Richtung Süden bis Rio Negro

04.12.2016 – 13.12.2016

Wir verbringen wieder eine gute Woche bei Ralf und Bettina, die auch diesmal recht schnell verfliegt. Unsere mitgebrachten Kakteen sind auch schon eingepflanzt. Bettina hat einen neuen Mitbewohner.

Belgrano Belgrano  Belgrano Belgrano Belgrano  

Ringsum uns sind auch die Ameisen wieder recht tätig. Auch von unserem Weihnachtsstollen fallen manchmal einige Krümel auf den Boden, die dann schnell abtranspotiet werden.

Belgrano Belgrano Belgrano Belgrano  Belgrano …und immer mal wieder Asado….

14.12.2016

Endlich nun packen wir wieder unsere Sachen zusammen und begeben uns auf die Reise nach Süden. Die Zeit halten wir jetzt vom Klima für gekommen. Gegen Mittag geht es los. Bis Embalse kennen wir den Weg schon, doch dann biegen wir rechts ab und in dieser Richtung sind wir noch nicht gefahren. Uns führt die gut ausgebaute Ruta überwiegend durch landwirtschaftlich kultivierte Bereiche.

Richtung Buena Esperanza IRichtung Buena Esperanza Richtung Buena Esperanza

Später geht es sogar schnurgeradeaus auf der Autobahn bis Buena Esperanza. Es ist sehr heiß, nicht nur im Auto sondern auch draußen.

Richtung Buena Esperanza

Auf einer großen Tankstelle von YPF, dem argentinischen Mineralölkonzern, übernachten wir abseits vom Tankstellengetriebe.

 

15.12.2016

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht richte ich nach dem Matefrühstück im nahen Tankstellenrestaurant mein Büro ein, um die angefallenen Fragen und Unterlagen, die beim Hausbau noch erforderlich sind zu bearbeiten. Ist ja heute alles kein Problem mehr, sofern eine Internetverbindung vorhanden ist. Auf den Tankstellen finden wir in den meisten Fällen immer eine mehr oder weniger gute Netzverbindung. Anschließend setzen wir unsere Fahrt fort.

Richtung Rio Negro Richtung Rio Negro Richtung Rio Negro Richtung Rio Negro Richtung Rio Negro Richtung Rio Negro

Es geht weiter durch kultiviertes Gebiet. Hier sehen wir zum ersten Mal vermehrt  goldgelbe Weizenfelder von riesigen Ausmaßen. Bisher hatten wir Weizenfelder noch nirgends in Argentinien gesehen. Was uns dabei auffiel, die Halme sind höchstens 30 cm hoch. Sieht schon etwas ungewohnt aus. Später sind uns noch andere Weizenfelder aufgefallen deren Halmhöhe max. 50 cm hoch war. Der kleine Unterschied ist schon von weitem erkennbar.

Wir verlassen die Provinz San Luis. Der Übergang nach La Pampa ist zu unserer Überraschung ohne polizeiliche und ohne Fruchtkontrolle, also unmerklich. Lediglich das große steinerne Tor gibt uns darüber eine Auskunft. Wir hatten uns schon auf alles eingerichtet, denn vor derartigen Überraschungen ist man in Argentinien nie sicher. Dafür macht der Name der Landschaft alle Ehre, denn uns empfängt jetzt wieder die bekannte Pampa. An schnurgerade Straßen haben wir uns relativ schnell gewöhnt und jede Kurve ist dabei störend.

Richtung Rio Negro Richtung Rio Negro Richtung Rio Negro

Bis Santa Isabel ist die Straße einwandfrei, doch was danach beginnt hatten wir so nicht erwartet. Mit einem Schlag ist die Straße mit Löchern übersät, die auch sehr tief sind. Die Asphaltschicht ist dünn und der Unterboden recht locker.

Richtung Rio Negro Richtung Rio Negro Richtung Rio Negro

Nun ist erhöhte Aufmerksamkeit und Slalom angesagt und das natürlich bei einer Temperatur im Auto, die bis 47°C teilweise ansteigt. Diese Straße begleitet uns nun ca. 109 km. Teilweise ist es besser auf dem unbefestigten Randstreifen zu fahren. hinzu kommt noch ein recht starker Wind. Alle Fahrzeuge tanzen regelrecht auf der Straße, wobei auch die schweren Lkws den Löchern größtenteils auszuweichen versuchen. Gelingt auch mir nicht immer.

Richtung Rio Negro Richtung Rio Negro Richtung Rio Negro

Danach suchen wir zum Übernachten am Rio Negro wieder eine YPF Tankstelle auf und finden unter Bäumen auch ein schattiges Plätzchen, sowie saubere hygienische Sanitäranlagen. Dort erfahren wir von einem einheimischen Reisenden, daß auf dieser Strecke erst vor kurzem 17 Menschen bei einem großen Unfall, der von umgekippten Lkw’s verursacht worden ist, ums Leben kamen. Für uns ist der Zustand der Straße äußerst unverständlich, weil diese Strecke zu der Hauptverbindung Mendoza / Bariloche zählt und eine Nationalruta ist.

Rio Negro Rio Negro

16.12.2016

Mit dem Rio Negro überschreiten wir die Provinzgrenze nach Rio Negro. Da sie zu der Region Patagonien zählt, hatten wir jetzt mit einer größeren Kontrolle gerechnet. Gestern abend ist es an dieser Kontrollstelle  der Polizei auch zu größeren Stauungen gekommen. Zu unserer Überraschung ist die Polizeistation heute jedoch unbesetzt.

Weiter geht die Fahrt geradeaus durch eine Strauchpampa zu der sich jetzt auch noch Ölpumpen und Gaskomprimierungsanlagen gesellen. Alles nicht sehr abwechslungs- reich und dazu ist es auch heute wieder recht warm.

