflich und hinterher ziemlich durchnäßt. Aber das Termalwasser, leicht schweflig, war schön warm zum Waschen.
15.02. – 18.02.2014
Es regnet noch immer als wir gegen mittag abfahren, denn jetzt waren die „Badenes“ von den Baumaschinen wieder vom Geröll freigeschoben und damit passierbar.
Es geht durch San Juan weiter zum Nationalpark Quebrada de las Quijadas. Da auch hier heute eine Besichtigung wegen der starken Regenfälle nicht möglich ist übernachten wir erst einmal vor dem Eingang. Glücklicherweise haben wir hier einen kleinen Internetzugang.
Am nächsten Tag ist gemischtes Wetter und so beschließen wir noch einen weiteren Tag abzuwarten, weil es sich am Abend aufklärte. Doch leider war das Wetter am nächsten Tag auch nicht viel besser. Wir besichtigen den Nationalpark nun dennoch. Nach einigem Hin und Her erhalten wir auch Seniorenpreise, na wenigstens ein kleiner Ausgleich für das Wetter.
Die von Regen und Wind geformte Gebirgslandschaft fasziniert nicht nur uns.
Als wir dann am nächsten Tag abfahren wollen, zeigt sich das Wetter von seiner schönsten Seite mit Sonnenschein. Also versuchen wir noch einmal den Nationalpark auf, nur heute mit Sonnenschein sieht alles entschieden schöner aus. Zum Abschluß zieht vor unseren Augen auch noch ein Condor seine Runden.
Danach fahren wir weiter in Richtung Mendoza. Die Straße entwickelt sich zu einer Autobahn mit Gebühren. An der Provinzgrenze zu Mendoza, die den Eindruck einer Staatsgrenze macht, selbst die Polizei hat hier eine andere Uniformfarbe, geraten wir in eine erneute Fruchtkontrolle, für die wir vorher 7,50 Peso zahlen müssen. Gut das wir entsprechende Früchte nicht im Kühlschrank hatten, denn dort kontrollieren sie am Liebsten.
An einer Autobahnabfahrt kaufen wir noch einige Flaschen Wein und 2 Kg Weintrauben. Die jungen Leute, die hier verkaufen haben leider keine Waage und so wiegen sie nach Gefühl. Als wir auf dem Campingplatz nachwiegen, sind es 6,5 Kg, na das reicht erst einmal für eine Weile.
Am Abend erreichen wir Mendoza und wuseln uns durch die Stadt. Trotz des vorhandenen Stadtplans kreisen wir einige Zeit durch das Einbahnstraßengewirr, ehe wir den Camping Suize finden.
19.02. –24.02.2014
Hier treffen wir auf Helmut und Babs, die mit ihrem Mercedes-Geländewagen unterwegs sind. Beide haben lange Zeit in Afrika gelebt. Helmut hat fast 40 Jahre in Südafrika und Nigeria für die größte Baufirma in Afrika gearbeitet, da gibt es eine Menge Informationen aus erster Hand, die wir sonst nicht erhalten. Die nächsten Abende wurden dann auch am Grill sehr lang!
Nach dem schönen Wetter am 23.02. folgte am Montag den 24.02. ein sehr ausdauernder Regentag an dem wir uns mit Claus und Ana in der Stadt treffen.
Mendoza wurde 2 x schwer von Erdbeben getroffen und zerstört. Aus diesem Grunde wurden zum Sammeln der Bevölkerung viele Plazas angelegt und Bäume gepflanzt, die den Menschen Schutz vor den zusammenbrechenden Häusern bieten sollen. Die ehemalige Oase in Mtten der steppenarten weiten Landschaft wirkt daher erfrischend grün und hebt sich von vielen argentinische Städten in dieser Hinsicht positiv ab.
Die Straßen bei Regen mit den wirklich erforderlichen Kanälen und dabei ist die deutsche Sicherheit nicht berücksichtigt. Hier wächst man mit der Gefahr auf und kann ihr zielsicher ausweichen.
Es reicht mal wieder mit dem Regen und morgen geht es weiter gen Süden.