07.03.2016
Heute geht es weiter über die Anden nach Argentinien bis San Martin. Die Fahrt führt uns erst zurück nach Villarrica. Von hier bekommen wir einen sehr eindrucksvollen Ausblick auf den Vulkan Villarrica.
Am Wegesrand stoßen wir auf die Schlingpflanze Copihue mit diesen herrlichen Blüten, die bis weit hoch sich in die Bäume ranken.
Danach wenden wir uns weiter Richtung Osten nach Argentinien. Auf diesem Weg begrüßt uns der Vulkan Lanín und begleitet uns ein Stück des Weges, ehe uns der mit seinen herrlichen alten Araukarien empfängt.
Nach dem Grenzübergang, der mitten im Nationalpark erfolgt, befinden wir uns auf argentinischer Seite nach einigen Kilometern Fahrt in einer völlig veränderten Landschaft.
Es ist merklich flacher und klar erkennbar, daß hier auf der anderen Seite der Berge die Luftfeuchtigkeit fehlt. Unsere Fahrt führt uns heute bis San Martin de los Andes. Auf dem ACA-Campingplatz verbringen wir die Nacht. Es ist kühl geworden hier.
08.03.2016
Das Wetter macht heute keinen guten Eindruck, es ist kalt und feucht dazu ziehen von Süden dunklere Wolken auf. Wir beschließen deshalb, nicht weiter nach Süden zu fahren, sondern der Ruta 40 nach Norden zu folgen.
Bald kommt auch die Sonne wieder zum Vorschein und es wird merklich wärmer. War also eine gute Entscheidung.
Der Wind bläst allerdings recht stark, so daß er mir schon mal die Fahrertür beim Aussteigen ziemlich ruppig aufgerissen hat. Diesen Dauerwind kann auch gut an den Wolken abgelesen werden, die sich kaum bewegen, aber vom Wind heftig umspült werden.
Die Berge zeigen teilweise sich wie geöffnete Geldrollen. Obwohl es grün aussieht, ist alles sehr trocken und der Boden erinnert immer an sandigen Meeresboden.
Auf dem Campingplatz Municipal in Chos Malal, den wir schon vor 2 Jahren besucht hatten, machen wir Halt. Wir beziehen unseren alten Platz unter der großen Trauerweide. Wie ein Vergleich der Bilder zeigt, hat es auch hier zwischenzeitlich einige Veränderungen gegeben. Bezahlen müssen wir nur für Cicero, denn Rentner dürfen hier kostenlos campieren.
09.03.2016
Wir machen einen kleinen Bummel auf der „Strandpromenade“, um den Fortschritt der Bauarbeiten zu begutachten und besuchen anschließende noch den Turm und Reste des alten, 1879 gegründeten Forts, vor dem die erste Schlacht gegen die einheimische Bevölkerung stattfand, allerdings zu deren Nachteil.
Festungsturm von der Promenade
Unser Weg führt uns dann weiter zur Plaza San Martin mit dem Dekmal von San Martin.
Der Text am Fuße des Denkmals lautete in deutsch: „Jeder gute Bürger hat die Pflicht sich für die Freiheit seines Landes zu opfern“.
Abends machen wir mal wieder eine private „Grillparty“.
10.03.2016
Wir haben beschlossen weiter in die Berge zu fahren und eine Thermalquelle aufzusuchen. Bei der Fahrt dorthin, zeigt sich die Landschaftlich überaus reizvoll und bereitet uns eine sehr große Freude. Obwohl die Asphaltstraße nach ca. 60 Km aufhört, ist der Weg recht gut mit Cicero befahrbar. Die Straße schlängelt sich teilweise wild verwegen durch das Gebirge, wobei der Blick aus dem Seitenfenster oft dem Blick aus dem Flugzeug vergleichbar ist.
Nach einigen Stunden erreichen wir die Thermalquellen Villa Aquas Calientes und wollen eigentlich einige Tage hier bleiben, uns wird jedoch mitgeteilt, daß es sich hier um eine gemeinnützige Gesellschaft für soziale Sicherheit handelt, der das Grundstück samt Quellen gehört. Wir können die Quellen wie alle Tagesbesucher nutzen, aber uns wurde nur erlaubt, eine Nacht hier zu bleiben. Die 6 Gästehäuser auf dem Grundstück stehen nur Mitgliedern zur Verfügung und ein Campingplatz wäre das hier nicht.
Auch gut, sagen uns und machen erst einmal einen Rundgang um uns alles anzuschauen.
11.03.2016
Noch vor unserem Matefrühstück suchen wir eine der Thermalquellen auf. Genießen das heiße Wasser ausgiebig, ehe wir uns nach dem Frühstück auf den weiteren Weg zu den kleinen Geysiren machen.
Die Fahrt geht weiter in die Bergwelt hinein. Wir folgen dem Weg noch ein Stückchen, passieren das offenstehende private Tor, ehe wir uns nach einigen Kilometern dann doch wieder auf den Rückweg machen.
Wir biegen dann ab, um zu den kleinen Geysiren Las Olletas am Fuße eines Vulkans, zu gelangen. Hier in dieser friedlichen und ruhigen Landschaft wollen wir den Tag und die folgende Nacht verbringen.
Nach einer ausgiebigen Besichtigung von Las Olletas, so groß war die Fläche nun auch nicht, beschließen wir Eier in den Geysiren zu kochen. Die Temperatur wir auf dem Schild mit 90°C angegeben. Ein Thermometer haben wir immer noch nicht, also bleibt nur der Fingertest und der zeigt etwas weniger an. Doch wie groß ist die Differenz? Also ca. 2000 m Höhe x Temperatur 70-80°C müßten 8 Minuten reichen um im Kern noch etwas flüssig zu sein, 10 Minuten für ein festgekochtes Ei, im Kern fest. Der Test verläuft voll zufrieden, so daß wir morgen die Frühstückseier ohne Probleme nach persönlichem Geschmack kochen können.
Als ich mich gerade auf einem Höhenspaziergang befinde, trifft unten eine Touristengruppe mit älteren Frauen ein. Doch nach 30 Minuten ist alles vorüber.
Als es dann dunkel wird, wölbt sich ein sehr, sehr klarer Sternenhimmel über uns. Die Sterne sehen aus, als wenn sie einzeln geputzt wären. Einfach himmlisch.
12.03.2016
Durch die Kühle des Morgens steigt von den Geysiren starker Wasserdampf auf, mit dem der Wind spielt.
Anschließend geht es weiter nach zu den Los Bolillos, den Kugeln, die in Wirklichkeit keine Kugel sind, sondern besondere Felsformationen die in der Landschaft stehen.
Anschließend geht es wieder zurück nach Chos Malal, wo wir noch eine Nacht verbringen.