..entlang des Rio Negro ..entlang des Rio Negro

Vor der Stadt Neuquen biegen wir in Richtung Westen auf die Ruta 22 ein, die entlang am Rio Negro führt. Unsere Hoffnung, vielleicht irgendwie an den Rio Negro zukommen erfüllt sich leider nicht, weil die Ruta etwas abseits geführt wird und kein Weg zum Fluß erkennbar ist. Auf der Karte sieht das immer etwas anders aus.

..entlang des Rio Negro ..entlang des Rio Negro ..entlang des Rio Negro

Die Region ist recht gut besiedelt und wird landschaftlich überwiegend durch Obstanbau gut genutzt. So können wir zu unserer Überraschung sehr gute frische Kirschen erwerben. Ein wahrer Genuß.

Wir erreichen Choele Choel suchen einen Campingplatz und finden auch einen Camping Municipal. Unter schattigen Bäumen ca. 150 m vom Rio Negro entfernt auf der Isla 92. Der Platz ist relativ leer, als wir ankommen.

Choele Choel Campingplatz Isla 92 Choele Choel Campingplatz Isla 92 Choele Choel Campingplatz Isla 92 Choele Choel Campingplatz Isla 92 Choele Choel Campingplatz Isla 92

Das ändert sich ab 21:30 Uhr. Die Feuerstellen (Parillas) werden besetzt. Kleine Gruppen aus Männern oder Frauen, größere Familien oder einfach nur Pärchen, um 23:00 Uhr brennen ringsum uns zahlreiche Feuer und der Wald ist verqualmt. Dazu kommt nun noch die laute Musik aus den Autos. Die Bässe dröhnen mächtig. Wir kommen uns vor wie auf dem Rummel. Das ist eben die argentinische Lebensart, zumal es heute Freitag ist.

Choele Choel Campingplatz Isla 92 Choele Choel Campingplatz Isla 92

Der ganze große Platz ist gut beleuchtet, so daß es überall hell ist. Ab 2:00 Uhr ebbt es langsam ab. Um 4:00 Uhr ist dann Ruhe. Nun können auch wir in Ruhe schlafen, obwohl wir schon vorher immer wieder mal eingeschlafen sind.

17.12.2016

Wir schlafen erstmal richtig aus. Doch Überraschung, ab 10:00 Uhr kommen die ersten neuen Gäste. Ab 11:00 Uhr brennen die ersten Feuer. Heute scheinen an zwei Stellen große familiäre Veranstaltungen abzulaufen. Der Platz füllt sich wieder, doch die Musikgeräusche halten sich noch in Grenzen.

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Wie wir festgestellt haben dauert so eine Grillveranstaltung zwischen 4-6 Stunden. So ist es auch heute wieder. Ab 17:00 Uhr wechselt langsam das Publikum und gegen 21:00 Uhr kommt die Nachtschicht. Zu unserer besonderen Freude haben wir in unmittelbarer Nähe musikfreudige Argentinier bekommen. Heute ist hier von den Geräuschen der Rummelplatz komplett. Wir beschließen schon etwas früher als gestern schlafen zu gehen, doch an schlafen ist nicht zu denken. Als die letzten Tagesgäste gehen ist es auch schon 4:00 Uhr vorbei und zu unserer Überraschung stellen wir fest, daß wir zwischendurch immer mal geschlafen haben.

18.12.2016 

Um 6:00 Uhr beschließen wir aufzustehen, jetzt können wir auch nicht mehr schlafen. So genießen wir die Ruhe des Morgens, die jedoch erst um 8:00 Uhr richtig einkehrt.

Choele Choel Campingplatz Isla 92 Choele Choel Campingplatz Isla 92

Das wehrte alles leider nicht lange, denn ab 10:00 Uhr beginnt sich der Platz wieder mit neuen Tagesgästen zu füllen. Eine Stunde später brennen um uns herum wieder 10 Feuer und alles ist zugestellt mit Autos.

Choele Choel Campingplatz Isla 92 Choele Choel Campingplatz Isla 92 Choele Choel Campingplatz Isla 92

Es sieht aus wie ein Parkplatz um uns herum. Das Spiel beginnt von neuem. Als die Baßbedröhnung in unserer Nähe am frühen Nachmittag zu groß wird ziehen wir uns in das kleine Restaurant am Rio Negro zurück, wo es anfangs noch recht ruhig ist.

Choele Choel Campingplatz Isla 92 Choele Choel Campingplatz Isla 92 Choele Choel Campingplatz Isla 92

Nach ca. zwei Stunden füllt sich plötzlich auch hier der Uferstrand mit Badegästen und die Musik im Restaurant nimmt eine Lautstärke an, daß wir die Flucht ergreifen.

Zurück an unserem Auto erwartet uns eine neue Überraschung. Die alte Musikquelle ist zwar verstummt, aber eine neue und lautere hat sich aufgetan. Diese ist wohl etwas weiter weg von unserem Standort, dafür um so lauter. Wir nehmen es einfach hin, bis auch sie um 20:30 verstummt. Heute am Sonntag ist die Nacht, bis auf zwei entfernte Feuerstellen recht ruhig. Das ist eben ein argentinisches Wochenende, zumal auch noch die Sommerferien begonnen haben.

19.12.2016

Wir lassen uns Zeit heute morgen. Um uns ist alles wieder aufgeräumt, die Parillas sind sauber und der Boden, generell staubig, mit Wasser angefeuchtet um das Stauben zu verhindern. Als wir abfahren am späten Vormittag brennt schon wieder das erste Feuer.

Choele Choel Campingplatz Isla 92 Choele Choel Campingplatz Isla 92

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