28.02.2016
Verändert hat sich hier nicht viel, nur am Strand wurde eine weitere Badeterrasse angelegt. Sieht wirklich gut aus und findet in den Sommerferien auch guten Anklang bei den Gästen.
Wir verbringen einige Zeit am See.
An Utas Kuchen auf dem Grill kann sich Sra. Mercedes noch gut erinnern und da es auch diesmal hier viele Äpfel gibt, die Sra. Mercedes gar nicht alle verbrauchen kann. So kommt es, daß Uta gebeten wird, einen neuen Apfelkuchen zu backen. Sie sagt für den nächsten Tag zu, da erst Hefe besorgt werden muß.
29.02.2016
Gegen Mittag werfen wir die Parilla an und grillen erstmal, das ist unser Frühstück sozusagen. Das reicht dann bis zum späten Nachmittag.
Am Nachmittag wird dann Kuchen gebacken. Der Teig geeht in der Sonne sehr schnell und dann werden daraus gleich zwei Kuchen, die im Gasbackofen in der nahen Cabañaküche gebacken werden. Danach wird dann richtig Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Das ist ein richtiges Festessen für Sra. Mercedes.
01.03.2016
Wir machen einen kleinen Rundgang über das Anwesen, mit seinen vielen Kunstwerken, die alles in einer besonderen Art beleben.
…. im Hintergrund steht immer leicht rauchend, der Vulkan Villarica.
Am Nachmittag ist Kuchenessen angesagt. So geschieht es, das wir regelmäßig vor unserer Cabaña zum Nachmittag den Tisch decken, alles vorbereiten, um dann gemütlich Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. Noch ist reichlich Kuchen vorhanden. Sra. Mercedes ist jedesmal begeistert.
Heute nach dem Kaffetrinken meinte Sra. Mercedes, wir sollten in die Cabaña umziehen, das wäre bequemer und wir könnten in richtigen Betten schlafen, jetzt kämen doch keine Gäste mehr. Bezahlen bräuchten wir dafür nichts. Also holen wir Cicero und richten uns in der Cabaña häuslich ein.
02.03.2016
Da es auch hier so wunderbare Pflaumen gibt, wurde Uta gefragt, ob sie vielleicht noch einen Pflaumenkuchen backen könne, denn Hefekuchen ißt sie zu gerne und den man hier kaufen kann der schmeckt überhaupt nicht. Es werden die Pflaumen gepflückt, italienische Sorte, wie uns erklärt wird, sehr süß und saftig. Danach wird ein Blech Pflaumenkuchen gebacken. Der ist richtig saftig und schmeckt dann auch allen ausgezeichnet, auch der Cousine, die zur Zeit hier ist.
Erst „Frühstück“ – später Pflaumenkuchen….
04.03.2016
Die Tage vergehen in dieser ruhigen, schönen Umgebung wieder sehr schnell. Hier können wir es auch länger gut aushalten, obwohl der Herbst schon ziemlich deutlich sein Gesicht zeigt. Gestern hat uns Sra. Mercedes einen mobilen Gasofen ins Wohnzimmer gestellt, es wäre ja abends schon so kalt, mein sie, da müsse man doch eine Heizung haben. Gleichzeitig bekamen wir noch eine 2,5 l Flasche mit frischem Apfelmost. Sie habe 50 l und soviel könne sie gar nicht alleine trinken. Ihre Familie deckt sie davon auch noch ein, meint sie.
05.03.2016
Heute ist wieder ein schöner sonniger Herbsttag und die Ruhe wird nur durch das Kreischen des Papageienschwarms unterbrochen, der immer wieder hier seine Runden dreht oder in den umliegenden Bäumen lärmt und in die Apfelbäume einfällt.
Obwohl es langsam Herbst wird, gibt es wunderbare Erdbeeren, die auch herrlich nach Erdbeeren schmecken. Da können wir uns natürlich nicht zurückhalten.
