20.10.2016
Endlich ist der Tag der Abreise gekommen, doch heute finden wir schon gar keine Ruhe. An vieles ist noch zu denken. Das Richtfest unseres Hauses war erfolgreich in der letzten Woche begangen worden. Auch diese Vorbereitungen hatten uns sehr in Anspruch genommen. Die letzten Tage verbrachten wir in wahrem Streß. Zeit zum Verabschieden der Familie, Freunde und Bekannten fanden wir kaum. Es fiel alles nur sehr kurz aus.
Die Reisevorbereitungen waren eingebettet in die Vorbereitungen der weiteren Arbeiten für den Hausbau und mußten durchdacht, weiter koordiniert und abgeschlossen werden. Dazu kam der Auszug aus unserem Domizil bei meiner Schwester. Gleichzeitig mußten die Laptops auf den gleichen Stand gebracht werden, so daß die Daten auch in Südamerika uns zur Verfügung stehen und wir von dort aus weiter koordinieren können, um nur das Wichtigste zu nennen.
Doch dann am Abend geht es endlich zum Flughafen. Der Abflug ist auf 20:25 Uhr vorgesehen. Das Einchecken geht relativ problemlos. Auch unser Übergewicht von 32 kg bekommen wir durch eine sehr hilfsbereite Mitarbeiterin der Fluggesellschaft erfolgreich in das Flugzeug.
Die Zeit verstreicht im Warteraum und der Flieger ist noch immer nicht angekommen. Schon am Morgen, heißt es, sei die Maschine aus Madrid zu spät abgeflogen. Nach 40 Minuten beginnt überraschend das Einchecken. Endlich im Flugzeug, – doch nun beginnt weiteres Warten. Ein Sitzplatz ist doppelt bebucht. Der Abflug verzögert sich weiterhin. Um 22:10 Uhr hebt der Flieger endlich ab.
Da wir diesmal nach Feuerland wollen, fängt die Reise ja schon heiß an. Der Anschlußflug nach Sao Paulo ist natürlich nun nicht mehr zu erreichen. Also steht uns eine kostenlose Übernachtung in Zürich bevor.
Es regelt sich alles problemlos. Wir können am nächsten Tag statt nach Sao Paulo über Rio de Janeiro fliegen, um von dort weiter nach Buenos Aires zu gelangen. Na mal was anderes, hatten wir so noch nicht. Das Hotel, nahe dem Flughafen war ok und so verbringen wir mit unserem Gepäck die Nacht in Zürich.
21.10.2016,
Das Frühstück ließ wahrlich nichts zu wünschen übrig, doch leider war unser Appetit nicht allzugroß.
Jetzt geht der Flug weiter mit einer Chartergesellschaft von Swiss Air, genannt Edelweiß. Ein neues einchecken ist erforderlich. Unser Übergewicht entwickelt sich zu einem kleinen Problem. Da wir bereits eingecheckt waren, beharren wir darauf, dieses kostenlos weiterbefördert zu bekommen. Unsere Ausdauer führt dann endlich nach einigem hin und her zu dem gewünschten Ziel.
Bis auf die etwas engeren Sitzreihen, war der Service sehr gut und das Personal überaus freundlich und sehr hilfsbereit. Nach einem relativ ruhigen Tagesflug mit guter Sicht auf die Alpen, Mallorca, Nordwest Afrika und dem Atlantik, erreichen wir Rio um 20:00 Uhr Ortszeit. Für das Umsteigen stehen uns 3 Stunden zur Verfügung, das reicht.
Bei der erneuten und damit dritten Sicherheitskontrolle fällt Utas Handgepäck-Tasche aus dem Rahmen. Sie wird total umgekrempelt, aber gefunden wird nichts Verdächtiges. Darauf wird sie erneut durchleuchtet. Allerdings waren die kleinen Trinkgläser nicht mehr drinnen, die hatte das Sicherheitspersonal bei Seite gelegt, genauso wie die Tüte mit den gebrannten Mandeln. Diese erregte nun nach dem erfolglosen 2. Scan erneut die Aufmerksamkeit. Als Uta dieselbe öffnete und der Dame von der Sicherheitskontrolle eine Kostprobe anbietet, erntete sie ein erstauntes Lächeln und dann als sie die Mandel probiert hat, ein zustimmendes Lob für den guten Geschmack, was sie sogleich allen ihren Kollegen weiter vermittelte. Die Situation entspannt sich in allgemeinem Gelächter.
Der Flug nach BA verfliegt wie im Winde, zumal wir die 2,5 Stunden im Flugzeug schlafend verbringen. Dann nach kurzer Taxifahrt endlich wieder um 2:00 Uhr in einem Bett, wenn auch nur für eine kurze Zeit, denn wir wollten am nächsten Tag noch einiges am Vormittag erledigen.
22.10.2016
Nach einem überraschend guten Frühstück wird erst einmal Geld getauscht und dann wollen wir die Autoversicherung abschließen. Doch heute ist Sonnabend und da arbeitet auch in Argentinien keine Versicherung. Also wird im Busbahnhof Retiro nur das Busticket nach Villa General Belgrano gekauft und der Rest des Tages, der Bus fährt erst um 21:55 Uhr, mit warten verbracht. Um irgend etwas zu unternehmen waren wir einfach noch nicht in der Lage. Die Anstrengungen der letzten Tage, der etwas andere Flugverlauf und die Zeitumstellung machen uns doch diesmal mehr zu Schaffen als sonst.
So verbringen wir eine halbe Ewigkeit in einem Straßenlokal an der großen Straße in BA, der Avenida 9. de Julio unweit des Obelisken und verkosten dies und das in der Zwischenzeit, wobei es natürlich immer etwas zu sehen gibt.
Die letzten Stunden verbringen wir im Hotel, wo unsere Koffer noch immer in einer separaten Kammer auf uns warten.
Endlich neigt sich auch die Wartezeit dem Ende entgegen und ein Taxi bringt uns schnell zum Busbahnhof. Nach kurzer Zeit sitzen wir wohlbehalten auf unseren Plätzen und können die Beine geruhsam und bequem ausstrecken. Nun haben wir erst einmal 11 Stunden Ruhe, denn so lange dauert die Fahrt nach Villa General Belgrano in der Provinz Cordoba.
23.10.2016
Heute mal etwas anderes auf unserer bisherigen Reise, der Bus ist 20 Minuten zu früh. Bettina, die uns abholen will, ist natürlich noch nicht da. Da wir auch noch keine Telefonkarte haben können wir sie auch nicht anrufen. So warten wir in der schon recht warmen Morgensonne. Etwas zu warm sind wir allerdings angezogen, doch das nehmen wir gelassen hin, denn das wird sich bald ändern.
Die Begrüßung von Bettina und später auch von Ralf fällt sehr herzlich aus. Wir werden wieder „zu Hause“ begrüßt. Cicero steht auch noch in alter Frische auf seinem Platz und „scharrt schon mit den Hufen“.
Nach alledem entschließen wir uns mittags doch zu einem Asado, den Ralf immer lecker zuzubereiten weiß. So ist auch diesmal, nur eben sehr reichlich! Geschmeckt hat es wieder köstlich. Später geht es dann an das Einräumen, was heute nicht mehr abgeschlossen werden kann. Die erste Nacht wieder im Auto, endlich in Ruhe ausschlafen!!
24.10.2016 – 28.10.2016
Heute werden die restlichen Erledigungen durchgeführt. Telefonkarte besorgt, Versicherung für das Auto erneuert und eingekauft. Mit dem Einräumen dauert es doch länger, ehe alles wieder so ist wie es sein sollte und so eilig haben wir es nun auch nicht.
Cicero wir auch einer kräftigen Wäsche unterzogen. Er ist zwar nicht so schmutzig wie im letzten Jahr, doch hat er es auch nötig gewaschen zu werden. Danach glänzt er wieder in alter Frische.
So vergehen die Tage auch wieder schnell und als wir uns am Sonnabend auf den Weg nach Zárate machen, hat sich unser Körper der neuen Situation schon gut abgepaßt.