Auch Weintrauben sind hier süß und saftig. Sra. Mercedes war heute in Villarica und nach ihrer Rückkehr überreicht sie uns einige Würste, eine Art grobe Bratwurst und Blutwurst. Diese sollten wir unbedingt probieren, die seien sehr, sehr gut, meint sie. Nun, dann werden wir sie morgen grillen, wenn wir zum „Frühstück“ die Parilla anwerfen.
Nach dem Kuchenessen überlege ich, ob wohl später noch ein zweiter Pflaumenkuchen folgen wird?
05.03.2016
Das Wetter ist zwar morgens noch etwas frisch, doch im Laufe des Vormittags erwärmt es sich sehr rasch, denn die Sonne ist noch sehr heiß. Heute gibt es grüne Bohnen mal mit den Würsten. Sie schmecken wirklich ausgezeichnet. Die Blutwurst enthält auch nicht die groben Fettanteile, wie wir sie sonst kennen, letztens aus Argentinien.
Nach einem kleinen Ausflug in die nähere Umgebung, werden von mir die letzten Pflaumen von dem Baum geholt und Uta backt wieder einen Pflaumenkuchen und einen kleinen Apfelkuchen zur Freude der beiden Damen. Heute haben wir dazu noch Schlagsahne besorgt, das sogenannte Sahnehäuptchen zum Kuchen. Die beiden Damen genießen es, sich einmal an den gedeckten Tisch zu setzen und ihn nach dem Essen wieder zu verlassen. Der Rest erledigt sich von allein. Es sei ihnen vergönnt.
06.03.2016
Mit unserem „Frühstück“ wurde es heute leider nichts. Sra. Mercedes feuerte zu dieser Zeit die Parilla an und dann gab es richtig Asado.
Passend dazu Kartoffelbrei und Rotkohl und natürlich ein Gläschen Rotwein. Das ganze bis zum Abwinken. Als Nachtisch Eis. Das war wirklich ein köstliches Abschiedsessen. Anschließend war Siesta angesagt, bei allen.
Allerdings war Kuchen selbstverständlich am Abend obligatorisch. Daß das Kaffeetrinken, aus verschiedenen Gründen erst um 21:00 Uhr begann, hat keinen gestört. Mit unserer Beleuchtung unter den Weinreben war es dann auch überaus romantisch und gemütlich.
Nach lebhafter Unterhaltung trennten wir uns gegen 22:30 Uhr. Morgen soll es dann weitergehen in Richtung Argentinien.
Allerdings, und das möchte ich hier an dieser Stelle besonders bemerken, waren die Unterhaltungen während des gemeinsamen Kaffeetrinkens immer sehr informativ für uns. Das trifft auch auf die anderen Gespräche mit unseren chilenischen Freunden zu. Hier erfuhren wir viel von den Zeitzeugen, die die unruhige, chaotische und wirtschaftlich sehr schwierige Zeit nach Allende erlebten. Die Regierung wurde zwar gestürzt, jedoch waren in der Verwaltung und in diversen Schlüsselstellungen noch immer Personen mit kommunistischer Ideologie vorhanden, die alle ihre „eigene Suppe kochten“, erläuterte man uns immer wieder. Das führte dazu, daß es ca. 20 Jahre dauerte, bis sich Chile von der Mißwirtschaft erholte. In diesen 20 Jahren gingen viele junge Chilenen in die südamerikanischen Nachbarstaaten, nach USA oder Europa. Erst Ende der 80ziger Jahre des letzten Jahrhunderts ging es langsam aufwärts. Das war auch die Zeit, als mehr landwirtschaftliche Erzeugnisse exportiert wurden, die bisher nicht in dieser Fülle hergestellt wurden.
Leider sind die Chilenen mit der heutigen Mitte-links Regierung auch nicht mehr zufrieden, denn es wird ein bestimmtes Klientel bevorzugt und unterstützt. Das führt jetzt dazu, wie uns empört berichtet wurde, daß kriminelle minderjährige Jugendliche von der Polizei nicht mehr verhaftet werden dürfen. Was nun zu einem Ansteigen der Kriminalität in diesem Segment führt.